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Von Megalithen und Megastrukturen - »Schlomos« siebte Kolumne

Ren Dhark & das WeltallVon Megalithen und Megastrukturen 
»Schlomos« siebte Kolumne

In der vorigen Kolumne hab ich noch über den Gigantismus geschrieben, und jetzt das! Der Stern KIC 8462852 zeigt in der von Kepler gemessenen Lichtkurve seltsame Verdunklungen, die nicht auf einen Transitplaneten zurückzuführen sind. Als ich die Lichtkurve vor ein paar Monaten zum ersten mal sah, tippte ich auf eine neue Form eines irregulär veränderlichen Sterns, als denn die (meiner Meinung nach absurde) Theorie von den Exokometen im Formationsflug aufkam, fiel mir spontan eine Parodie auf “Lost in Space” aus dem MAD Magazin ein.


Dort flogen auch Kometen in Formation, bildeten den Satz “Erdlinge! Verschwindet!” oder irgendwas in der Art. Kommentar eines Besatzungsmitglieds: “Mann, müssen die lange geübt haben!”

Als dann Jason Wright vom SETI-Projekt auf die Idee mit der Dyson-Späre, b.z.w. dem Dyson-Schwarm kam, musste ich an Uwe Helmut Graves Sternenkreisel denken: Als der zerbrach und in seine Sonne stürzte, hätte er eine ähnliche Lichtkurve produzieren können. Nur mit wesentlich niedriger Amplitude. Aber wenn die Teile hinreichend groß sind? Wieso nicht? Für möglich halt ich so ein Szenarium, aber einen veränderlichen Stern seh ich als deutlich wahrscheinlicher an. Aber vermutlich ist es nichts davon, sondern etwas völlig anderes. Vielleicht sogar etwas Neues...

Sternenkreisel(P.S.: Wer den Sonderband 28 “Sternenkreisel” von Uwe Helmut Grave von 2005 noch nicht gelesen hat, sollte das dringend nachholen. Ich halte den Roman für einen der besten Ren Dhark Romane der letzten 10 Jahre.)

So, damit haben wir die Megastrukturen abgehandelt, jetzt kommen die Megalithen dran. Was haben die mit RD zu tun? Weiß nicht, eigentlich recht wenig. Eher mit 2001. Aber eben auch mit Asterix. Und am 22. Oktober ist das neue Heft heraus gekommen. Was ich natürlich sofort im RD Forum gepostet hab, worauf Uwe meinte, er könne das Heft nicht am 22. kaufen, sondern erst am 23. Denn: am 22. Oktober ist der Weltfußnagelschneidetag! Gut, den hat er im Forum nicht so direkt erwähnt, das hab ich dann gemacht. Aber damit ist es jetzt amtlich: Der 22. Oktober ist Weltfußnagelschneidetag! Also Leute, haltet nächstes Jahr eure Beißzangen bereit, einmal im Jahr muss man da durch. (Auch wenn`s unangenehm ist, aber wer auch immer eure Socken stopft wird es euch danken.) Tja. Damit haben Uwe Helmut Grave und ich einen neuen Feiertag eingeführt. Ohne Ren Dhark und dem Forum wär das nie passiert.

[Nachtrag: (Hm, sollte ich wohl besser am Schluß der Kolumne antackern, aber ich find, hier passt das besser) Also: Ich hab heute – total flatsch wie ich war, nachdem ich mein Gartentor umgebaut hab – die “Big Bang Theorie“ angeschaut. Saugut! Ein neuer Teil, und dann ein alter Teil, den ich noch nicht auf deutsch gesehen hatte. Es war die Folge mit dem Geologiebuch, die mich damals so geschockt hat, weil Sheldon Cooper ernsthafte Vorurteile gegen die Geowissenschaften hat, Versteh nicht, wie man etwas, das derart tierisch viel Spaß macht nicht ausstehen kann. Jedenfalls beschließt er, aus der Stringtheorieforschung auszusteigen, weil die Theorien weder (echte) verifizierbare Vorhersagen machen, noch Experimente zur Falsifikation kennen. Das ist übrigens der Grund, warum ich die Stringtheorien für – wenn schon nicht Metaphysik, dann aber zumindest – eine modere Form einer Epizykeltheorie halte. Und wie ist Cooper darauf gekommen? Er erfährt in diesem Teil, dass Gravitationswellen nachgewiesen wurden. Die letzte Vorhersage der Relativitätstheorien. Etwas, das die Stringtheorien nie erleben werden. Also ist er frustriert ausgestiegen und hat nach einem neuen Forschungsgebiet gesucht. Als ich die Folge das erste mal gesehen hab, dachte ich, es geht um den indirekten Nachweis von Gravitationswellen (anhand der Periodenänderung wegen Energieverlust durch Abstrahlung von GW bei zwei sich umkreisenden Pulsaren), was mich nicht weiter gewundert hat. Aber diesmal hat es mich echt gerissen: Vor zwei Monaten hat das LIGO Experiment ein Signal detektiert, das womöglich von zwei verschmelzenden supermassiven Schwarzen Löchern stammt. Nur: Das war streng geheim, da noch nicht verifiziert. Es könnte ja ein Glitsch in der Messapperatur sein. Also hab ich nachgesehen, ob da doch so schnell schon was veröffentlicht wurde. Und tatsächlich, die Story ist – unter allen Vorbehalten, versteht sich – durchgesickert. So wie es aussieht, sind jetzt Gravitationswellen tatsächlich direkt nachgewiesen worden. (Oder könnten vielleicht nachgewiesen worden sein...) Megacool!]

[Nach-Nachtrag: (Hm, hätte jetzt beinahe den Nachtrag nicht gefunden, weil er nicht da steht, wo er üblicherweise stehen sollte. Manchmal frag ich mich, was eigentlich in meinem Kopf vorgeht. Na, egal. Hab die Stelle jedenfalls gefunden. Also: Hatte vorhin erwähnt, dass ich total flatsch war, weil ich mein Gartentor repariert hatte. Und dabei ist etwas Schräges passiert: Die Geigerzähleramsel, die mir immer aus einem Holystrauch zusieht und loszwitschert, wenn ich eine Pause einlege (wieso macht die so etwas???) hat den Amselwarnruf ausgestoßen. Also hab ich geschaut, was los ist, hab gehört, wie meine beiden Raben angefangen haben, zu rufen (was auch immer “Karr, karr, krah!” bedeuten mag) und die anderen Vögel – hauptsächlich Kohlmeisen, ein paar Finken und ein Gimpel – sind in ihren Bäumen und Gebüschen verschwunden und dann war alles ruhig. Nicht ganz. Aus Nordosten hab ich ein Geräusch gehört, das entfernt an Graugänse erinnert hat. Und dann hab ich den Überflug einer wirklich riesigen V-Formation recht großer Vögel beobachtet und natürlich sofort fotografiert. 110 ±8 Tiere! Konnte die Bilder nicht genau auszählen, da der Schwarm über 60° lang war, also nicht auf ein einzelnes Foto passte. Als ich am Dienstag die Bilder auf den Rechner geladen hab, dachte ich immer noch, es wären Graugänse. Hab dann in der Nacht auf Mittwoch eine Runde gepennt, und von Kranichen geträumt. Also hab ich am Mittwoch die Fotos noch einmal genauer angesehen: Und tatsächlich, das waren Kraniche! Megastark! Die sind bis vor zwei Jahren westlich an München vorbei gezogen, im letzten Jahr flogen auch ein paar über den Münchner Osten, aber immer noch 5 km westlich von mir, und jetzt haben sie offensichtlich eine neue Flugrute in den Süden, die genau über Waldperlach führt, für sich entdeckt. Ist das nicht stark? Und schon wieder ist meine Vogelartenfotosammlung für Waldperlach um eine Art reicher! Ausflipp! Megabegeisterung! Yeah! Um nicht zu sagen: Yieha! Ähm, sag ich das manchmal? Nein, ich denk nicht. Oder doch? Was soll`s. (Wenn doch: Da muss mein Nachbar Mr. Paul Sherfey abgefärbt haben. Der kam aus Texas.) Nach-nach-Nachtrag: Nein, kann nicht sein. Der hat das auch nie gesagt. Hm. Nach-nach-nach-Nachtrag: Ha! Jetzt hab ich`s! Auf YouTube läuft gerade ein Rockabilly Mix! Allem klar, einschließlich dem Dativ! Kindheitserinnerungen – schwelg.]

Andreas ZwengelAuf der Ren Dhark Webseite schreibt jetzt *Andreas Zwengel* die Hintergrundgeschichten. Und was seinen Stil angeht: Er ist wirklich ein würdiger Nachfolger für Uwe Helmut Grave. Ich weiß nicht, ob die beiden sich kennen, könnte mir aber vorstellen, dass sie sich auf Anhieb blendend verstehen würden. Mir gefällt die hohe Kalauerdichte in seiner Rubrik, Was bei mir sofort die Erinnerung an eine meiner Exlebensabschnittsgefährtinnen geweckt hat, die sich von 30 Jahren (damals noch nicht Ex- sondern aktuell) laufend über meine “Dauerkalaueritis” beschwert hat. Hm, ja. Ex eben.

Also, Andreas hat über die Autorenkonferenz 2015 geschrieben, Stimmung, Ambiente und Arbeitsablauf perfekt geschildert und auch erwähnt, dass Ideen für den 10. Zyklus, also die Geschichten nach dem Miniuniversum, gesammelt wurden. Aber er hat kein Sterbenswörtchen über den Inhalt verloren! Arrrggghh! Und ich hatte so gehofft, dass er sich verplappert. Ein winziger Teaser verleicht, etwas zum Spekulieren...

Aber nix. Null. Niente. Und seit Hajo tot ist, erfahr ich auch keine Interna mehr. Nicht, dass Hajo viel verraten hätte, aber es gab immer wieder mal die eine oder andere Idee am Telefon, natürlich als strengstes Druidengeheimnis, aber so gar nicht zu wissen, nicht einmal zu ahnen, was als nächstes kommt, ist schon hart. Hm.

Ja, Hajo. Am 17. Oktober jährt sich sein Todestag zum ersten mal. Und ich bin immer noch sprachlos. Achim Mehnert hatte mich damals gebeten, einen Nachruf für seinen Blog zu schreiben, was ich auch versucht habe. Gefühlt 20 mal. Aber irgendwie hab ich nicht die passenden Worte gefunden, hab den Text jedes mal verworfen, weil es einfach nicht gepasst hat. Heute hab ich es nochmal versucht, aber das trifft einfach nicht. Das Einzige, was ich sagen kann ist: Hajo, du fehlst uns.

Eine Woche später: Wollte eigentlich WiW56 lesen, hatte gerade das Vorwort fertig (Tango? @Ben, hätte dich für total unbeweglich gehalten. Hat mich echt überrascht! Respekt!), als ich wieder mal mit Arbeit zugekackt worden bin. Muss aber jetzt erst einmal mein Gartentor richten, und wenn ich dann nicht völlig flatsch bin, les ich weiter.

Noch ein paar Tage später: Gestern war Helloween, heute musste ich gründlich ausschlafen, und irgendwann (wah! Bald! Nein, vermutlich noch heute! Oder? Horst schickt doch immer eine eMail, bevor die Zeit knapp wird?) muss ich die Kolumne abschicken. Hm. Wird diesmal arg kurz...

Noch weitere zwei Tage später:

In der nächsten Kolumne kommen wieder ein paar Buchbesprechungen. Auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher – denke, das musste ich erklären, weil ich das erste mal, als ich SUB in einem Forum gelesen hab, auch nur Bahnhof verstanden hab) liegen momentan 3 Ren Dhark Romane: WiW 56 und 57 sowie der neueste Unitall. Komm nur gerade nicht zum Lesen. Aber: Nach dem 12. November hab ich voraussichtlich ein paar Tage Zeit, und die werd ich nutzen! Eine Kiste Bonbons, mehrere Tüten Chips, 2 kg Kaffeepulver, eine 300 g Dose Tabak und eine hinreichende Menge Papers liegen schon bereit...

Schalom,

Schlomo, total durch den Wind...

Kommentare  

#16 Laurin 2015-11-09 18:23
Ich habe ja Verständnis für die, die Interessenhalber etwas mehr um Ren Dhark lesen möchten (zum Beispiel zu Inhalten der Romane). Ja, habe ich.
Aber mal ehrlich, wie bierernst muss eine Kolumne denn sein (oder werden)?
Also ich fand diesen Artikel mal wieder recht interessant und habe bei Wortspielen wie "Weltfußnagelschneidetag" oder "Geigerzähleramsel" herzlichst gelacht. :lol:
Und ja, ich musste noch nicht einmal in den Keller dafür ausweichen. ;-)

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