Star Wars: Skywalker schlägt zu
Star Wars
Skywalker schlägt zu
In der Schlacht bei Yavin wird mit dem Todesstern die mächtigste Waffe des Imperiums zerstört. Auf dem Mond Cymmon 1 läuft die Waffenproduktion daraufhin auf Hochtouren und Darth Vader schließt mit Jabba dem Hutten ein Abkommen, um die Initiative gegen die Rebellen wiederzuerlangen.
Leia Organa, Luke Skywalker, Han Solo, C3PO, R2-D2 und Chewbacca verüben einen Anschlag auf die Waffenfabrik und können sie zerstören. Auf der Flucht stellt sich Ihnen Darth Vader in den Weg. Ihnen gelingt die Flucht, der Sith-Lord aber erkennt die schlummernde Macht in dem jungen Luke. Als der nach Tatooine zurückkehrt, um im Nachlass des toten Ben Kenobi nach Hinweisen auf die Identität seines Vaters zu suchen, setzt der dunkle Lord den Kopfgeldjäger Boba Fett auf ihn an. Fett kann den Namen Lukes in Erfahrung bringen und schließlich erkennt Vader die Zusammenhänge.
Han und Leia begeben sich auf die Suche nach einer neuen Basis für die Rebellen. Sie geraten in eine Auseinandersetzung mit imperialen Tie-Jägern. Sie müssen auf einem Planeten notlanden und dort muss sich Han seiner Vergangenheit stellen.
Im Jahr 1977 bringt George Lucas seinen ersten Star Wars Film in die Kinos und leitet damit ein fiktives Universum ein, das bis heute als eines der erfolgreichsten gilt. 1983 schließt Lucas seine erste Film-Trilogie ab und die Geschichte der Skywalkers scheint auf der Leinwand auserzählt zu sein.
In den Jahren vor Episode 4 ist Lucas lange Zeit auf der Suche nach einem Studio, das ein Interesse an der Finanzierung seines Projektes hat. Die großen Studios winken ab. Sie glauben nicht an einen Erfolg. Das Drehbuch ist simpel und die Kosten erscheinen immens für einen Science-Fiction-Film, der wahrscheinlich nicht viele Zuschauer in die Kinos locken wird.
1973 gelingt es ihm schließlich, Alan Ladd von 20th Century Fox von Star Wars zu überzeugen. Lucas sichert sich neben den Rechten für mögliche Nachfolger vor allem die Kontrolle über das Merchandising. Schon früh nach der Kinopremiere von Episode 4 im Jahr 1977 bringt Lucas Fanartikel, wie Actionfiguren, auf den Markt und auch erste Comics erscheinen, die neue Abenteuer der Helden aus den Filmen erzählen.
Der Hunger der Fans nach neuen Geschichten ist nach „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ 1983 nicht gestillt, und so entwickelt sich ein Kosmos an Geschichten, die in Büchern, Comics und Videospielen weitererzählt werden. Einige Geschichten setzen nach den Ereignissen von Episode 6 ein, andere berichten über Ereignisse, die viele Jahre vor der Geburt der Skywalkers stattgefunden haben. Ab 1999 dreht George Lucas eine weitere Trilogie, die als Prequel den drei alten Filmen vorangestellt ist und erzählt, wie aus dem jungen Anakin Skywalker Darth Vader wird.
Das Zentrum des Star Wars Kanons bilden diese sechs Filme, lässt man die beiden Ewok-Filme mal beiseite. Die Geschichten in den anderen Medien orientieren sich an den Filmen und bilden das sogenannte „Expanded Universe“, das immer weiter anwächst und erfolgreiche Reihen, wie beispielweise die Thrawn-Romane von Timothy Zahn herausbringt. Der amerikanische Comicverlag Dark Horse veröffentlicht eine Vielzahl von Comicserien, die aus verschiedenen Epochen des Star Wars Universums erzählen.
Im Jahr 2012 wird die große Wende eingeläutet. Lucas verkauft die Marke Star Wars an Disney, die sich nach dem Kauf von Marvel ein weiteres großes Franchise gesichert haben, mit dem sie noch Großes vorhaben. So ist nicht nur die Entwicklung weiterer Kinofilme geplant, sondern für den hauseigenen Streamingkanal Disney+ soll eine Vielzahl an Live-Action-Serien gedreht werden, und das Franchise soll nach dem Vorbild des wachsenden Marvel Cinematic Universe immer weiter ausgebaut werden. Zudem verfügt man mit Marvel Comics über einen eigenen Verlag, in dem weiter Comics der Marke Star Wars erscheinen können. Daher wird die Zusammenarbeit mit Dark Horse beendet.
Nun stehen die Kreativen des Expanded Universe vor einem großen Problem. Die Geschichten sollen auf der Kinoleinwand und dem TV-Bildschirm weitererzählt werden und es ist sehr wahrscheinlich, dass es zu Widersprüchen kommen wird. Darüber hinaus sind Prequels geplant, die weitere Geschichten zwischen und vor den beiden alten Trilogien erzählen sollen. Es ist kaum vorstellbar, dass sich die Macher eines neuen Star War Projektes erst einmal durch 250 Bücher und mehrere hundert Comics wühlen, zumal der überwiegende Anteil der Star Wars Fans nur an den Kinofilmen und den Streamingserien interessiert sein dürfte. Daher gehören alle Bücher und Comics nicht mehr zum offiziellen Kanon. Sie sind zwar nach wie vor erhältlich und werden unter dem Siegel „Star Wars Legends“ vermarktet. Die Animationsserien und Comics sind hingegen noch Teil des offiziellen Kanons, aber nur so lange, bis sie durch eine Live-Action-Serie nicht außer Kraft gesetzt sind. Ähnliches gilt für die Geschichten, die lange Zeit vor der Skywalker-Ära spielen.
Die Storyline „Skywalker schlägt zurück“ eröffnet den Reigen der Comicserien, die im neuen Kanon angesiedelt sind. Panini beendet seine Star Wars Comicserie nach 16 Jahren mit der Nummer 123 und startet die Serie unter dem gleichen Titel mit einer neuen Nummer 1.
Die Handlung setzt kurz nach Episode 4 ein, in der Luke den Todesstern bei der Schlacht beim Mond Yavin zerstört hat. Die erste Storyline soll zeigen, wofür die Comics stehen. Actioneinlagen mit wilden Gefechten und Weltraumschlachten, bei denen die bekannten Charaktere nicht zu kurz kommen. Luke, Darth Vader, Han, Leia, C3PO, R2-D2, Chewbacca. Sie alle sind dabei und sogar Fanliebling Boba Fett spielt zum Ende eine tragende Rolle.
Die Charaktere sind so, wie der Leser sie aus Episode 4 kennt. Der Comic greift die Persönlichkeiten auf, wie sie sich bis zum Ende des Films entwickelt haben. Han und Leia sind noch kein Paar und ihre Kabbeleien setzen sich fort. Luke ist noch auf der Suche nach seiner Bestimmung als Jedi. Darth Vader ist der Schurke, wie der Leser ihn aus den Filmen kennt. Allerdings bekommt die Fassade erste Risse. Von Boba Fett erfährt er die Identität Lukes und erkennt, dass der junge Rebell sein Sohn ist.
Zeichner John Cassaday fängt das typische Setting von Star Wars gut ein. Die reichlich vorhandenen Actionsequenzen weisen eine große Dynamik aus und lassen ein Star-Wars-Feeling entstehen. Ein Comic kann natürlich nicht mit einer Filmsequenz mithalten, aber trotzdem gelingt es Cassady durch die enormen Perspektivwechsel ein enormes Tempo zu erschaffen. In den ruhigeren Dialogszenen gelingt es ihm, die bekannten Charaktere mit ihren gewohnten Persönlichkeitsmerkmalen und der typischen Mimik darzustellen. Die Tuschezeichnungen sind in den Dialogen hingegen etwas sparsam eingesetzt und Cassady verlässt sich auf die leuchtende Kolorierung, was dazu führt, dass die Charaktere nicht immer ganz akzentuiert wirken.
05/2025