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Sektor Null - Aufbruch und Hoffnung

Perry Rhodan ... und wirSektor Null
Aufbruch und Hoffnung

Mit Band 2624 Todesfalle Sektor Null wechselte die Handlungsebene in die Milchstraße. Mich hat dieser Wechsel gefreut, denn diese Handlungsebene gefällt mir sehr gut. Ich habe mich schon vorher immer wieder dabei ertappt, wie ich in meinem Gedanken an die Milchstraße gedacht habe. Was macht die LFT jetzt? Bekommen sie das entstandene Chaos wieder in den Griff? Welche Auswirkungen hat Sektor Null auf die umliegenden Systeme und Hyperstürme?

 

Todesfalle Sektor NullAber eine Frage war besonders dominierend. Wie wird Gaumarol da Bostich in seiner Funktion als Vorsitzender des Galaktikums reagieren und handeln? Da er der amtierende Imperator der Arkoniden ist, wird die anstehende Entwicklung spannend werden. Bostich ist nach wie vor eine zwielichtige Gestalt, welche man nicht wirklich einschätzen kann. Somit ist er ein guter Kontrast zu den recht vorhersehbar handelnden Aktivatorträgern der LFT.

Bevor ich mich aber weiter mit Bostich beschäftige, möchte ich einen Blick auf die LFT werfen. Die Reaktionen dieses riesigen Gebildes sind erstaunlich. Keine Panik und Handlungsunfähigkeit, sondern klare Entscheidungen und wenige bis keine Grabenkämpfe in der Politik. Angesichts der Größe der LFT finde ich dies doch überraschend. Der LFT gehören 10.225 Siedlungswelten an, daraus entsteht natürlich eine riesige Anzahl verschiedenster Interessen. Eines haben diese Welten aber alle gemeinsam, die Verfassung der LFT. Und genau diese Verfassung hat die LFT vor einem weit größeren Chaos bewahrt. Die LFT hat aus den vergangenen Ereignissen gelernt, denn sie ist nicht zum ersten Mal in der Situation, dass die politische Führung nicht verfügbar ist. Es sind Regularien geschaffen worden, welche genau definieren, wie die politische Führung handlungsfähig bleiben kann und sich gleichzeitig im Rahmen der Verfassung bewegt. Aber dies schriftlich zu fixieren ist etwas anderes, als plötzlich in der Situation zu sein, das dann auch umsetzen zu müssen. Die Autarkie, welche man den Sonnensystemen zugesteht, hat natürlich auch ihren Beitrag dazu geleistet. Dort existieren gewachsene Strukturen, die nicht plötzlich ihren Dienst einstellen, auch wenn der Verlust der LFT Führung sehr schwer wiegt.

Aber die LFT hat nicht alle wichtigen Politiker und Militärs verloren, denn alle haben sich nicht im Sol-System aufgehalten. Der Admiral der Heimatflotte Sol, Lagon Claudrin, ist ein sehr wichtiger Stützpfeiler und Ruhepol. Für die restliche LFT Flotte ist es wichtig, dass sie einen fähigen Admiral an ihrer Spitze hat, der nicht mit dem Sol-System verschwunden ist. Die Handlungsweise von Claudrin ist die eines umsichtigen Admirals, der aber auch bereit ist Sektor Null vor einem Zugriff von außen zu schützen. Ebenso wie er die Gefahr einkalkulieren muss, dass durch den Sektor Null eine Gefahr für die gesamte Milchstraße besteht. Trotzdem gibt er das verschwundene Sol-System nicht auf und unterstützt die Suche nach dem vermissten System. Welche sich aber sehr schwer gestaltet, denn innerhalb des Sektors Null existieren nicht die bekannten Zustände von Raum und Zeit. Hier lassen sich Ähnlichkeiten zu den anderen Handlungsebenen feststellen. Denn auch dort spielt jemand mit Raum und Zeit. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um Qin-Shi handeln könnte. Diese Entität befindet sich im Besitz des BOTNETZES. Auch wenn noch nicht viel über diese Waffe bekannt ist, so kann man anhand der 48 Blüten der Zeitrose, aus welchen das BOTNEZ besteht, einen Zusammenhang konstruieren. Mit dem BOTNETZ sind solche Manipulationen von Raum und Zeit vielleicht möglich.

Aber wieder zurück zur LFT. Dort hat man jetzt die Verpflichtung eine funktionierende Regierung zu etablieren. Diese ist nur kommissarisch tätig, bis zur nächsten regulären Wahl. Die Geschwindigkeit dieser Abläufe hat mich dann aber doch etwas überrascht, auch wenn sie sicher eine Lehre aus vergangenen Ereignissen sind. Die LFT muss so schnell wie möglich wieder handlungsfähig werden, keine Frage. Aber sind die Politiker tatsächlich so selbstlos und stellen die eigenen Interessen zurück? Hier wird der Schock über den Verlust des Sol-Systems eine große Rolle spielen, wie auch die Angst, dass andere Systeme ebenfalls Opfer der unbekannten Angreifer werden könnten. Das aber dann die Abstimmungen so reibungslos verlaufen war überraschend. Und das Ergebnis der Stichwahl zum Amt des Ersten Terraners noch mehr. Das politische Leichtgewicht Arun Joschannan, Administrator des Plejadenbundes, gegen die sehr erfahrene Tamira Sakrahan, welche das Amt der Ersten Terranerin mehrere Jahrzehnte ausgeübt hat. Gerade in dieser Situation hätte ich damit gerechnet, dass die Abgeordneten lieber auf Erfahrung setzen würden. Arun Joschannan wird immer wieder als sympathisch beschrieben, dies scheint aber dann auch fast schon alles gewesen zu sein. Will man hier vielleicht eine Marionette etablieren? Mit Tamira Sakrahan an der Spitze hätte es jedenfalls nicht an Durchsetzungskraft gefehlt. Das Problem ist sicher, dass ich als Leser noch nicht wirklich viel über Arun Joschanan weiß, um ihn richtig einordnen zu können. Da wirkt die langjährige Erfahrung von Tamira Sakrahan schon imposanter. Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklungen in der LFT Spitze. 

Spannend wird vor allem die Auseinandersetzung mit Bostich werden. Der Imperator der Arkoniden und Vorsitzender des Neuen Galaktikums gibt mächtig Gas. Die Ausrufung des Ausnahmezustands ist schon ein gewaltiger Schritt gewesen. Die Bestätigung durch das Galaktikum ist erstaunlich. Für meinen Geschmack sind sie zu schnell bereit gewesen Bostich diese Vollmachten zu erteilen. Eine nicht erfassbare Gefahr ist natürlich ein Problem, aber der Ausnahmezustand ist schon extrem. Noch ist kein Gegner bekannt. Niemand weiß, was überhaupt vor sich geht. Trotzdem wird das stärkste Geschütz in Stellung gebracht. Hier hat Bostich einen genialen Schachzug durchgesetzt. Der Zeitpunkt für dieses Vorhaben hätte nicht besser sein können. Gerade nach den Erfahrungen mit TRAITOR und der Frequenzmonarchie existiert die Angst vor einer neuen Auseinandersetzung mit einem übermächtigen Gegner. Der Imperator der Arkoniden hat diese Angst fast schon perfekt ausgenutzt. Ronald Tekener hat das schon ganz richtig gesehen. Bostich ist ein Wolf im Schafspelz, der sein Amt vielleicht dazu benutzt, um den Arkoniden die Vorherrschaft über die Milchstraße zu sichern. Der Versuch, die Kontrolle über die JULES VERNE zu erlangen, war die logische Konsequenz. Das Hantelschiff mit der Metaläufertechnik weckt natürlich Begehrlichkeiten.

Das Plejaden-AttentatDer versuchte und vereitelte Anschlag auf die Abgeordneten ist für Bostich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt gekommen, denn plötzlich stand er selber unter Verdacht. Auch wenn er alles getan hat, um diesen Anschlag zu verhindern, so bin ich mir trotzdem nicht sicher, welche Rolle er diesbezüglich wirklich gespielt hat. Selbst wenn er mit der Gruppierung, die für diesen Anschlag verantwortlich ist, nichts zu tun hat, so ist es doch fraglich, ob er ohne Druck durch die USO etwas dagegen unternommen hätte. Da aber eine radikale Arkonidengruppierung für den Anschlag verantwortlich gewesen ist, hat er Schadensbegrenzung betreiben müssen, um nicht seine Position als Vorsitzender des Galaktikums zu gefährden. Denn in dieser Position kann er effektiv für das Arkonidenreich vorgehen, vor allem mit dem Ausnahmezustand an seiner Seite.

Mir haben die zwei Romane in der Milchstraße sehr gut gefallen. Vor allem der zweite Romane mit Ronald Tekener hat es mir angetan. Hier scheinen sich verschiedene Fronten zu bilden und diese versprechen Spannung. Wie wird Bostich weiter vorgehen und welche Ziele verfolgt er wirklich? Kann sich Arun Joschannan gegen den Imperator der Arkoniden behaupten? Wird Lagon Claudrin die Sektoren sichern können? Wird die Suche nach dem Sol-System, unter der Führung von Ronald Tekener, zu Ergebnissen führen? Hofft die LFT weiter auf eine Rückkehr des Sol-Systems oder wird sie eine Zukunft ohne das Sol-System gestalten?

In dieser Handlungsebene steckt sehr viel Potenzial und ich freue mich sehr auf die nächsten Romane zu dieser Thematik. Wobei mich eine Sorge beschäftigt. Hat man jetzt nicht wieder zu viele Handlungsebenen? Mittlerweile sind es vier. Rhodan und die Basis, Bull und das Sol-System, Alaska und seine Suche plus die Milchstraße. Hier ist doch eine Benachteiligung oder geringe Ausarbeitung einer oder mehrerer Handlungsebenen fast schon vorprogrammiert. Wobei es ja auch Handlungsebenen sein können, die nicht nur für einen Zyklus ausgelegt sind und somit längerfristig planbar sind. Was durchaus Sinn ergeben würde, wenn ich mir die Aussagen zur zukünftigen Ausrichtung ins Gedächtnis rufe. Das kann man nicht innerhalb eines Zyklus abarbeiten. Wir werden wohl vermehrt fließende Übergänge erleben, was ich persönlich auch sehr begrüßen würde. Die Zukunft wird es zeigen, ich erfreue mich jetzt an der aktuellen Handlungsebene. Ich hoffe euch geht es auch so.

Wir lesen uns dann wieder im neuen Jahr. Bis dahin Frohes Fest und Guten Rutsch ...


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