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Ringo`s Plattenkiste: Food Fiction

Food Fiction

»Music was my first love« sang John Miles anno 1976. Meine auch, sieht        man von Uschi L. mal ab, der blonden Nachbarstochter, mit der ich im zarten  Alter von 6 Jahren fast täglich zusammen war. Bis sie wegzog. Mit ihren Eltern natürlich.

Aber um die geht es hier nicht, sondern um Musik. -

Einzig und allein.

 

Liebe geht durch den Magen, also tut es folglich auch meine Liebe zur Musik. Und die bekunde ich schließlich auch in der Einleitung zu dieser Reihe: „Music was my first Love“. Und deshalb schreibe ich über Musik. Leidenschaftlich gerne.

Eine weitere Reihe von mir trägt den Namen Food Fiction. Wie der Titel schon verrät, geht es hier um Essen. Eine weitere Leidenschaft von mir, obwohl ich kein Gourmet oder gar Hedonist bin. Es ist, wie bei der Musik auch, eine einfache Leidenschaft. Eine Liebe zum Essen per Se, aber auch eine liebevolle Art von Interesse an allem, was mit diesem Thema zu tun hat. Worauf ich hinaus will ist das Thema des heutigen Artikels. Es geht heute nicht einfach um eine Band, auch nicht um ein Album. Es geht um das Thema Essen, wie es sich im Kontext zu meinem Musikgeschmack darstellt. Eine eigentlich ziemlich schräge, aber gleichzeitig (hoffentlich!) auch spannende Idee. Wie ich meine. Heute ist also Plattenkiste meets Food Fiction angesagt. Eine Art Crossover. Aber nur eine Art. Und los geht’s!

Den Anfang machen 10CC (Ringo berichtete) mit ihrem Life is a Minestrone. Der Song stammt von ihrem 1974er Album „The Original Soundtrack“ und ist ein typischer 10CC-Song der frühen Siebziger mit allem was dazu gehört. Er klingt ein wenig nach den Beatles (kennt die jemand?)im Glam-Gewand, gepaart mit ein wenig Comedy sowie einer dezenten Anleihe beim Broadway. Der Song verfügt über eine gute Portion Hitpotential, was vor allem den Mitsing-Refrain betrifft:

„Das Leben ist eine Minestrone

Serviert mit Parmesan

Der Tod ist eine kalte Lasagne

Im Tiefkühlfach“

Schräg und spleenig, typisch 10CC. Wie erwähnt, stammt der Song vom Original Soundtracks Album und wurde als Single ausgekoppelt und erreichte glatt Platz 7 der UK-Charts. Das mit der kalten Lasagne im Tiefkühlfach verstehe ich ja. Aber, und da oute ich mich jetzt, bin ich ein großer Freund von erkalteter Lasagne. Frisch zubereitet, teils gegesssen und den Rest im Kühlschrank über Nacht gestellt schmeckt sie mir gar noch besser als warm…

Bleiben wir kurz bei 10CC. Auch die beiden Ex-10CC-Musiker Godley & Creme (Ringo berichtete) haben sich auf ihre ureigene Art und Weise dem Essen gewidmet. Der erste Song des 1981er Albums „Ismism“ trägt der Titel „Snack Attack“ und handelt von einem sehr verfressener Mann, der aus nicht näher erklärten Gründen nicht mehr in der Lage ist, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Er liegt in der Dunkelheit und gibt sich sehnsüchtigen Träumereien über das Essen hin. Lasagne, Big Mac, Steaks, Guacamole und Schokoriegel versammeln sich in seiner Phantasie zu einem Snack-Angriff, dem er wehrlos ausgesetzt ist. Es ist schon sehr gewagt, einen solchen Song, der auch noch 7 Minuten lang ist, als Opener für ein Album zu verwenden. Die beiden Musiker haben „Snack Attack“ ein Jahr später in einer stark veränderten Version auch als Single herausgebracht, zu der es ein witziges und appetitanregendes Video gibt.

Frank Zappa (Ringo berichtete) hat sich immer wieder ausgiebig mit dem Thema Essen beschäftigt. Als Beispiel für diesen Artikel habe ich stellvertretend den Song „Saint Alfonzos Pancake Breakfast“ gewählt, der auf dem 1974er Album „Apostophe“ zu finden ist. Die ersten vier Songs des Albums stellen eine Art Suite dar, denn sie Songs gehen nahtlos ineinander über und sind auch textlich miteinander verwoben. Während die ersten beiden Segmente sich mit einem Pelzjäger namens Nanook befassen, schwenkt Zappa im dritten Teil zu Saint Alfonzo über, der zum Pfannkuchen-Frühstück einlädt. Wie üblich sind die Lyrics sehr verworren und spiegeln den typischen (und sehr oft unverständlichen) Zappa-Humor wider. Frank singt über den Heiligen und vermischt den Text mit einer Persiflage auf einen Werbespot der US-Margarinemarke Namen Imperial, wo es im Dialog heißt:

"Oh, boy! Pancakes and butter!" Die Antwort lautet: "Good morning, your highness! No, it's not butter!"

Weiter geht es mit Zappas erster Band, den  Mothers of Invention (Ringo berichtete) und ihrem 1968er Doppelalbum „Uncle Meat“, einem vorgeblichen Soundtrack. Als das Album erschien, existierte der Film noch gar nicht, daher kann dies als typisch Zappaesker Humor verstanden werden. In dem Song „Electric Aunt Jemima“ nimmt Frank die US-amerikanische Marke Aunt Jemima mit ihrer stereotypen Werbefigur der arbeitssamen Tante Jemima, einer schwarzen Haushaltsperle, die unablässig Pfannkuchen bäckt, aufs Korn:

 

 

„Electric Aunt Jemima

Goddess of Love

Khaki Maple Buckwheats

Frizzle on the stove“

Die Marke ist inzwischen Vergangenheit, ebenso wie die Mothers und leider auch Frank Zappa selbst. Electric Aunt Jemima war übrigens der Spitzname für einen von Franks Verstärkern.

Bleiben wir noch ein wenig bei Zappa und seinem Umfeld. 1980 erschien „Welcome Back“ von Jimmy Carl Blacks Band Geronimo Black und konnte einen bescheidenen Erfolg verbuchen, was zur Gründung der Grandmothers führte, eine Band, die aus Ex-Zappa-Musikern bestand. Ein Song auf diesem Album stammt von Ray Collins, dem früheren Sänger der Mothers of Invention. „Mayonnaise Mountain“ ist eine schmalzige Liebesballade.

 

1994 erschien mit „Gingerbread Man“ ein Konzeptalbum der US-Amerikanischen Avantgarde-Band The Residents (Ringo berichtete). Das Album handelt, wie es der Titel schon suggeriert, von einem Lebkuchenmann und seinen Erlebnissen.

Von Renaldo & The Loaf (Ringo berichtete), dem britischen Avantgarde-Duo aus dem Residents-Umfeld stammt der sehr schräge Song „Hambu Hodo“, der durch einen anscheinend sinnlosen Text glänzt. Tatsächlich aber ergibt dieser durchaus einen Sinn, wenn man die Entstehungsgeschichte kennt: die Idee zum Text und dem Songtitel kam den Musikern, als sie an einer Imbissbude vorbeikamen, deren Leuchtreklame defekt war. Statt Hamburger & Hot Dogs leuchteten nur einzelne Buchstaben, sodass nur Hambu Ho Do zu lesen war. Ob der restliche Text ebenso gestaltet war, bleibt schleierhaft- RatL-Fans aber machen sich ein Vergnügen daraus, den Text zu entschlüsseln.

 

Verlassen wir die Avantgarde-Schiene und blicken ein wenig zum klassischen Prog der Siebziger. Die britische Band Procol Harum (Ringo berichtete) hat sich auf dem Album „Grand Hotel“ 1973 mit dem Song „Bringing home the Bacon“ einen Platz in diesem Artikel verdient. „Den Schinken nach Hause zu bringen“ bedeutet im übertragenen Sinn den Lohn für Arbeit.

King Crimson (Ringo berichtete) verewigten auf ihrem 1972er Album „Larks Tongues in Aspic“ eine musikalische Hommage an eine eher ekelhafte Delikatesse, wie sie damals in Feinkostgeschäften erhältlich war. Ein 13-minütiger Part 1 eröffnet das Album, Part 2 beendet es auf der zweiten Seite mit 7 Minuten. Lyrics gibt es nicht, beide Stücke sind rein instrumental. Musikalisch hat sich die Band hier im Vergleich zu den Vorgängeralben gewaltig verändert. Die gewohnten Bläser sucht man hier vergeblich, ebenso die lieblichen Balladen. Mastermind Fripp setzt hier vermehrt auf Percussions, Violine und die markante Stimme John Wettons. Der Titeltrack ist ein ordentlicher Kracher mit Metalartigem Gitarrengewitter. 11 Jahre später folgte auf „Three of a perfect Pair“ gar ein Part 3, wiederum 16 Jahre später ein vierter Teil.

Während der Aufnahmesessions zum Jethro Tull (Ringo berichtete) Album War Child entstand 1974 der Song „Paradise Steakhouse“, der leider nicht für das Album verwendet wurde. Erst 2014 kam der Track zu Albumehren auf der 40th Anniversary Edition. Inhaltlich ist der Text ein wenig zweideutig und versaut, handelt aber von einem real existierenden Steakhouse, in das Anderson manchmal ging. Gelegentlich konnte man dort auch andere Celebrities treffen, wie z.B. Gary Glitter.

Ian Anderson hat auf seinem ersten Soloalbum „Walk into Light“ einen Song mit dem Titel „Toad in the Hole“ veröffentlicht. Übersetzt ergibt der Name wenig Sinn, da es sich hierbei um ein traditionelles Essen der britischen Küche handelt. Die Kröte im Loch ist eine Art Auflauf aus einem flockigen Eierteig, der mit zuvor angebratenen Würsten gefüllt und dann gebacken wird. Serviert wird das Gericht üblicherweise mit dunkler Bratensoße.

 

Um Suppe geht es bei Manfred Manns Earthband. 1978 erschien ihr Album Watch, auf dem sich der kurze Instrumentaltrack „Fish Soup“ befand. Der Track fand Verwendung als Flipside von „Davy's On The Road Again“. Allerdings wurde er in Boouillabaise umgeändert.

Der literarisch versierte und schwermütige Poet Peter Hammill (Ringo berichtete) reflektiert in seinem Song „Stranger Still“ am Beispiel eines Restaurantbesuchs seine Erfahrungen der Einsamkeit unter Menschen, für die er dennoch nur ein Fremder ist.

„No, I know how to behave

In the restaurant now,

I don't tear at the meat with my hands;

If I've become a man of the world somehow

That's not necessarily to say

I'm a worldly man.

Keep on shuffling the menu

And the order never comes on time“

Zum Frühstück luden 1970 Pink Floyd auf ihrem Album „Atom Heart Mother“ ein. Während die erste Plattenseite das 24-minütige Titelstück darbot (in Zusammenarbeit mit Ron Geesin), wurde Seite 2 damals noch gerecht unter den Musikern aufgeteilt. Der allerletzte Track des Albums ist der dreiteilige Track Alans „Psychedelic Berakfast“, dessen Urheberschaft bei allen vier Mitgliedern der Band liegt. Der erste Teil – „Rise and shine“ – stammt vermutlich von Rick Wright, da er hauptsächlich aus Keyboardgeklimper besteht. „Sunny Side up“, der Mittelteil, ist vermutlich hauptsächlich auf Gilmours Mist gewachsen. Es handelt sich hierbei um eine sehr schön gespielte Akustikgitarrenmelodie. „Morning Glory“ schließt die Frühstückssuite mit einem Part ab, bei dem alle vier Floyds zu hören sind. Garniert ist das psychedelische Buffet mit allerlei Geräuschen; so sind beispielsweise das Brutzeln von Spiegeleiern und das Knistern von Cornflakes zu hören sowie verschiedene Gesprächsfetzten, die allerlei Kommentare zu den Frühstücksingredienzen hören lassen. Gewidmet ist der Song nicht dem Tontechniker Alan Parsons, sondern dem Roadie Alan Styles, der ebenfalls einige Worte und Geräusche von sich gibt.

Zeitgleich entstand der Soundtrack zu dem Semi-Dokumentarfilm The Body. Ein Part des Soundtracks, den Roger Waters und Ron Geesin (Ringo berichtete) während der eigentlichen Arbeit zu Atom Heart Mother verfassten, widmet sich auf recht schräge Art und Weise unserem heutigen Thema. Roger Waters erzählt, welche Nahrungsmittelmengen ein Mensch im Laufe seines Lebens verzehrt: 11700 Eier, 4000 Laib Brot, 150 Pfund Eiskrem, und-und-und. Musik gibt es in dieser Sequenz leider nicht zu hören, aber ich wollte den Film dennoch nicht unerwähnt lassen.

Auch die britische Band Supertramp widmete sich dem Frühstück. 1979 erschien ihr Album „Breakfast in America“, dessen ikonisches Cover eine US-amerikanische Kellnerin, verkörpert von der Schauspielerin Kate Murtagh als Freiheitsstatue, zeigt. Das Backcover lässt uns einen Blick auf die Band werfen, die gerade beim Frühstücken sitzt. Murtagh war eine recht unbekannte, aber dennoch vielbeschäftigte Schauspielerin. Sie hatte vornehmlich kleine Rollen, wie z.B. in Der Teufel auf Rädern (Ringo berichtete), Frühstück bei Tiffany, bezaubernde Jeannie, etc.  Der Titeltrack des Albums, im Vergleich zu früheren Songs, war eher seichte Pop-Kost, wurde aber gerade deswegen zum erfolgreichsten Lied der Band.

 Das Essen ist Fertig!“ hieß ein Song der sich rasch und  zunehmend progressiver entwickelnden Band Genesis auf ihrem 1972er Album „Foxtrot“. Thematisch und inhaltlich hat dieser monströse und komplexe Longtrack außer dem Titel – „Suppers ready“ wenig mit Essen zu tun. Eigentlich geht es um zwei Liebende und ihrer Entwicklungsreise, die angeblich von der Johannes-Offenbarung inspiriert wurde. „Suppers ready“ war übrigens stets fester Bestandteil der Live-Auftritte der Band, wo Peter Gabriel seinem Hang zu ausgefallenen Kostümen ausgiebig frönen konnte.

 

Auch die britische Electronic-Gothic-Band Alien Sex Fiend hat sich dem Thema Essen gewidmet. Auf ihrem 190er Album „Curse“ findet sich der Song „Eat! Eat! Eat!“ im, von dieser Band gewohnten, typischen Brutalo-Kracher-Sound.

Auch aus Deutschen Landen kommt essensbasierte Songkost. 1982, im Zuge der aufschäumenden neuen Deutschen Welle erschien das Album 85555 der ehemaligen Begleitband Nina Hagens, Spliff. Das Album war ein riesiger Erfolg, vor allem der Song „Carbonara“ wurde zum erfolgreichsten der Band überhaupt. Textlich handelt er von einem Mann, der mit einer Italienerin anbändelt und sie unbeholfen zum Essen einladen will. Es gibt Spaghetti Carbonara – Spaghetti auf Köhlerart.

Es gibt übrigens viele Legenden um den Ursprung dieses weltbekannten und typischen Nudelgerichts. Am wahrscheinlichsten aber geht es auf das Jahr 1944 zurück, als US-Soldaten beim Einmarsch in Italien Essensrationen an die hungernde Bevölkerung verteilte. Hauptsächlich Eipulver und geräucherten Speck. Vermischt mit Spaghetti wurde daraus Spaghetti Carbonara. Fälschlicherweise wird die Soße heutzutage häufig mit Sahne zubereitet.

Die Einstürzenden Neubauten, Krachmusikanten aus Berlin um ihren charismatischen Frontmann und Bundesverdienstkreuzträger Blixa Bargeld, wandten sich 1989 zunehmend melodiöseren Klängen auf ihrem Album „Haus der Lüge“ zu.

Das Stück „Ein Stuhl in der Hölle“ ist lyrisch und sehr eingängig. Die Melodie ist recht einfach und repetiv, die musikalische Bgeleitung besteht hauptsächlich aus rhythmischem Stampfen, Stepptanz und ein wenig Bass. Blixa singt den tragischen und düsteren Text in einer Art Dialog mit sich selbst:

„Ich hab gegessen und auch getrunken

Oh weh mir

Was hast do gegessen dort?

Sag es mir

Eine Brühe mit Pfeffer gab es dort

Oh weh mir

Was hast do getrunken?

Sag es mir

Ein Glas voll mit rotem Wein

Oh weh mir

Was haben die Hunde und Katzen gefressen?

Sag es mir

Sie haben die Brühe mit Pfeffer gefressen

Oh weh mir

Was ist denn darauf geschehen?

Sag es mir

Sie sind in einer Stunde verreckt

Oh weh mir“

1972 erschien das Album Ege Bamyasi der Krautrockband Can. Das Cover zierte ein offensichtlich von Andy Warhol inspiriertes Bild einer Dose mit Okraschoten - Ege Bamyasi. Der Begriff Krautrock und die Okraschoten alleine verdienen hier eine Erwähnung, aber es gibt auf diesem Album noch einen Song, der hierhergehört: „Soup“. Textlich geht es zwar um etwas ganz anderes, aber alleine der Titel zählt.

Blicken wir noch mal über den Atlantik und sehen uns die dortige Speisekarte an.

 

Als Peter Steele noch bei Carnivore (Ringo berichtete) spielte, nahm er einen sehr kurzen und ekelhaften Track auf: „Jack Daniels and Pizza“. Um einen Song handelt es sich hierbei nicht, denn man hört nur Peter, wie er die Klotür aufreißt und sich dann fast eine Minute lang übergibt. Ein passender Song für ein frisch verliebtes Bulimiker-Pärchen!

 

 

Auch in den Appalachen besingt man gerne das Essen. Vorzugsweise am Lagerfeuer, über dem menschliches Fleisch brutzelt. Die Horseflies (Ringo berichtete) , wohlweislich bekennende Nicht-Kannibalen aber widmen sich lieber fleischloser Kost: Cornbread stammt von ihrem Debutalbum „Human Fly“ und schmeckt warm am besten.

 

 

„Eat the Rich“ ist ein Song von Motörhead aus dem Jahre 1987. In der Einleitung singt Lemmy (ohne Schmöker):

„They say music is the food of love

Let's see if you're hungry enough

Take a bite, take another

Just like a good boy would“

 

Geschrieben wurde der Song für die rabenschwarze Komödie „Eat the Rich“ von Peter Richardson, der unter anderem für den allerletzten Film aus der Carry-on-Reihe verantwortlich war. In dem Film sind übrigens einige bekannte Rockmusiker zu sehen. Unter anderem Shane McGowan von den Pogues, Hugh Cornwell von den Stranglers, Rolling Stone Bill Wyman und Lemmy himself.

Im Song Chicken von den Cramps freut sich der Sänger auf seinem nachhauseweg auf seine Freundin, die ein Hühnchen für ihn zubereitet:

Goin' home

I said I'm goin' home

Goin' goin' goin' goin' home

Yeah yeah well I'm goin' home

(Brot brot boogie)

My baby, my baby

She fixes (?) chicken for me

Yeah chicken

I said boiled chicken

Any kind, any kind of chicken

Boiled, chicken fried, chicken pot, picken' chicken

My baby, my baby

She fixes (?) chicken for me“

Der Song ist ein typischer Cramps-Rockabilly-Kracher, bestens geeignet zum Autofahren und Mitsingen. Entnommen ist der Song dem 1986er Album „A Date with Elvis“.

1983 war ein ganz großes Jahr für das Wüstentrio ZZ Top und ihrem Album „Eliminator“, bei dem sie, wie schon beim Vorgängeralbum „El Loco“, ihren Sound um Synthesizer bereicherten. Die sehr eingängigen Songs waren in ihrem modernen Gewand durchaus radiokompatibel und so fanden sich Songs wie „Sharp dressed Man“ und „Legs“ auf den vorderen Plätzen der Charts. Auch „TV Dinners“ wurde als Single ausgekoppelt, war aber bei weitem nicht so erfolgreich. Inhaltlich nehmen die Fusselbärte die urtypische US-Amerikanische Tradition der TV Dinners auf die Schippe. TV Dinners sind meist tiefgefrorene Fertiggerichte, die der durchschnittliche, alleine lebende Amerikaner nach einem langen Arbeitstag in die Mikrowelle schmeißt und sich die Warterei mit einem eiskalten Dosenbier verkürzt.

 

 

 © by Ringo Hienstorfer  (07/2025)

Das wars mal wieder für heute. Beim nächsten Mal geht es um einen Musiker, der während seiner Soldatenzeit einen legendären Gitarristen kennenlernte und später den Bass für ihn zupfte...

 

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Kommentare  

#1 Mainstream 2025-08-31 11:56
-
Das ist ein extrem eigenwilliger Beitrag...
Schlichtweg wunderbar!

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