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Derrick und seine Fälle: Folge 235 - Eine Endstation

Derrick und seine FälleFolge 235
Eine Endstation

Firmenchef Konrad Schreiber findet den Pförtner erschossen vor dem Wagen. Da es sich um seinen eigenen handelt, vermutet Schreiber, dass er das Mordopfer sein sollte. Nur durch Zufall, wegen eines Telefonats, hatte er den Pförtner zu seinem Auto geschickt. Schreiber glaubt, dass sein Vater Robert der Mörder ist. Derrick besucht den alten Mann in einem Seniorenheim (1)

Nach einigen sehr schwachen Folgen beginnt eine kurze Phase sehr hochkarätiger und gut gestrickter Krimis. Zwar bleiben auch diese im strengen Reinecker-Kosmos, doch sie sind bezeichnend dafür, dass jede Phase der Krimireihe einige Folgen hatte, die geradezu untypisch für eben diese Phase waren.
Szenenfoto

Abgeschoben
Robert Schreiber (Will Quadflieg) wird von seiner Familie in ein Altenheim abgeschoben. Mit einer List ist es Ihnen gelungen, dass der alte Mann seinen gesamten Firmenbesitz auf seine Kinder überschrieben hat. Die sehen ihre große Stunde gekommen. In dem Altenheim freundet sich Schreiber schnell mit einem Mitbewohner (Manfred Steffen) an. Wenige Tage später wird Schreibers Pförtner erschossen. Galt der Mord seinem Sohn? Der Verdacht liegt nahe, dass Schreiber sich an seinen Kindern rächen wollte.

Geschickt wird hier eine falsche Fährte zu den Kindern als Mörder gelegt. Das Ende ist dann doch überraschend. Ein schön aufgebauter Whodunit mit einigen wenigen psychologischen Versatzstücken, die nicht wirklich glaubwürdig klingen, ohne die ein Derrick aber offensichtlich nicht auskommt.

Personalien
Gerd Baltus spielt einmal mehr einen etwas vertrottelten, unsicheren Charakter, jedoch mit einer schwarzen Seele. Ihm zur Seite stehen Hannelore Hoger als eiskalte Rächerin und unsterblich verliebte Sekretärin sowie Ex-Der Kommissar-Assistent Reinhard Glemnitz. Will Quadflieg erlebt man in seinem zweiten und letzten Derrick-Einsatz. Sein erster Einsatz liegt dabei 15 Jahre zurück und fand in Folge 61, Ein Kongress in Berlin statt. Manfred Steffen ist hier leider zum einzigen Mal in einem Derrick zu sehen. Der hervorragende Mime ist auch durch viele Hörspielrollen, u.a. beim Label EUROPA bekannt. Nach insgesamt 9 Einsätzen verabschiedet sich Christiane Krüger von Derrick. Das "ewig blonde Gift" der Krimis ist die Tochter des Schauspielers Hardy Krüger (u.a. Der Flug des Phönix).

Ein sehenswerter Fall mit bekannten und unverbrauchten Gesichtern der Mattscheibe.

Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Will Quadflieg, Hannelore Hoger, Manfred Steffen, Gerd Baltus, Reinhard Glemnitz, Christiane Krüger, Eva Maria Bauer, Sissy Höfferer und andere
Stab: Musik: Robert Schulze-Hemming Titelmusik: Les Humphries, Regie: Alfred Weidenmann Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 27.05.1994

(1) ZDF

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Kommentare  

#1 Luserke 2020-05-29 23:21
Ein super Derrick mit ganz starken Texten und einem phänomenalen Will Quadflieg. Eindringlich bis in kleine Facetten: zum Beispiel, als der geschockte Vater das Bild seiner verstorbenen Frau umdreht, damit sie "ihre Kinder nicht ansehen muss".
#2 G. Walt 2020-05-31 12:06
@Luserke Sehr sehr gelungener Fall - das gebe ich Dir Recht.
#3 Doktor Römer 2024-01-14 00:09
Diese Folge steht und fällt mit dem Episoden-Hauptdarsteller, dem großartigen Will Quadflieg. Er schafft es tatsächlich, diese theatralischen, pathetischen und melodramatischen Sätze Reineckers so klingen zu lassen, als würden reale Menschen tatsächlich so sprechen. Seine schauspierische Leistung hier ist exzellent. Auch die anderen Schauspieler überzeugen. Nur Gerd Baltus überzeugt mich nicht ganz als hinterhältig-heuchlerischer Sohn. Eine wirklich gute Folge.

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