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Ermittler unter Verdacht - »Gestatten – mein Name ist Cox«

Gestatten – mein Name ist CoxErmittler unter Verdacht
»Gestatten – mein Name ist Cox«

Zehn Jahre war Günter Pfitzmann (1924-2003) als Schauspieler schon gut im Geschäft, als er mit einer der Hauptrollen in der fünfteiligen Miniserie „Am grünen Strand der Spree“ endgültig zum Publikumsliebling avancierte. Schnell suchte man nach einem Nachfolger und besetzte den Berliner mit Herz und Schnauze 1961 in der Titelrolle der zunächst dreizehnteiligen Krimiserie „Gestatten – mein Name ist Cox“.

Gestatten – mein Name ist CoxDie Figur aus der Feder von Rolf und Alexandra Becker hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine hübsche Medienkarriere hinter sich. Angefangen hatte alles 1952 als NWDR-Radiohörspielserie, in der Carl-Heinz Schroth in zwei Staffeln die Hauptrolle sprach. Im Jahr 1959 wurde die Rolle dann in der dritten Staffel mit Erwin Linder umbesetzt. Die dortige Story (basierend auf dem Roman „Mord auf Gepäckschein 3311“) bildete dann auch die Grundlage für die erste Staffel der Fernsehserie, die in Angriff genommen wurde, nachdem Carl-Heinz Schroth mit einer weiteren Hörspieladaption (dieses Mal für den BR) und Johannes Heesters mit einer Filmvariante Erfolge feiern konnten. In dreizehn knapp zwanzigminütigen Folgen wurde fürs Norddeutsche und Westdeutsche Werbefernsehen eine Kriminalserie mit humoristischen Elementen produziert, die eine durchgehende Handlung mit starken Cliffhanger-Elementen vorwies.

Gestatten – mein Name ist CoxSchriftsteller Paul Cox (Günter Pfitzmann) wird telefonisch ins Haus seiner ehemaligen Geliebten Elena Morrison (Ellen Schwiers) bestellt. Als er dort eintrifft, findet er nur noch die Leiche eines unbekannten Mannes vor. Einen Gepäckschein im Schuh des Opfers bringt er an sich, bevor Inspektor Carter (Wolf Freés) und sein Assistent Sergeant Collins (Herbert Tiede) am Tatort aufkreuzen und Cox direkt des Mordes verdächtigen. Bald erhärten sich aber die Hinweise, dass vielmehr Elena Morrison die Täterin sein könnte. Schließlich ist sie Hals über Kopf verschwunden. Mit Hilfe seines Freundes Thomas Richardson (Wolfgang Neuss) löst Cox den Gepäckschein ein und ist für kurze Zeit im Besitz eines schweinsledernen Koffers, bis ihm dieser vom mysteriösen Charlie Popkins (Panos Papadopulos) gewaltsam wieder abgenommen wird. Die Spur führt den cleveren Privatschnüffler schließlich an Bord einer Luxusyacht, wo Cox endlich wieder auf Elena Morrison trifft. Durch die Machenschaften des skrupellosen Stewards (Lukas Ammann) gerät Cox aber bald wieder in die Bredouille – und sogar in höchste Lebensgefahr. Knapp vier Jahre nach den ersten dreizehn Episoden folgten mit Staffel zwei nochmal genauso viele neue Folgen, die dann aber immer in sich abgeschlossen waren und auf neuen Geschichten des Autorenduos Becker basierten.

Gestatten – mein Name ist CoxGerade in den ersten Folgen erkennt man, dass die Serie in und um Hamburg gedreht wurde, das für London doubeln sollte. Echte Aufnahmen aus England sind rar gesät und werden meist nur als Rückprojektionen eingestreut. Doch im weiteren Verlauf wird diese Tatsache immer unwichtiger, wenn einen die gleichermaßen spannende wie humorvolle Kriminalgeschichte gepackt hat und man sich auf die Figurenkonstellationen und die kurzweilige Handlung konzentriert. Insbesondere Günter Pfitzmanns süffisantes Spiel, das für so manchen One-Liner gut ist, macht die Schwarz-Weiß-Serie aus der Frühzeit des deutschen Fernsehens auch heute noch amüsant.

Die DVD-Wiederveröffentlichung fasst sämtliche 26 Folgen der beiden Staffeln auf insgesamt vier DVDs zusammen. Das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und der deutsche Originalton (in Dolby Digital 2.0 Mono) sind nicht zu beanstanden und dem Alter entsprechend in Ordnung, Bonusmaterial ist allerdings keines vorhanden.

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