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Wenn das Kopfkino niemals endet

Auf eine Mail mit Uschi ZietschWenn das Kopfkino niemals endet

Fluch oder Segen? Wenn ich an einer Geschichte knoble, geht sie mir oft nicht aus dem Sinn, egal, was ich gerade mache: Ob ich durch die Stadt gehe, einen Film anschaue oder auf dem Klo hocke – immer muss ich daran denken. Wie macht das ein Berufsautor? Lebt er ständig mit einer Parallelwelt im Kopf? Müssen sich seine Partner quasi mit virtuellen Seitensprüngen teilen?

 

Uschi: Solange ich zurückdenken kann, habe ich ständig Geschichten im Kopf. Ich sauge ununterbrochen alles, was um mich herum geschieht, wie ein Staubsauger auf und durchlebe kleine Szenen oder Einstiegssätze. Das meiste davon verweht genauso schnell wieder, doch das eine oder andere wird notiert, und aus einem noch kleineren Prozentsatz wird dann eine Geschichte daraus. Doch die Stoffsammlung ist nützlich und hilfreich, um aktuelle Geschichten zu bereichern oder irgendwann eine zündende neue Idee zu haben.

Ganz selten einmal komme ich zur Ruhe und schalte das Kopfkino ab, aber das muss bewusst geschehen. Das ist dann meine "Liegestuhlphase", wo ich mich rauslege,  Kopfhörer aufsetze und nur Musik höre, mich berieseln lasse, bis ich einschlafe. Im Winter mache ich dasselbe auf dem Sofa. Eine starke Loslösung, wenngleich nicht ganz, ist die Beschäftigung mit meinen Pferden, denn die verlangen volle Aufmerksamkeit. Wenn ich mit den Hunden spazierengehe, ist das eher fördernd für das Gedankenspinnen.

Je weiter ich im Fortgang einer Geschichte bin, umso mehr Raum nimmt sie in meinen Gedanken ein und verdrängt die anderen herumwuselnden Ideen. Das führt soweit, dass ich eine komplette Szene formuliere - dann muss ich mich aber beeilen, sie aufzuschreiben. Wenn mein Laptop gerade nicht greifbar ist, muss ich zum bewährten Stift greifen. Das ändert sich erst, wenn die Erzählung abgeschlossen ist.

Je nachdem, wie intensiv ich in der aktuellen Arbeit stecke, kann es schon passieren, dass ich auf Fragen meines Mannes sehr zerstreut oder gar nicht antworte, weil ich gerade "ganz woanders" bin. Das kennt er aber nicht anders und hat ihn nie gestört. Ich habe zudem das Glück, dass er die meisten meiner Erzählungen mag und ich mich ausführlich mit ihm darüber austauschen kann, wenn ich nicht mehr weiter weiß oder mich nicht entscheiden kann.

Bis zur nächsten »Mail mit Uschi« im Februar!

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