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Flucht in die Wüste - »Der Legionär«

Der LegionärFlucht in die Wüste
»Der Legionär«

Ende der 1990er Jahre war die Karriere des belgischen Kickbox-Leinwandhelden Jean-Claude Van Damme ein wenig ins Stocken geraten. Nach dem eher bescheidenen Erfolg von Filmen wie „Double Team“ und „Knock Off“ entschied er sich mit „Der Legionär“ dazu, eine eigene Storyidee zu einem Drehbuch ausbauen zu lassen. Sheldon Lettich und Rebecca Morrison lieferten schließlich die Vorlage für den Film, der von Peter MacDonald in Szene gesetzt wurde.

Der LegionärDas Besondere an „Der Legionär – Seine Zukunft heißt vergessen“ (so der komplette Titel des nun wieder neu auf BluRay erschienenen Films aus dem Jahr 1998) ist allerdings nicht seine arg vorhersehbare und größtenteils handlungsarme Geschichte, sondern das außergewöhnliche Setting. Damit steht Peter MacDonalds („Rambo III“) Film in der Tradition anderer Filme über die Fremdenlegion, von denen die diversen Adaptionen von Percival Christopher Wrens Roman „Beau Geste“ sicherlich zu den bekanntesten zählen dürften. Schon in Stummfilmtagen schlüpfte Ronald Colman in „Blutsbrüderschaft“ in diese Rolle, Gary Cooper (1939) und Guy Stockwell (1966) folgten in den Remakes, die hierzulande jeweils den Titel „Drei Fremdenlegionäre“ trugen. 1977 war Terence Hill im Outfit der Fremdenlegion in „Marschier oder stirb“ zu sehen, während Marty Feldman in seiner Version der „Drei Fremdenlegionäre“ das ganze Genre parodistisch durch den Kakao zog.

Der Legionär„Der Legionär“ beginnt aber zunächst 1925 in Marseille, wo sich Alain Lefevre (Jean-Claude Van Damme) einen Namen als Preisboxer gemacht hat. Nun wird ihm allerdings von Mafiaboss Lucien Galgani (Jim Carter) vorgeschrieben, dass er seinen nächsten Kampf gegen Julot D’Esparbes (Joe Montana) verlieren soll. Alain ist das ein Dorn im Auge, zumal sich Galgani auf höchst ungalante Weise an Katrina (Ana Sofrenovic) heranmacht, mit der auch Alain einst liiert war. Er möchte Galgani hintergehen, den Kampf gewinnen und mit Katrina und seinem besten Freund Maxim (Joseph Long) nach Amerika fliehen. Als der Plan misslingt, ist Alain gezwungen, der Fremdenlegion beizutreten. Nur dort werden keine Fragen über seine Vergangenheit gestellt, nur dort bekommt er die Chance auf einen redlichen Neuanfang. In Marokko untersteht er gemeinsam mit seinen neuen Leidensgenossen Luther (Adewale Akinnuoye-Agbaje) und Guido (Daniel Caltagirone) der Willkür von Sergeant Steinkampf (Steven Berkoff) und Corporal Legros (Tom Delmar). Und es dauert nicht lange, bis auch Galgani seine Spur wieder aufgenommen hat.

Der LegionärIn den ersten Szenen schwelgt der Film in den hübsch rekonstruierten Kulissen der Goldenen 20er Jahre, doch erst mit der Verlagerung in die Wüstenregionen Marokkos erhält er einen etwas individuelleren Look. Die Originallocations und so manche aufwändig nachgestellte Schlacht lassen zeitweise vergessen, wie hölzern und vorhersehbar die eigentliche Rachegeschichte ist. Jean-Claude Van Damme wird seine Fans trotzdem auch hier wieder zufriedenstellen können, da er sich einmal mehr als unschuldig in Bedrängnis geratener Held in Szene setzen kann, weil er ein Herz für die Unterdrückten und Außenseiter hat, und weil ihm dies ein Happy End einbringen wird. Da es vergleichsweise wenige Filme über die Fremdenlegion gibt, ist auch dieser einen Blick wert, im Genre des Actionfilms bietet er indes nur durchschnittliche Unterhaltung. Die BluRay-Wiederveröffentlichung bei Studio Hamburg Enterprises bietet ein ziemlich gutes Bild (im Widescreen-Format 2,35:1), bei dem kaum mehr Filmkorn erkennbar ist. Der deutsche Synchronton (DTS HD Master Audio 5.1) ist leider ziemlich dumpf ausgefallen, der englische Originalton (DTS HD Master Audio 2.0) klingt da wesentlich klarer. Im Gegensatz zur Erstveröffentlichung gibt es hier nun allerdings keinerlei Bonusmaterial mehr.

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