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Ein paar Splitter der Erinnerung...

Teestunde mit RolfDie Leserreaktion zur letzten Teestunde waren ja heftig. Mach bei der Dynastie mal einen Zwischenstopp und plauder doch mal ein wenig über Euch... Wie war denn das so? Was fällt Dir ad hoc ein?

Ein paar Splitter der Erinnerung...

Dass ich mit meiner letzten Erzählung in der Teestunde einigen Leuten nicht gerade das erzählt habe, was sie so hören wollten, war mir klar. Keiner läst sich gern das Bild seines „Stars“, egal ob von der Film-, Pop- oder Schreibeszene, entmystifizieren. Nun, wenigstens ist wegen meiner Ausführungen keiner vom Hochhaus gesprungen oder in Weinkrämpfe ausgebrochen.

Ich habe hier von einem Menschen geredet, den wir einen „Star“ nennen. In gewisser Weise war Werner das – und auf seinem Gebiet genau so ein Star wie Jason Dark, Dan Shocker oder Fritz Tenkrat – um hier nur mal die Bekanntesten aus der Szene des Heft-Romans zu nennen. Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Kollegen, die ihn an Ruhm zeitweilig überstrahlt haben oder heute noch überstrahlen, war Werner stets ein „Star“ zum Anfassen. Das hat er bei Cons oft genug bewiesen. Gerade in der Zeit, als Werner und ich unsere „besten Zeiten“ hatten (also zwischen 1980 und 1986) gab es kaum einen Con, egal ob regional oder bundesweit, auf dem wir uns nicht sehen ließen. Und jeder hatte da auch seinen Kreis von Leuten, die gerade die Romane und Ideen des einen oder des anderen bevorzugten.

Ich sagte ja schon, dass Werner mehr zur Science Fiction tendierte und ich zur heroischen Fantasy. Im Abenteuer a la Indiana-Jones, in Ritter-Romantik im Stil von „Excalibur“ oder im Wilden Westen John Waynes fanden wir uns zusammen. Das ist in den Romanen zwischen 200 bis ca. 230, in denen wir sehr, sehr eng zusammen arbeiteten, klar zu erkennen. Beim letzten „Dynastie-Band“ habe ich mich damals unheimlich schwer getan, als Micha Ullich und Carsten Möbius das Raumschiff der Dynastie eliminieren mussten. Aber ich hatte die beiden abschließenden Bände und musste sehn, was ich da machte. Diesen Fall hätte Werner garantiert besser gelöst – bei mir erinnert die Lösung etwas an den „Krieg der Sterne“ und die Vernichtung des Todesstern. Mal ganz zu schweigen von Werners Lösung, das Raumschiff der Dynastie durch Computer-Viren lahm zu legen. Da wäre ich damals niemals drauf gekommen. Heute weiß man, was Computer-Viren anrichten können – damals schrieben wir 1984 und der Computer war in die Arbeitszimmer der meisten Autoren noch nicht vorgedrungen. Aber Werner als SF-Mann dachte eben in diesen Dimensionen und ließ Asmodis dies mit einigem lässigen Tippen auf die Tastatur das Innenleben des Dynastie-Raumers langsam verrückt spielen.

Halt – werden jetzt einige schreien. Das war doch die Idee von Roland Emmerich aus dem Film „Independence Day“. Stimmt – aber wann ist dieser Film raus gekommen? Der Roman wurde 1985 geschrieben. Und wann ist der Film in den Kinos gelaufen? Da war Emmerich noch Student in Deutschland. Ob er „Professor Zamorra“ gelesen hat? Keine Ahnung – aber möglich wärs. Werner war seinerzeit übrigens dieser Meinung.

 

Werner und ich hatten sehr vieles gemeinsam und einiges, was jeder individuell hatte. Für Astrologie- und Esoterik-Fans – wir hatten beide das gleiche Sternzeichen – aber nicht den gleichen Aszendenten. Den von Werner kenne ich auch nicht, bei mir, für die Neugierigen unter euch, sei verraten, dass mein Aszendent die Waage ist.

 

Werner fing an mit Westernhüten und Cowboybekleidung und ich habe mitgemacht. Dabei ist damals ein ganz ordentlicher Batzen Geld draufgegangen. Meine Frau Petra hat mir die Sache dann so etwas ausgetrieben und heute sind die meisten meiner Westernsachen beim Circus. Wie bekannt habe ich ja dienstlich mit Circus zu tun und auf der Szene einige recht tute Freunde gefunden. Übrigens – meinen Vampir-Umhang, den mir Werners Mutter damals nähte (mit rotem Innenfutter, Werner hatte den gleich Umhang mit Goldfutter) dient heute meinem Freund Christoph Busch beim Circus Renè und Patrizia Althoff als Requisite bei seiner Illusions-Show. Er lässt da einen Tiger verschwinden. Die Western-Sachen sind bei Familien-Circus „Lieberum“ bei deren Weihnachts-Gastspiel in Kassel ich in diesem Jahr die Kamele vorführe (Tiger haben sie ja nicht), weil sie ein „neues Gesicht im Programm“ brauchen, das nichts kosten soll. Und so weit ich gehört habe, hat sich auch Werner von den meisten seiner Edel-Western-Garnituren getrennt. Ob er die Sachen verschenkt oder verkauft hat, weiss ich nicht – ist auch völlig egal.

 

Ja, die Westernhüte waren Werners Markenzeichen. Die weißen Anzüge waren es schon vorher. Ganz früher, als ich ihn kennen lernte, war es noch völlig schwarz wie ein Sartre-Jünger gekleidet. Eine weitere hervorstechende Eigenschaft war seine Liebe für große und schöne Autos. Das erste richtige „Schiff“, dass er hatte als die Honorare zu fließen begannen, war ein alter, pechschwarzer Opel-Admiral, dessen Chromteile er vergoldet hatte. Die „Veronique“ war wirklich ein Traum. Dazu hatte er einen grauen Opel-Kadett namens „Fenrir“. Von da zur Romanfigur wars dann nicht weit – aber das sind andere Geschichten. Jedenfalls hat Werner nicht nur große und schnelle Wagen gehabt, sondern sie auch ausgefahren. „Wer unter 230 fährt, der parkt!“ war seine ständige Rede und: „Der Sprit müsste 5 Mark Kosten, damit man auf der Autobahn vorwärts komme!“ waren seine ständigen Reden. Ich erinnere mich daran, als wir mal von einem Con kamen und Werner voll in die Eisen steigen mussten, wie zwei VW-Käfer vor uns auf der Autobahn Wagenrennen machten und alles blockierten. Weder akustische noch Lichthupe halfen. Werner schimpfte wie ein Rohrspatz und bedauerte, kein Strahlgeschütz an Bord zu haben. Hach, wie ist es doch schon, solche Sprüche von einem Kriegsdienstverweigerer zu hören. Da habe ich mir als ehemaliger Panzergrenadier bei einem verbalen Ausrutscher in einer ähnlichen Situation nichts vorzuwerfen.

 

Grundsätzlich hatte Werner zwei Autos. Er fand das notwendig, weil er ja außerhalb der Innenstadt von Lippstadt wie später von Altenstadt wohnte und mobil sein wollte, auch wenn ein „Schiff“ in der Werkstatt stand.

 

Werner hat viele Leute, sehr viele sogar, gekannt und viele nannten ihn seinen Freund. Aber richtig gekannt haben sie ihn nicht. Denn in der Öffentlichkeit stellte er eine Fassade dar. Der Mann im weißen Anzug mit Hut – eben Professor Zamorra. Ja, und als Professor Zamorra hat er sich genau so gesehen wie Karl May als Old Shatterhand oder Kara ben Nemsi. Allerdings hat er im Gegenzug zu dem großen Meister aus Sachsen niemals behauptet, seine Heldenfigur zu sein und die Abenteuer persönlich erlebt zu haben.

 

Aber er stellte Zamorra sehr gern dar – und zwischen 1980 und 1986 war das auch gar nicht mal so verkehrt. Da war er nämlich noch recht schlank – als ich ihn kennen lernte war er dürr wie eine Bohnenstange. Wie er in seinen letzten Lebensjahren aussah, brauche ich hier nicht zu erzählen. Und auch Heike hatte 1986 mit ihrer zierlichen Figur einen Hauch von Nicole Duval.

 

Nun ja, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, weil ich schließlich auch einige Kilo zu viel auf die Waage bringe und die Jahresringe mittschiffs meiner Statur nicht gerade ein ästhetisches Aussehen verleihen. Und – ich hatte dieses Bächlein schon lange vor Werner – die Grundlagen wurden bei der Bundeswehr gelegt, wo ich einen Teil meiner Dienstzeit als Ordonnanz das Offizierscasino der damaligen Kasseler Wittich-Kaserne geleitet habe. Ja, und wer an Tischen sitzt, wo es was Gutes gibt, der lange dann auch gern mal zu. Ich erinnere mich, einmal einen halben Rehrücken, der von einem Gala-Menü des Offizierscorps übrig blieb, alleine verspeist zu haben. Die Kameraden wollten da nicht ran – was der Bauer nicht kennt – frisst er nicht. Ja, durch diese und ähnliche Völlereien bekommt man schlussendlich eine Statur, die einen nicht gerade bei den Mädels interessant machen und die damals 1982 beim Marathon-Lauf andere Läufer zu der Bemerkung reizten: „Gnädige Frau, in ihrem Zustand wollen sie noch auf die Marathon-Stecke?“ Macht nichts – die 42 km habe ich trotzdem unter vier Stunden geschafft – wenn auch gerade noch so. Das war damals mal wieder so eine Herausforderung, der ich mich unbedingt stellen wollte.

 

Übrigens – auch Werner war immer mit dabei, wenn wir mit der Lauf-Truppe um Hans Klipp diverse Aktionen starteten – aber nicht als Läufer, sondern als Betreuer oder eine Art Faktotum. So auch bei der Blumen-Stafette 1981 anlässlich der Eröffnung der Bundesgartenschau in Kassel. Wir hatten eine Stafette mit einem Blumenstrauß, den wir aus Bonn nach Kassel trugen um ihm da dem damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens zu überreichen. Damals war der Begriff „Buga“ für „Bundesgartenschau“ in aller Munde und irgendwann sagte ich scherzhaft zu Werner: „Wenn 9.999 Mal das Wort Buga ertönt ist, erscheint der Dämon Buga-Buga!“ Ich weiß heute nicht mehr, wie dieser PZ-Roman hieß, aber Werner hat tatsächlich die Idee verbraten und natürlich unsere Blumenstafette als Hintergrund gehabt.

 

Ähnliches hat er auch mit zwei Ted-Ewigk-Romanen gemacht, die beim Gespenster-Krimi erschienen. Die Hexe von Florenz handelt von einer unserer Italienreisen und der Pandora-Roman hat meine Wohnung im „Turm des Schreckens“ als Hintergrund. Nicht nur ich sondern auch andere spielen in Heldenrollen mit und nicht alles, was erzählt wird, ist erfunden.  

 

Das man damals Leute aus dem Freundeskreis in einem Roman mitspielen ließ, war damals nicht ungewöhnlich. Auch Jason Dark hat das seinerzeit z.B. mit Manfred Feuerriegel gemacht.

 

Wer meinen PZ-Roman „Fähre aus dem Jenseits“ liest, der findet neben der damaligen Creme de la creme der damaligen Vorsitzenden alle Horror- und Phantastik-Clubs auch den damaligen und jetzigen Herausgeber des Zauberspiegel, der mit einem Langschwert wie weiland Musketier Porthos die Hähnchen vom Büffet angelt.

 

Diese Fahrt auf der Fähre „Prinz Hamlet“ hat natürlich einen wahren Hintergrund – Werner und ich waren damals mit Hans Klipp und meinem Bruder Peter auf der Überfahrt nach England. Aber von der Reise mit Werner zu erzählen, das verschieben wir auf ein anderes Mal.

 

Werner schrieb also nicht nur über Professor Zamorra – er war es auch. Wenigstens in seinem Inneren versuchte er, diese Heldenfigur zu sein. Als Werner sich dann einen Vollbart stehen ließ, bekam Zamorra auch einen – sogar auf den Titelbildzeichnungen. Natürlich war WK auch Gryf, der Druide, Ted Ewigk und besonders Robert Tendyke – aber darüber habe ich ja schon berichtet. Und auch, dass sich in meinem Inneren nicht nur Michael Ullich und Carsten Möbius verbergen – sondern auch etwas von Pater Aurelian drin steckt.

 

Nur – während Heike ihren Werner in seiner eigenen Traumrolle bestärkt hat, schaffte es meine damalige Frau Petra, bei mir mein schönes inneres Heldenbildnis vollständig einzureißen – und mich somit auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Die Ereignisse des Jahres 1986, von denen ich schon berichtet habe, taten ein Übriges. Glaube niemand, Werner hätte in diesem Jahr Not gelitten, wie in einem eurer Leserkommentaren vermutet wurde. Das weiß ich besser. Er hatte ein großes und teures Haus gemietet und fuhr einen 500er Daimler und einen Manta während Petra und ich aus unserer repräsentativen Wohnung in Ahnatal in eine Sozialwohnung in Kassel wechselten. Was Jürgen Grasmück angeht – für den wäre eine bittere Zeit angebrochen, hätte er nicht mit einer gerade fällig gewordenen Erbschaft seiner Frau Karin die esoterische Buchhandlung in Hanau aufmachen können.

 

Und wenn hier ein Schlauberger meint, Jürgen wäre mit dem „Zamorra“ nicht klar gekommen, der unterschätzt einen „Dan Shocker“. Zumal die Serie damals so um Band 300 noch einigermaßen überschaubar war. Vielleicht hätte Jürgen den ein oder anderen Handlungsstrang gekappt, der ihm nicht gelegen hätte. Aber dann hätte er weiter gemacht. Und dass Jürgen so was konnte, das zeigt ja wohl seine Macabros-Serie. Und – auch wenn Werner damals schon ein „Star“ war – ein „Dan Shocker“ war der Super-Star, mindestens auf Augenhöhe mit Jason Dark. Der „Grusel-Papst“, wie wir ihn manchmal scherzhaft nannten. Sein Name anstelle eines „Robert Lamont“, der damals nicht einmal eine Leserkontaktseite hatte und nur dem organisierten Fandom bekannt war, hätte der PZ-Serie damals einen mächtigen Auftrieb gegeben. Warum Jürgen abgelehnt hat, habe ich geschrieben. Wenn ich schreibe, dass sich Werner durch die Kündigung des Agentur-Vertrages bei Jürgen „bedankt“ hat, dann ist das vielleicht eine beißende Ironie, die man bei einem Toten nicht bringen sollte und wenn ich damit jemandem weh getan haben sollte, dann tut es mir leid. Aber ich habe das so gefühlt. Ich werde weiterhin die Wahrheit erzählen wie ich sie erlebt habe.

 

Aber eins ist gewiss. Die Tafelrunde derer von Helleb (mehr dazu demnächst) hat Werner damit zerbrochen. Und das habe ich ihm auch ganz deutlich gesagt.

 

Überhaupt – ich habe, wenn ich gefragt wurde, immer auch geantwortet – und auch wie jetzt stets wahrheitsgemäß. Nur sind mit die letzen Fragen anlässlich des 666er Zyklus gestellt worden. Die Antworten waren aber im Internet zu lesen. Nur – die Sache ist schon wieder fast zehn Jahre her und heute weiss natürlich niemand mehr was davon. Und Werner hat sich damals auf die Sache nicht gemeldet oder Stellung bezogen – obwohl er zu den Personen, die diese Sachen auf ihre Internet-Seiten gestellt haben, gute Kontakte hatte. Fragt mich aber nicht, wer das war. Ich weiss es nicht mehr.

 

Und in der nächsten kehren wir zur Entstehung der Dynastie zurück. Ihr wisst, dass Drehbuch meiner Frau und die Planung in Ahnatal... Jetzt aber ist wieder eine Tasse Tee geleert. Nächste Woche gibt es wieder eine frische gebrühte Tasse.

Kommentare  

#1 Thomas Rippert 2008-06-26 08:53
Danke für den weiteren Einblick, Rolf.

Ich lese eigentlich so lange "Aufsätze" normalerweise nicht - aber hier tue ich es, was schon etwas heißen will! ;-)
#2 Cartwing 2008-06-26 10:43
Auch wenns für dich Klugscheißerei sein mag. Ich bleibe dabei und bin sicher nicht der Einzige hier: Shocker und Zamorra das sind zwei Begriffe, zwei Welten, die nicht zusammenpassen. Dass er nicht damit klar gekommen wäre, habe ich nicht behauptet, das bezweifle ich nicht. Jürgen hat damals aus Zeitgründen keine anderen Projekte oder Aufgaben übernommen. Nur deshalb hat er auch die Mitarbeit an Perry Rhodan abgelehnt. Gabs da auch jemanden, auf den er Rücksicht nehmen musste? Ich glaube nicht.
Aber wie konnte ich nur das Wort eines Rolf Michael in Frage stellen...

Im Übrigen ging es den meisten Leuten hier nicht darum, etwas lesen oder erfahren zu müssen, was sie nicht hören wollen, es ging - zumindest mir - wohl eher darum, wie gut bzw. schlecht der Zeitpunkt gewählt ist, wann soetwas passiert. Es ging um Respekt.
#3 Harantor 2008-06-26 11:03
@Cartwing: Der richtige Zeitpunkt? Welcher sollte das sein? - Nächsten Donnerstag, in einem, zehn oder hundert Jahren? - Erinnerungen sollten dann aufgeschrieben werden, wenn sie noch frisch sind. Rolf lädt uns jetzt zum Tee ein. - IMHO gibt es weder einen richtigen noch einen falschen Zeitpunkt. Es gibt die Erinnerung, die Rolf so genau wie möglich erzählt.

Und ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass Jürgen PZ geschrieben hätte. Jeder ist überall ersetzbar (so schmerzlich eine solche Erkenntnis auch sein mag). Und nach und nach hätte Jürgen seinen PZ gebastelt und ihn sich zurecht gebogen (wie WK das ja auch gemacht hat). - Letztlich ist Papier geduldig. - Nimm z. B. die heutige Rhodan-Autoren-Generation: Die schreibt auch nicht mehr so wie um Scheer, Darlton und Brand und trotzdem funktioniert die Serie noch bestens.
#4 Sandra 2008-06-26 11:32
JEDER Heftromanautor ist ersetzbar, auch WKG war es eindeutig. Zumal WKG auch nicht gerade ein Überflieger-Autor war. Aber das war Grasmück auch nicht, zumindest rein handwerklich nicht. Er hatte halt gute Ideen. Aber im Vergleich zu Jason Dark hat er nicht viele Romane geschrieben, und selbst bei denen gab es auch sehr schlechte.
Aber leider merkt man auch bei diesem Artikel wieder sehr gut den Neid von Rolf.
Aber Grasmück hätte den PZ niemals geschrieben, die Gründe sind aber nicht die von Rolf genannten, denn Jürgen hätte nie eine Serie geschrieben, die andere erfunden haben.
#5 Harantor 2008-06-26 12:09
Zitat:
denn Jürgen hätte nie eine Serie geschrieben, die andere erfunden haben.
Rex Corda hat Jürgen auch nicht erfunden und trotzdem dafür geschrieben. Diese Aussage ist falsch. Ich weiß nich wie gut Jürgen kanntest und wie Du zu dieser Aussage kommt, aber dieses niemals nie Argument zieht nich. - Zumindest soweit ich Jürgen kennenlernte.
#6 Christian Montillon 2008-06-26 13:30
Also Jürgen Grasmück hätte ganz sicher Zamorra schreiben können. Das ist keine Frage. Er hätte nicht "den" Zamorra geschrieben, wie er damals war oder heute ist. Hätte er die Serie geprägt, wäre sie ganz anders geworden. Besser? Vielleicht. Das ist zu theoretisch, um es zu beurteilen.

Das Jürgen vom Verlag angeboten bekam, Perry zu schreiben, stimmt übrigens. Er hat aus Zeitproblemen abgelehnt. Später, im Jahr des Zusammenbruchs, hat er's bereut ... nun ja.

harantors argument mit rex corda zieht eigentlich nicht ---- das war alles die frühzeit von jürgens schreibe. seit er "jemand war im geschäft" hat er nur eigene sachen geschrieben.dennoch hätte er pz machen können, zweifellos. er wollte nicht. warum, das bleibt wohl im dunkel.
zeitnot? überarbeitung? kein interesse? wann war der zeitpunkt, dass er es angeboten bekam? als mac und larry eingestellt wurden?
#7 Harantor 2008-06-26 20:04
@Christian: Das Angebot PZ zu übernehmen stammt von 1986. Neben der Rücksicht auf Werner dürfte seine Gesundheit eine Rolle gespielt haben (die Möglichkeit, den Esoterik-Boom zu nutzen und die Bücherstube aufzumachen, war wohl die für ihn gangbarste Alternative).

Jürgen als PR-Autor hätte interessant werden können... Für mich gehört er zu den Besten, die der Heftroman hervorgebracht hat.

Und das Rex Corda-Argument zieht insoweit, als Sandra feststellte Jürgen Zitat:
hätte nie eine Serie geschrieben, die andere erfunden haben.
Das stimmt so nicht.
#8 Cartwing 2008-06-26 22:28
Harantor: Zitat:
Nimm z. B. die heutige Rhodan-Autoren-Generation: Die schreibt auch nicht mehr so wie um Scheer, Darlton und Brand und trotzdem funktioniert die Serie noch bestens.
Klar, es funktioniert bestens. Aber gerade Leute wie Scheer, Darlton und Voltz waren und sind auch stilistisch Vorbilder für die heutige Autoren - Generation. Wenn ein Robert Feldhoff mit William Voltz verglichen wird, dann kommt das nicht von ungefähr. Und das ist eben der Punkt. Aber ich stimme zu, dass Jürgen in einer frühen (und ich meine sehr frühen) Phase der Serie Zamorra mit seinem eigenen Stil natürlich zu seiner Serie hätte machen und gestalten können.
Nur der spätere, durch Werner geprägte Zamorra, das wäre ohne einen extremen Bruch nicht gegangen. Ich möchte dich daran erinnern, dass du selbst mal einen Artikel verfasst hast, der da "Schöner, reicher, nackter" betitelt war. Das allein wäre nicht Jürgens Welt gewesen, denn bei Jürgen ging es immer eher keusch und bodenständig zu
#9 Harantor 2008-06-26 22:33
Jürgen hätte den Zamorra sicherlich geändert, nach und nach und er hätte Leser mitgebracht und man wäre ihm gefolgt. Davon bin ich überzeugt, aber diese Diskussion ist theoretisch... Leider oder zum Glück, je nach Standpunkt.

Für mich, der sich von PZ mit dem ersten Sparks-Roman verabschiedet hat eher "Leider", denn Olsens Artikel traf auch damals zu: Die Nackten und die Doofen nervten zusehends. Sparks war dann der Tropfen.

Und so prüde war Jürgen auch nicht. Immerhin hat Larry Brent Satanas geschlafen... ;-)

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