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Hammer, Zeichnungen, Comics, Agenten, Shadows oder Damons und Blicke über den Tellerrand

Teestunde mit RolfMoin Rolf. Es geht weiter mit der Frühphase von W.K.’s Einstieg und den Übergang von Terra Press hin zum Profi bei Bastei. Dabei wirst uns bestimmt mit erfreulichen Geschichten vom Wegesrand erfreuen. Der Tee ist bereitet. Leg los...

Hammer, Zeichnungen, Comics, Agenten, Shadows oder Damons und Blicke über den Tellerrand

Es gibt Leute, die sagen nicht zu Unrecht, Werner Kurt Giesas Romane  wären damals  „der Hammer“ gewesen.

Und dabei übersehen sie, dass Werner eigentlich selbst ein „Hammer“ war.

Wie das? Also – W.K. Giesa – er war tatsächlich ein echter Hammer...

 

... denn Werner ist ja nicht in Lippstadt, sondern in Hamm (Westfalen) geboren.

Diesen „Gag“ benutze er selbst sehr gerne. Zumal wenn wir aus „Lippstadt“ ein „Klippstadt“ machten – weil der „Herrscher von Helleb“ nur mal Hans Klipp ist und er damals eine Art „Machtanspruch“ anmeldet. Dass Hans auch mal ein Schamlippstadt daraus gemacht hat, sei hier nur am Rande erwähnt. Da habe ich Werner das erste mal im Zorn erlebt. Er konnte ja vieles ab – aber das war zu viel. 

Ja, der Kontakt und die Freundschaft mit Werner zu den Leuten aus Kassel und damit auch mit mir gab es schon einige Jahre, als er endlich die „große Chance“ bekam,  endlich ein Manuskript für einen Heft-Roman schreiben zu dürfen, das eine echte Chance auf Veröffentlichung hatte.

Werner und ich hatten auch vorher schon immer mal über Heft-Serien geredet – aber meiner Erinnerung nach niemals über Professor Zamorra. Werner wollte ohnehin in die Science-Fiction – um nicht zu sagen Perry Rhodan. Da lohnte es sich für ihn nicht, sich mit so einer Serie zu beschäftigen.

Für das, was W.K.Giesa im Literarischen anstrebte und wozu er sich berufen fühlte, dabei waren diese Art Grusel-Romane völlig uninteressant. Natürlich hatte er in seiner Serie Weird einiges dieser Art geschrieben.  Und auch seine große Story in „Antares 3“ war eine reine Horror-Story mit etwas Erotik um eine Hexe, die ihre Liebhaber beim Geschlechtsakt umbringt. Entsprechend waren die Zeichnungen.

Was es über diese Story von Werner in „Antares 3“ noch zu sagen gäbe fällt eigentlich unter die Rubrik: „Das kann man mal erzählen – aber das sollte man nicht schreiben.“  Aber weil ich inzwischen weiß, dass es auch von anderen Autoren sehr gern gemacht wird, weil sie ja zum Leben pro Woche mindestens ein Heft schreiben müssen werde ich es doch mal erzählen. Ich bin auch erst viele Jahre später drauf gekommen, woher die an sich sehr gute Story stammt.

Denn es begab sich zu der Zeit, dass unser „Hausvampir“ von den Zeugen Jehovas so in die Mangel genommen wurde, dass er plötzlich allem „Teufelswerk“ entsagte. Das die „Zeugen“ das „Schäfchen“ dann doch nicht einfangen konnten, lag daran, dass sie ihm verbieten wollten, in diesen „sündhaften Tanzlokalen gottlose Musik zu machen“. 

Das hätte Harry nicht einen großen Teil seiner Lebensgrundlage entzogen. Aber dass es sich dann von den Vertretern des Neuen Königreiche getrennt hat, war  nicht nur der Gagen wegen, die das karge Gehalt so aufbesserten und für ein etwas sorgenfreies Leben sorgten. Nein, Harry war auch Musiker aus Leidenschaft.  Jedenfalls muss er die Gesandten des Herrn, nachdem er zwei oder drei Wochen den Bußfertigen dargestellt hat, auf ziemlich unangenehme Art rausgeworfen haben. Also, wieder einer von den Böcken, die irgendwann zur Rechten des Herrn stehen werden.

Aber weil Harry eine Zeit  eben so voll unter dem Einfluss dieser religiösen Eiferer  stand.  bekam ich dann von ihm die ganze Sammlung alten Zamorra-Romane vor Band 111. Den bei mir konnten diese Hefte ja keinen „Schaden“ anrichten, weil ich nach Meinung der frommen Leute ohnehin irgendwann in der Hölle landen würde.

Ich hatte den „frommen Verkündern des Wortes Gottes“ nämlich, als Harry sie auch bei mir „einschleppte“  so Einiges erzählt, was man zwangsläufig erfährt, wenn man sich mit Religionen aller Art auseinander setzt. Deren Pech, dass ich meine Bibel auch einige Male gelesen habe und mich da etwas auskenne.

Jedenfalls erklären diese selbsternannten Nachfolger der Apostel Christi nach einer Weile, dass bei mir alles verloren sei und ich nun garantiert nicht zu den eintausendvierhundertundvierzig Leuten gehöre, die nach der „Apokalypse des Johannes “ am Tag von Armageddon das Zeichen tragen und in die Herrlichkeit Gottes eingehen.

Und da ich eben ein „Satansbraten“ war, kam es ja nicht so drauf an, ob ich diese „gotteslästerlichen Schriften“  las oder nicht. Denn – ins Feuer werfen, wie die frommen Männer verlangten, wollte Harry die Hefte nämlich auch nicht.

Die alten Zamorra-Romane, heute echte Raritäten, habe ich dann irgendwann aus Platzgründen an Hexen-Hermann weiter gegeben habe. Aber – bei den Sachen, die Harry mir gebracht hat, waren auch eine ganze Reihe italienische Horror-Comics, die in Deutschland wegen ihrer damals echt brutalen Handlung verboten waren. Ja und die Handlung in einem dieser Comics kam mir bekannt vor – nicht nur vom Titel her.

Es war die Story, die in Antares 3 gestanden hatte. Nur eben in italienischer Sprache. Harry hatte diese Comics ja auch wegen ihrer sexuell-brutalen Bilder gekauft. Aber das ist eine andere Geschichte. 

Ich habe Werner mal drauf angesprochen, dass er hier eine komplette Story übernommen hatte. Aber er fegte das beiseite.  Antares 3  wäre ja nur eine Gefälligkeit gewesen und er hätte schnell arbeiten müssen, damit er seine anderen Terra-Press-Termine hielt. Außerdem hätte das ohnehin keiner gemerkt.

Was sicher stimmt, denn sonst wäre es an anderer Stelle garantiert zu lesen gewesen. Ich kann mir das auch nur so vorstellen, dass Werner, um den „Auftrag“ schnell zu erledigen, die Comic-Bilder als Schablonen nahm – und dabei dann die Handlung etwas in Text kleidete, dem er sich mit etwas Lateinkenntnissen aus dem Italienischen übersetzt hatte.

Dass Werner Vorlagen für seine Bilder als Schablonen benutze, habe ich erst sehr viel später festgestellt.  Soll ich drüber reden? Ich mache es einfach.

Wir alle wissen, dass Werner als liebste Motive leicht bekleidete Frauen meist mit mädchenhaften Gesichtszügen bevorzugte. Und – er feuerte diese Bilder genau so schnell aus der Feder wie der unsterbliche Comic-Zeichner Hansrudi Wäscher seine Zeichnungen  in den Comic-Strips meiner Jugend. Ja, das waren noch „Streifen“ und alle Jungs in den 50er haben sie gelesen. Zeichnungen und Inhalt von Serien wie „Sigurd“, Akim, Silberpfeil oder „Nick“ der Weltraumfahrer sind zwar heute stark überholt – aber heute noch Kult.

Damals musste Hansrudi Wäscher pro Woche mehrere Serien gleichzeitig zeichnen und konnte sich nicht lange mit Details aufhalten. Wer genau hinsieht, findet in den Körpern und besonders den Gesichtern immer die gleichen Konturen. Das variiert mit einem anderen Haarschopf oder einem Bart – die Gesichtszüge gleichen sich.

Auch Werners Mädchen gleichen sich teilweise, wenn man genau hinsieht. Sie wurden also nach Schablone gefertigt. Aber nach welcher? Hatte Werner etwas jede Menge hübsche Girlies, die ihm Modell gesessen haben?

Fehlanzeige – zumal er zwar für alle möglichen Kinkerlitzchen Geld hatte, aber nicht für so was wie ein Modell. Zumal W.K. einen besonderen Frauentyp liebte – wie ich übrigens auch.   

Was also gibt es zu tun, wenn man von den Körpern schöner Frauen nur träumen kann? Da gibt es an den Tankstellen so schöne Magazine, wo jede Menge Girlies abgebildet sind.  Teilweise bekleidet – teilweise nackt – aber im Gegensatz zu diversen Pornos waren die immer ästhetisch. „Dream-Girls“ und ähnlich hießen diese Magazine. Und Werner machte seinerzeit, auch vor den Fans nicht, einen Hehl daraus, dass er Hefte dieser Art kaufte und sich am Anblick der hübschen Girlies erfreute. Und ich habe mich da genau so dran erfreut (ja, ich weiß, ihr habt auch einen anderen Ausdruck dafür), nur habe ich die Zeitschriften nicht gekauft – weil Werner das ja gemacht hat. 

Manchmal gab es Bilder von Mädchen, in die wir uns wegen ihrer Schönheit und ihrer erotischen Haltung fast verlieben konnten. Wir haben da auch ganz offen drüber miteinander gesprochen – auch zu Fans, wenn mal welche zu Besuch waren. Es ist also kein Geheimnis, was ich hier erzähle – die „Alten“ wissen das noch alle.

Ja, und irgendwann sah ich dann mal ein Bild von Werner, dass genau einem der Mädchen in der Pose glich, das er sich immer wieder angesehen hat. Nun, jetzt war klar, woher W.K.Giesa seine Modelle hatte. Butterbrotpapier drüber und abgepaust – und dann auf die  restliche Szenerie des Bildes mit Blaupapier aufgetragen. So einfach war das.

Übrigens entsprachen die Frauen, die wir schlussendlich geheiratet haben, von der Optik her absolut nicht den Schönheitsidealen aus jenen Sexy-Heften. Aber – man kann ja nicht alles haben.

Und nach diesem Ausflug, der Terra-Press endgültig abschlie?t, weil jetzt auch das Geheimnis der Giesa-Bilder gelüftet wurde, zurück zum Zamorra. 

Und über die Serie „Professor Zamorra“ vor W.K.G. gibt es eigentlich recht wenig zu sagen. Mit ziemlicher Sicherheit wäre sie schon seit vielen Jahren eingestellt worden und in der Geschichte des Heftromans eigentlich nur eine kleine Randnotiz wert.

Mit dem in der letzten Teestunde geschilderten Konzept kam eigentlich jeder Autor klar und konnte dazu Romane schreiben. Und es hat auch so ziemlich „jeder“ geschrieben. Im Jubiläumsband des EDFC zum 500sten Zamorra sind sie alle aufgeführt. Und ich erinnere mich, auch mal eine Internet-Seite gefunden zu haben, wo Titel und Autor dieser alten Romane samt einer kurzen Inhaltsangabe geschrieben stehen.

Es besteht also kein Grund, hier alle Autoren aufzuzählen. Und von den Fremdautoren erwähne ich im Verlauf meiner Teestunden-Erzählungen höchstens mal jemanden, den ich kannte oder mit denen ich befreundet bin. Hierzu gehört beispielsweise Walter Appel, den ich als literarisches Multitalent schätze, weil er wirklich in jedem Genre schreiben kann. Und so hat er natürlich auch Professor Zamorra geschrieben. Der erste war Anno 1974 der PZ 14 „Der Schreckenskult“. Selbst unser spätere Freund Kurt Brand war im Jahr 1977 mit Bd. 91 „Lucifers Bücher“ mal „Robert Lamont“.

Das brachte dann bei einem unserer Besuche bei Kurt Brand in Kaltern mal einen besonderen Gag, der eigentlich nur von Insidern verstanden werden konnte.

Beim dem bei Besuchen in Kaltern immer üblichen Weinabend sagte einer mit gespieltem Schwips: „Hick, ich sehe doppelt. Zwei mal Robert Lamont“. Ihm wurde dann erklärt, das er nicht nur doppelt, sondern sogar dreifach sehe – weil Kurt Brand schließlich auch eine gewisse Berechtigung hatte  diesen Namen zu tragen...

Wer wollte hier was über eine Zamorra-Trinitatis sagen? Die „Dreifaltigkeit Robert-Lamont“ war ja in eigener Person anwesend...

Auch mit einem gewissen Abstand sei gesagt, dass sie ersten 110 Bände Professor Zamorra vom Inhalt und von der Handlung her nicht schlecht waren. Ganz im Gegenteil. Es  waren sehr spannende Romane darunter. Wie ich schon sagte, las unser „Hausvampir“ diese Serie und ich habe mir damals auch den einen oder anderen Band zu Gemüte geführt. Und diesmal auch ohne, dass ich unbedingt im Text über vergessene Geheimnisse der Magie stolpern wollte. Doch, es waren sehr spannende Romane darunter, die sich flüssig lesen ließen.

Von daher kann ich es gut verstehen, dass man sie zum Nachdruck noch mal gebracht hat. Eigentlich waren Werner und ich damals der Meinung, bei einer Zweitauflage, die seinerzeit mal kurzfristig im Raum stand, auf diese ersten Bände bis 110 zu verzichten. Werner sollte  statt dessen zwei bis drei neue Romane schreiben, mit denen dann eine echte Grundlage der Serie im Giesa-Stil gelegt werden konnte.

Natürlich war bei dieser Sache auch etwas Eigennutz. Denn so war Werner schneller an den Geldern für die Nachdrucke. Denn wenn die „Zweitauflage“ W.K.s Romane erreicht, hat er nichts mehr davon. Die Honorare verschwinden im Haushalt des Landes Hessen, das ja Werners Alleinerbe ist.

Und bei den ersten 110 Zamorra-Romanen waren auch richtig gute Titelbilder darunter. Auch wenn sie damals noch nicht speziell nach Vorgabe des Autoren auf die Handlung des Romanes gemalt wurden. Und – es waren sogar einige Bilder des berühmten Vincente Ballestar darunter.

Also, gute Titelbilder und spannende Handlungen. Nur – es waren immer die gleichen Hauptpersonen – und das Ergebnis war bei allen Romanen voraussehbar. Das Amulett war selbst gegen Old Luzifer übermächtig und Zamorra konnte gar nicht verlieren. Allerdings kennen wir das ja von Jerry Cotton oder den Western-Helden auch. Jedenfalls so, wie sie in den damaligen Romanen geschildert wurden. Denn da hat sich ja inzwischen einiges geändert. Nur dass am Ende das Gute siegen muss – das ist geblieben.

Allerdings kann ein Sieg im Kleinen am Ende eines Heftromans auch eine Niederlage im Großen bedeuten. Das ist wie bei einer antiken Feldschlacht, die auf dem rechten Flügel siegreich ist und im Zentrum verloren wird.

Werner und ich haben das damals manchmal im Zamorra gemacht.  Beispiel: Es stirbt ein Verbrecher – aber der Teufel kassiert eine Seele – wie z.B. in meinem PZ-Roman „Krakenfluch“.  Diese Sache, dass trotz Zamorras Sieg auch der Teufel mal ein paar Punkte holt oder auch, dass Zamorra sich direkt auf das  in vorhergehenden Romanen gesammelte Wissen beziehen kann, das alles hat es vor Werners „Übernahme“ der Serie nicht gegeben.

Und das war auch gut so. Es gab ja keine Abstimmung unter den Autoren und während in einem Band ein Dämon wie Astaroth vernichtet wurde, konnte der gleiche Dämon von einem anderen Autoren einige Bände später wieder ins Spiel gebracht werden.

Das ist so wie beim Kasper-Theater. In der nächsten Vorstellung sind Tod, Teufel, Räuber und Krokodil wieder dabei.  Und natürlich der Kasper  - der seine Gretel aus den Klauen des Teufels und seiner Spießgesellen retten muss und dem der Seppel dabei hilft. Wobei schon der Grundgedanke für einen Horror-Heft-Roman erkennbar ist.

Der heutige Fan wird jetzt aufbrüllen und „Verrat!“ schreien, der Weise wird sich lächelnd den Bart streichen, weil er  erkennt, dass ich Recht habe. Und die Alt-Fans kennen von mir den Ausdruck „Kasper-Theater-Horror“, den ich in Verbindung mit diversen Romanen immer mal verwendet habe.

Also – der Zamorra vor W.K.G. War mehr oder weniger wie mit einer Schablone gemacht. Weil es kein Konzept gab, konnte ein Autor die ganze Hölle ausrotten – einen Band später war sie wieder da.

Das änderte sich erst, als der Begriff „Die schwarze Familie“ ins Spiel kam. Ob dieser Begriff erst von Werner erfunden wurde oder schon vorher in den Zamorra-Romanen stand, weiß ich nicht. Und auch nicht, ob sich Werner den Asmodis als immer wiederkehrenden „Gangsterboss der Hölle“ aufbaute. Ein Al Capone der Schwefelklüfte, der zwar mehr oder weniger seiner „Jungs“ im Kampf gegen Zamorra verheizt, selbst aber nie zu fassen oder zu besiegen ist.

Denn so richtig habe ich der Serie „Pofessor Zamorra“ erst Beachtung geschenkt, als Werner zu mir kam und sagte: „Kennst du die Serie Professor Zamorra? Ich soll da mal einen Roman für schreiben.“  Erst Werners Romane habe ich dann mit etwas mehr Bedacht gelesen als das „Ex-und Hopp“ der vorhergehenden Romane.

Immerhin – der Auftrag mit dem „Professor Zamorra“ kam für Werner sehr unerwartet. Immerhin hatte er gerade Siegesfanfaren geblasen, als er seinen ersten Gespenster-Krimi verkauft hat.

Und damit kommen wir – Trommelwirbel und Trompetenklang – endlich dazu, wie Werner Kurt Giesa vom Amateur-Schreiber zum Profi-Autoren wurde.

Kassel ist für weltbewegende Ereignisse schon immer ein geeigneter Ort gewesen – die Welt  hat es nur noch nicht bemerkt. So war es auch anlässlich eines  AGSF-Cons, an dem W.K.Giesa auf den holländischen Agenten Robert Zielschott traf.  So am Rande war ich Zeuge der Sache, habe dem aber nicht die Bedeutung beigemessen, die sie mal haben wollte.

So ist das eben. Du stehst am „Wendepunkt der Geschichte“ und merkst es nicht. Nebenher war Robert Zielschott zwar als Agent bekannt aber auch dafür, dass er nichts zahlen wollte und an seinen Geschäften nur einer verdiente. Er selbst.

Aber ich glaube, Werner hätte den ersten Roman auch ohne Honorar geschrieben. Nur um endlich mal ein professionelles Werk in der Hand zu halten, dessen Autor er selbst war. Und womit man natürlich dann bei anderen Verlagen was vorzuweisen hat.

Das ist so wie im Musik-Geschäft jenseits aller Casting-Shows. Ohne dass du eine professionell aufgenommene  CD von deinen Werken auf den Tisch legen kannst, brauchst du bei keinem Musikverleger anzutanzen oder dich gar durch die Tür eines Plattenstudios zu wagen. Ich war damals mit Hans Klipp auf dem Rückweg von Kaltern bei Koch-Records, die in Sachen volkstümlicher Schlager marktführend sind. Und dort habe ich erlebt, wie die Türen zu fielen, als auf die Frage: „Welche Erfolge können Sie denn vorweisen“ einige selbst aufgenommene Tonband-Kassetten auf den Tisch gelegt wurden. Dass Hans jetzt viele Jahre später die Interpreten von  Koch-Records mit Texten versorgt, ist eine andere Geschichte. Wo es durch die Vordertür nicht klappt findet man manchmal auch ein Hintertürchen...

Auch Werner wollte den Erfolg – und wenn es eben über das „Hintertürchen Robert Zielschott“ ging.

Bei den Gesprächen ging es darum, Werners Terra-Press-SF-Serie „Yan Munro“ ins Flämische, also ins Holländische zu übersetzen. Das sollte zwar kein Geld bringen – aber dafür Ruhm.

Wenn man bei Verlagen glaubhaft nachweisen kann kann, dass man Übersetzung seiner Werke ins Ausland hat, wird man gleich  ganz anders angesehen. Und Werners größter Wunsch war es ja, tatsächlich eins oder mehrere seiner Werke zu veröffentlichen. Ob er es schon mal mit „unverlangten Manuskripten“ versucht hat, weiß ich nicht. Aber die Tatsache, dass sein erstes Perry-Rhodan-Taschenbuch „Lenkzentrale Condos Vasac“ schon in seiner Schulzeit entstanden ist lässt vermuten, dass W.K. schon Manuskripte eingesandt hatte.

Wie schnell ein Lektor über solche Manuskripte entscheidet habe ich ja schon mal erzählt. Und so können wir davon ausgehen, dass auch Werner einige seiner eingesandten Werke zurückbekommen hat. Wir haben nie darüber gesprochen.  Werner hätte so was auch vorher nie angekündigt. Er hatte immer viel zu viel Angst, zu versagen – und als „Versagen“ sah er ein abgelehntes Manuskript nun mal an.

Dass Werner von der Psyche her sehr unsicher war, dies nach Außen hin aber immer überspielte und die Rolle des strahlenden Helden gab, das wird sicher noch bei einigen  Episoden erzählt werden. Jedenfalls war W. K. Giesa nicht der Typ, den er nach Außen dargestellt hat. Aber das ist nichts Schlimmes. Denn bei mir ist das nichts anderes. Nur ganz wenige Menschen wissen, wie wir wirklich sind.

Wie waren sinngemäß die letzten Worte des Kaisers Augustus? „Wenn ich diese Komödie gut gespielt habe, dann klatscht mir Beifall.“  Und das passt auf Werner wie auch auf mich. „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust...“ Auch das Wort Goethes aus dem „Faust“ passt hier. Übrigens – über diese Dinge haben Werner und ich damals in Ahnatal ganz offen geredet. Weil wir beiden damals wie Brüder waren zwischen denen es keine Geheimnisse gibt.
 
Die Hoffnung, mit Schreiben einmal seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, der keimte ganz unten in Werners Seele. Vorerst war es nur das, was manche Leute „Ruhmsucht“ nennen – eben anderen Leuten zeigen das man mehr kann als was in die normalen Norm des Bundesbürgers passt. 

Werner war ja Student und hätte, wäre das Studium beendet worden, als Lehrer auch nicht schlecht verdient. Und Werner wäre sicher ein guter Lehrer geworden. Mit Kindern und Jugendlichen konnte er kann hervorragend umgehen. Er war auch im Jugendzentrum von Lippstadt immer ehrenamtlich tätig.  Einmal haben wir für ihn in diesem Jugend-Zentrum sogar eine große Country-Show abgezogen. Und weil ich gerade eine indische Tigerpeitsche hatte (ganz klar, wie Carsten Möbius in meinen Romanen) habe ich auch die große Peitsche-Show abgezogen. Gut, ganz sicher habe ich  unserem Joey einige Male auf die Finger gehauen – aber das hat niemand  gemerkt und der alte Joey konnte schon was ab. Und als ich dann einem aus dem Publikum, der „Humbug“ schrie, eine Streichholzschachtel aus der Hand geschlagen habe, war die Show perfekt. Wenn der gewusst hätte, was das für ein Glückstreffer war. 

Also als Lehrer hätte Werner Kurt Giesa sicher auch eine gute Figur gemacht und er konnte es wirklich, Kinder und Jugendliche zu motivieren. Von der Sicherheit des Beamtenstandes mal ganz zu schweigen. Eben dieser Beamtenstand gab mir ja die Möglichkeit, etwas zu rebellieren und Dinge zu schreiben, die außerhalb jeder Heftroman-Norm lagen. Meine Bezüge bei der Stadt Kassel waren zwar nicht üppig (und meine Pension ist es auch nicht), aber ich kann davon leben, ohne auf zusätzliche Einnahmen angewiesen zu sein.

Auch Werner hat sich am Anfang beim Einstieg im „Zamorra“  eine ganze Menge „erlaubt“, was sich ein echter „Profi-Schreiber“ damals nie gewagt hätte. Nämlich gleich als Erstes einen Zweiteiler.

Und hier hat Werner auf ein „Alles oder Nichts“ gesetzt. Denn er wollte auch so schreiben, wie er es wollte und nicht von irgendwelchen Vampir- Werwolf- oder Dämonengeschichten den 111ten Aufguss liefern.

Das was in der damaligen Zeit schon verdammt mutig und hätte Werner die Karriere als Schriftsteller kosten können. Aber – an diese Karriere wurde ja gar nicht gedacht – davon wurde nur geträumt. Denn das Berufsziel war in diesen Anfangsjahren immer noch „Lehrer“. 

Selbst in seinen letzten Jahren war Werner noch experimentierfreudig. Damals aber wollte er unbedingt mit dem Kopf durch die Wand und neue Wege gehen.

Immerhin war der Zweck erfüllt. Ein Roman war angekauft und würde rauskommen. Und mit einem professionell gefertigten Druckwerk konnte W.K.Giesa überall beweisen, dass man da Zeug zu mehr hatte, als nur kleine Geschichten zu schreiben und selbst im Spiritus-Umdruck rauszubringen.

Und hätte man beim Bastei-Verlag die Art, wie Werner den Zamorra auf seine Weise „umgebaut“ hat nicht akzeptiert – dann wäre das Studium weiter gegangen und Werner wäre anstatt der „gefeierte Schriftsteller“ das „arme Dorfschul-Meisterlein“ geworden.

Zurück zum AGSF-Con und zum Treffen W.K.Giesa und Robert Zielschott. Und jetzt möchte ich hier einiges mit Werners eigenen Worten sagen – d.h. ich schreibe es aus dem Interview im Anno 1993 herausgekommenen 500er PZ-Jubi-Band des EDFC einfach ab, weil von Werner selbst hier kurz und knapp alles gesagt wird, wie es damals kam.

„Robert Zielschott sagte mir, das er meine Geschichten gut fände, dass es aber keinen Zweck hätte, sie professionell auf Holländisch heraus zu bringen, weil er sie dann erst einem Verlag anbieten könne, wenn er sie zuvor für teures Geld habe übersetzen lassen. Aber er vermittelte mir in Deutschland einen guten Agenten – Jürgen Grasmück. Jürgen bot meine Manuskripte den deutschen Verlagen an (damals gab es ja noch viel mehr, die Hefte machten), verkaufte sie – und so kam der Stein ins Rollen.“

Zu sagen, dass dieser Jürgen Grasmück den „Zweitnamen“ Dan Shocker trägt, heißt hier Eulen nach Athen tragen. Aber bei der Schnelllebigkeit innerhalb einer Szene, in der nur das gilt, was aktuell ist muss ich befürchten, dass es doch einige Leute gibt, die den damaligen „Grusel-Papst“ nicht mehr kennen. 

Mit den ersten Kriminal-Romanen der „Silber“-Reihe, in die er die Welt des Unheimlichen hinein spielen ließ, legte Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück die Grundlage für das Horror-Heft, das mit einigen „letzten Mohikanern“ bis heute überlebt hat.

Jürgens Idee war so erfolgreich, dass sie nach einiger Zeit als „Silber-Grusel-Krimi“ als eigene Serie geführt wurde. Und – das war der Anfang. Doch jetzt soll hier keine weitere Betrachtung alter Serien und ihrer Autoren kommen. Da können andere viel besser – und im Zauberspiegel ist in dieser Sache auch schon eine ganze Menge erschienen, was man bei Interesse nachlesen kann. Suchet, so werdet ihr finden.

Zwar hatte Jürgen Grasmück am Anfang seiner Karriere auch eine ganze Reihe SF-Romane geschrieben, den die SF war es auch bei ihm, die ihn zum Schreiben gebracht hatte. Mehr aber noch  seine Behinderung. Und weil ich damit rechnen muss, dass auch das einige Leute nicht wissen, muss ich da noch kurz drauf eingehen. Denn Jürgen Gasmück  ist schließlich  in Werners Karriere der Dreh- und Angelpunkt.

Um den ganz offiziellen, lateinischen Ausdruck  zu vermeiden, hier allgemein verständlich, unter was Jürgen Grasmück litt.

Es war Muskel-Schwund. Der Körper hat einfach keine Kraft mehr sich aufrecht zu halten oder beispielsweise etwas hochzuheben.  Für jedes kleine Bedürfnis wird die Hilfe der Mitmenschen benötigt. Und – diese Krankheit ist unheilbar.

Als ich vor drei Jahren nach meinem dreiwöchigen Koma im Krankenhaus erwachte und gerade so eben einen Finger heben konnte,  habe ich spüren können, was mein Freund Jürgen Grasmück  sein Leben lang aushalten musste. Auch ich musste getragen werden und kam in den Rollstuhl. Aber – eben nur für eine gewiss Zeit. Bei mir kamen die Kräfte zurück – sogar ziemlich schnell. Jürgen aber wusste, dass die „Kräfte“, die er noch als Vierzehnjähriger hatte, nie wieder kommen würden.

Mit Vierzehn, so erzählte er und obwohl er über seine Vergangenheit wenig sprach (Jürgen war ein echter Geheimniskrämer, der zu schweigen verstand) habe er noch Fußball gespielt. Mit Sechzehn setzte er sich in den Rollstuhl, um ihn nie wieder zu verlassen.

Karin, seine Frau, hat ihn schon im Rollstuhl kennen gelernt. Und Karin wusste sehr genau, was auf sie zukam, als sie Jürgen Grasmück die Hand zum Ehebund reichte. Denn damals war Jürgen noch kein erfolgreicher Autor – wenn ich das so recht behalten habe, hatte er zum Zeitpunkt seiner Hochzeit noch nicht einen Roman verkauft.

Dass Karin, die vom Aussehen und vom Charakter her wirklich „jeden“ hätte haben können, sich ausgerechnet ein einen Mann mit solch einer Behinderung verliebte – das ist eine Fügung des Schicksals, die man in jedem Roman, auch im Hard-Cover, als unrealistisch und kitschig bezeichnen würde.

Bei gelähmten Beinen kann sich der Behinderte mit den Armen bis zu einem gewissen Grade selbst helfen. Bei Jürgen war das alles nicht möglich. Schon beim Trinken aus der Kaffeetasse musste ihm geholfen werden. Manchmal war es ganz schlimm, manchmal wenn er guter Dinge war, dann konnte er auch schon mal ein Glas Wasser, das viertel voll war, mit beiden Händen alleine heben.

Einen echten „Kraftakt“ hat Jürgen Gasmück anlässlich meines Polterabends geleistet. Er war mit Karin wie üblich etwas verspätet gekommen – aber er war guter Dinge und freute sich, weil mit Kurt Brand an diesem Abend auch die Tafelrunde mal wieder vereinigt war. Ja, dann hob er ein halbvolles, kleines Glas Bier mit einem Arm empor, rief: „Ich fühle mich heute bärenstarkt!“ - und trank. Jedem von uns, wir haben es uns später gegenseitig eingestanden, ist es eiskalt den Rücken runter gelaufen.

Jürgen und seine Behinderung wird sich noch in vielen Episoden dieser wilden und verrückten Autoren-Zeit finden, die ich gelegentlich in den Text einstreue. Die Ärzte sagten ihm in der Jugend voraus, er werde seinen 40sten Geburtstag nicht erleben.

Jürgen  hat diese Ärzte Lügen gestraft. In diesen Jahren waren wir regelmäßig zu seinen Geburtstagsfeiern in die Kellerbar eingeladen und haben auch dort übernachtet. Über einige Episoden von diesen Feiern  habe ich ja schon berichtet – andere werden garantiert noch folgen.

Der 50ste Geburtstag Jürgens wurde ganz groß in der Stadthalle in Hanau gefeiert. Und danach hat er sich etwas zurückgezogen.

Jürgen hatte ja mit seiner Frau Karin die esoterische Buchhandlung aufgemacht und auch mit esoterischen Lehrgängen etc. genug zu tun. Da ich auch raus aus dem Geschäft war und durch die Schließung der Roman-Agentur Grasmück als Autor dann  auch frei war, hatten wir immer nur mal telefonische Kontakte.

Allerdings habe ich die „Grasmücken“ wie wir manchmal sagten, auch immer mal für einen Nachmittag besucht. Aber es gab da keine rauschenden Ballnächte mehr  - was wir reden wollten, das konnten wir bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen tun. Und wie immer verabschiedeten wir und mit dem bei uns Hellebern üblichen Spruch: „Wir sehen und – hier oder irgendwo.“ 

Ja, jetzt eben im ein Widersehen im Irgendwo. Den am 07. August 2007 hat der Tod Jürgen Grasmück von seinen Leiden erlöst. Auf der Karte, die ich bekommen habe, ist sein Bild aus den letzten Tagen mit dem Satz: „Jetzt fängt mein wahres Leben an...“  Und das wird ganz sicher ein Leben ohne Rollstuhl sein.

Immerhin ist Jürgen  67 Jahre geworden und hat damit die Diagnose seiner Ärzte ad absurdum geführt. Als ich Karin im letzten Jahr besuchte stand an dem Platz, an dem Jürgen immer gesessen hat, sein Bild und daneben zwei Kerzen, die immer brennen. Ich sagte schon einmal, dass Karin Grasmück eine tief gläubige Frau ist – denn ohne diesen Glauben  war das, was sie geleistet hat, nicht möglich. Jede andere Frau, die ich kenne, wirklich jede, wäre an der Lebens-Aufgabe zerbrochen, die Karin Grasmück freiwillig und im vollen Bewusst sein auf sich genommen hat.

Wisst ihr, wer eine Frau, nicht  unter Tausend, sondern unter einer Million ist?  Ich habe den Namen eben genannt.

Aber nun zurück zu W.K.Giesa, der durch Vermittlung des Mijnheer Zielschott den Weg des Mannes kreuzen wollte, der seinem Leben in eine ganz neue Bahn lenken und ihm einen ganz neuen Sinn geben sollte.  

Ein „Jay Grams“ oder „Jürgen Grasse“ hätte Werner vielleicht in die SF vermitteln können, weil er in diesem Kreisen selbst mal gut bekannt war. Nur – diese Namen  waren seinerzeit schon ziemlich unbekannt – und jeder Verlag erwartete von einem Dan Shocker natürlich, dass er von einem neuen Autoren einen Horror- und Grusel-Roman vorlegen würde.

Also musste Werner in die Zitrone beißen – und einen „Grusel-Roman“ schreiben. Damals gab es ja noch verschiedene Serien mit Einzel-Romanen – und Werners Werk hätte statt bei Bastei auch bei Kelter, Pabel , Marken oder sonst wo erscheinen können.

Aber wenn man im Verlagswesen einen Text absetzen will, muss man jemanden kennen der jemanden kennt. Nebenher – das gilt auch für Behörden.

Ich weiß ja nun nicht, wen Jürgen wirklich gut kannte und ich muss jetzt ein wenige Vermutung und Spekulation hinein bringen. Denn wie seinerzeit die Beatles und die Rolling Stones gute Freunde waren, weil sich ihre Musik-Stile und ihre Geschäfte nicht überschnitten, so hatte auch ein Dan Shocker  mit einem anderen der ganz großen Grusel-Autoren Freundschaft geschlossen. Beide waren bei verschiedenen Verlagen liiert und es bestand kaum die Möglichkeit, dass sie sich ins Gehege kommen würden. Also, mussten sie keine Konkurrenten sein – sondern konnten Freunde werden.

Und diese „Freund“ wenn ich ich mal so nennen darf, war ein gewisser Helmut Rellergerd, einigen Leuten immer noch besser bekannt als Jason Dark. Und so wie Jürgens Larry Brent und Macabros erfolgreich liefen so machte Helmut Rellergerd mit seinem „Geisterjäger John Sinclair“ damals Auflagen, von denen man heute nur noch träumen kann.

Ich weiß es zwar nicht genau, aber ich vermute, dass es Helmut „Jason Dark“ Rellergerd war, der das Werk eines gewissen „Mike Shadow“ bei Michael Kubiak, dem damaligen Redakteur des Gespenster-Krimi auf den Tisch legte und ihm vielleicht den besonderen Tipp gab, dieses Manuskript etwas sorgfältiger zu lesen als die täglich eingehenden „unverlangten Manuskripte“. Ich habe ja selbst einige Male erlebt, wie schnell so ein Stapel „Unverlangter“ abgearbeitet war und die Schreibbüros Auftrag hatten, das Manuskript mit Formblatt zurück zu schicken.

Allerdings – zur Ehrenrettung aller Redakteure muss ich sagen, in einige Manuskripte habe ich reingeschnüffelt – und meine Entscheidung wäre genau so ausgefallen. Zumal es damals in der ersten Hälfte der 80er noch Manuskripte gab, die mit der Hand  geschrieben waren.

„Mike Shadow“, das war ein Agentur-Pseudonym, unter dem vorher auch schon andere Leute geschrieben hatten. Ähnlich wie der Name  „Marcus Mongo“, unter dem sehr viele Romane von Neueinsteigern erschienen sind.

Werner wollte dieses Pseudo eigentlich nicht. Er bevorzugte „Roger Damon“ - was schon etwas auf die alte „Straße der Götter“ hinweist. Aber bei einem Erstlingswerk wird man kaum danach gefragt (und außerdem war Roger Damon ja bei Zauberkreis). Ich war ja auch verwundert, als auf meinem ersten „Spuk-Roman“ der Name „Linda Morrison“ drauf stand. Und dabei habe ich es ert mal gelassen bis ich mir dann für Kelter mit „Melanie Maine“ mein eigenes Frauen-Pseudo ausgesucht habe.

Also, nun war Werner erst mal Mike Shadow und sein Held war der „Geister-Reporter“ Ted Ewigk. Analog zu Kurt Brands „Weltraum-Reporter“, eine Mini-Serie von immerhin zehn Heften wollte Werner zehn Bände mit dem“Geister-Reporter“ schreiben. Da hat er, vorausschauend gesagt, auch getan. Und nach den zehn Bänden war ihm die Figur des Ted Ewigk viel zu schade,  um in Vergessenheit zu geraten. Und so hat dieser Ted Ewigk im „Zamorra“ eine größere Karriere gemacht als im Gespenster-Krimi.

Wir alle warteten natürlich, dass uns Werner seinen ersten Roman druckfrisch vorlegen würde. Doch das verzögerte sich.

Stattdessen kam eben anlässlich eines Besuches in Kassel an mich Werners Frage? „Kennst du die Serie Professor Zamorra? Da soll ich einen Roman zu schreiben!“

Ja, und das ist wieder so eine schöne spannende Stelle, wo man abbrechen kann. Und auch ein Punkt, wo man es sollte, weil die Teestunde sonst zu lange wird.

Also dann freut euch mal auf das nächste Plauderstündchen beim Tee in einer Woche....

Kommentare  

#1 Dolmial 2009-07-16 21:17
:lol:
Also langsam kommst Du in Fahrt! Die heutige Teestunde war so spannend zu lesen, dass man über die Vertröstung auf nächste Woche regelrecht stolpert.

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