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H. G. Francis: Die Einmann-Operation - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 185

1H.G. Francis: Die Einmann-Operation
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 185

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Die Einmann-OperationHandlung:
Im Jahr 2395 haben unbekannte Raumpiraten bereits über 2000 terranische Frachtschiffe gekapert und vermutlich die Besatzungen ermordet. USO und Solare Abwehr versuchen, die Täter ausfindig zu machen. Der junge USO-Spezialist Ronald Tekener wirkt auf dem Planeten Costler an einer Operation gegen das Syndikat CORSA mit. Ziel ist die Festnahme von Law Barton, einem der Anführer. Dabei überwältigt Tekener dessen junge Tochter Sharon Barton, die ihm und der USO Vorwürfe macht und meint, ihr Vater könne gegen die Piraten helfen, denn diese hätten ihre beiden Brüder John und Efraym vermutlich auf dem Gewissen.

Atlan und Allan D. Mercant sind bereit, dem Vorschlag zu folgen, zumal sie relativ sicher sind, dass die CORSA nicht an der Piraterie beteiligt ist. Der Plan basiert darauf, das Vertrauen eines CORSA-Bosses, George »Limp« Coates, der Sharons Onkel ist und im Gefängnis sitzt, zu erringen. Er sitzt auf der Gefängniswelt Persith, dem dritten Planeten der Sonne Connour, 368 Lichtjahre von der Erde entfernt. Tekener begegnet zunächst auf dem Planeten Decwash, einer terranischen Kolonie, Sharon wieder und wird auf ihren Wink hin von ihren Leibwächtern verprügelt. Hinterher tut es ihr Leid.

14 Tage später landet Tekener auf Persith und trifft Coates, der eigentlich ein sehr gutes, aber einsames Leben führt. Coates verhandelt hart, doch Tekener nicht weniger. Er lässt Coates zunächst einmal auf den Gefängnisplaneten Mischham im Zwunen-System, 180 Lichtjahre von der Erde, verlegen und kann ein Psycho-Duell mit dem Gangster für sich entscheiden. Coates will seine Kontakte gegen die Piraten einsetzen.

Tekener erstattet auf der Erde Bericht. Von der CORSA kommt der Tipp, die Piraten besäßen ein Gerät, mit dem sie Hyperraumsprünge manipulieren können. Tatsächlich sind fast nur Transitionsschiffe unter den Opfern. Dann fliegt Tekener mit dem Raumschiff FIRE auf die freie Handelswelt Teillon im Vierghel-System, wo er nach einem Wissenschaftler namens Teiszcon suchen will. Unterwegs trifft er Sharon wieder und begegnet ihr auch auf Teillon bei einem Kontaktmann der CORSA, nachdem Teiszon bei einem Gleiterabsturz umgekommen ist. Sharon behauptet aber immer noch, nicht zu der Organisation zu gehören. Beide fliehen zusammen, als Fremde auftauchen. Ein Hinweis deutet auf Duke Haenser, einen Transmitter- und Hyperfunk-Experten, hin, und sie fliegen zu dessen Forschungsinstitut. Tekener bricht ein, findet aber keine brauchbaren Hinweise. Die einzige Spur weist zum Planeten Lumber im Corbett-System, einer Welt, die bekannt ist für ihre Handelsmöglichkeiten, auch mit illegalen Waren.

Sharon und Tekener fliegen nach Lumber City. Auf dem Markt inszeniert Tekener einen Streit, um Kontakt mit einem reichen Händler namens Moran, einem Arkoniden, zu bekommen, an den er verwiesen wurde. Moran will ihm helfen, bittet aber um den Gefallen, zu einer abendlichen Party des Handelsherrn Temmerthan zu gehen und diesem ein Geschenk zu übergeben. Tekener sagt zu, doch er stellt fest, dass das Geschenk eine Bombe enthält, die er unbrauchbar macht. Gemeinsam mit Sharon besucht Tek die Party, bei der alles anwesend ist, was auf Lumber Rang und Namen hat. Temmerthan begrüßt ihn freundlich als Morans angeblichen Stellvertreter. Dann kommt es zum Kontakt mit einem getarnten USO-Spezialisten, William Copham, der Tekener informiert, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Die USO plant nämlich unter Atlans persönlicher Führung einen Schlag auf der Party.

Tekener wundert sich über eine Verlosung, bei der anscheinend sehr hochwertige Gewinne zu erringen sind, dann erkennt er, dass es sich um Traumkäfer vom Planeten Lashat handelt. Diese Insekten, die nur auf Lashat, einer Seuchenwelt, vorkommen, verleihen ihrem Besitzer fantastische, vollkommen ungefährliche Wunschträume und werden daher zu horrenden Preisen gehandelt. Tekener will um einen Käfer spielen. Er gewinnt zunächst viel Geld, doch dann erscheint Temmerthan mit der Bombe und fordert den Terraner auf, um sein Leben zu spielen. Tekener nutzt die Ablenkung durch einen traumkäfertrunkenen Ertruser zur Flucht, während die USO die Villa stürmt.

Atlan und Tekener besprechen das weitere Vorgehen. Tekener ist sicher, dass die Basis der Piraten auf der Welt Lashat liegt, aber wegen der starken Lobby der Reichen ist es nicht möglich, den Planeten durch die Solare Flotte zerstören zu lassen. Zusätzlich ist die Unterstützung der CORSA fast verloren, denn der neue Galaktische Ankläger plant, Coates wegen eines Mordes zum Tode verurteilen zu lassen. Daher erklärt sich der junge Spezialist zu einer Mission im Alleingang bereit. Da auf Lashat eine äußerst gefährliche Seuche, die Lashat-Pocken, grassiert, wird Tekener mit einem neuartigen Serum geimpft. Dann fliegt er als angeblicher Traumkäfersucher und Abenteurer nach Lashat.

Aus dem  Wikipedia-logo.png Orbit ist nichts verräterisches zu entdecken, doch kommt Tekener mit seinem Shift in Kontakt mit einer Gruppe gestrandeter Abenteurer, die von den Pocken schrecklich entstellt sind. Antoine, Audy, Marco, Giancarlo und Robert versuchen zwar erst, Tekener auszutricksen, doch als er sich erfolgreich wehrt, wird er respektiert, und sie erzählen, dass sie in etwa einer Flugstunde Distanz Fremde in Raumanzügen getroffen haben, die vier ihrer Kameraden einfach getötet hätten. Tekener ist klar, das müssen die Piraten sein.

Dann erkrankt er jedoch an den Lashat-Pocken und ist für zehn Tage außer Gefecht. Die fünf Abenteurer pflegen den USO-Mann, der seinen Shift mit einem Individualtaster gesichert hat. Als Tekener wieder handlungsfähig ist, erfährt er, dass Coates hingerichtet wurde und die CORSA jetzt offen mit den Piraten zusammenarbeitet. In 48 Stunden soll ein Flottenangriff auf Lashat erfolgen, der vermutlich einen galaktischen Krieg auslösen würde.

Tekener fliegt die Piratenbasis an und kann einen Piraten überwältigen. Getarnt durch dessen Raumanzug, gelangt Tekener in die Station. Er findet sowohl das Gerät zur Manipulation des Hyperraums als auch seine beiden Bekannten Temmerthan und Moran vor. Dann erfährt er, dass alle Besatzungen der gekaperten Schiffe mit einer Neutronenwaffe getötet worden sind, wird kurz darauf entdeckt und muss fliehen. Eine zurückgelassene 100-Kilotonnen-Bombe wird leider gefunden und entschärft, doch kann Tekener erfolgreich entkommen und das Wasserkraftwerk, das die Station versorgt, mit einer weiteren Fusionsbombe zerstören. Eine Flutwelle vernichtet die Piratenbasis mitsamt aller Insassen. Damit ist die Gefahr beseitigt, und Tekener meldet Vollzug an die USO.

Giancarlo und Audy wollen auf Lashat bleiben, und Tek gibt ihnen seine Ausrüstung. Die anderen lassen sich mit dem Spezialisten evakuieren. Tekener trifft Atlan und Sharon wieder. Er beschließt, die Lashat-Narben nicht entfernen zu lassen, sondern als Markenzeichen zu behalten, und auch Sharon findet sein Gesicht viel männlicher…

Die Einmann-OperationKritik:
Erst einmal: dass Raumpiraten eine derart große Zahl terranischer Frachtschiffe kapern („über 2000“), bevor USO oder Solare Abwehr etwas dagegen unternehmen, ist natürlich Blödsinn. H.G.Francis ( im Folgenden immer HGF genannt) neigt zum Übertreiben; das geht ihm nicht als Einziger so.In der PLR-Reihe kommt dieses Phänomen auch bei anderen Autoren vor (etwa H.Kneifel und Seymour Alcolaya in den Andromeda-Abenteuern; dort sind es allerdings nicht ganz so viel Schiffe.)

Wenn HGF also hier auch logische Schwächen in den Voraussetzungen der Handlung zeigt, so geht doch bei ihm  während der Handlung  immer die Post ab. In der Atlanserie hatte er gelernt, Ronald Tekeners Abenteuer als USO-Agent  von HGE zu kopieren und fortzuschreiben – und das nicht einmal schlecht.Da ist es nur folgerichtig, dass auch die Anfänge des jungen Agenten einmal ausführlich geschildert werden. In diesem Band nun beschreibt HGF, wie Tekener, der spätere „Lächler“ zu den berühmt-berüchtigten Lashat-Pocken kommt und wie sein Nimbus als tougher USO-Geheimagent beginnt.HGF widmet sich auch in einigen späteren Bänden weiteren Abenteuern des jungen Agenten, wobei er aber mit einer Gewohnheit bricht.

Denn in den Folgebänden ist Tekener nicht der spätere, überlegte, bestimmende Handlungsträger, sondern er wird vielmehr in die Handlungen von Unbekannten ( oft Gegnern aber auch von Lordadmiral Atlan) hineingeworfen und ist so eher der reagierende als der  rein überlegend agierende Agent, wie er in der Atlanserie dargestellt wird.Dennoch ist es gut, dass HGF sich seiner annimmt und die frühe Entwicklung des späteren Zellschwingungsaktivatorträgers erzählt.Diese Handlungen runden nämlich auch wieder einmal das Ambiente der Serie weiter ab, indem sie die Geschehnisdichte durch zusätzliche Abenteuer  vertiefen.Insofern sei HGF dafür gedankt, dass er sich dieser faszinierenden Figur annimmt, die immerhin als Zellaktivatorträger  später so pietätlos von den neuen (aktuellen) Expokraten aus der Serie gekippt wurde, was für mächtigen Unmut unter einigen Fans sorgte.

Die Einmann-OperationDie Einmann-Operation
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 185
1. Ronald Tekener-Abenteuer
von H.G. Francis

Titelbild von Johnny Bruck
Zaubermon-Ausgabe: Arndt Drechsler
Erscheinung: 1978

Handlungszeitraum: 2395
Handlungsort: Lashat, Lumber
Zusätzliche Formate: Autoren­bibliothek 18, Zaubermond Planeten­roman 41/42 (Printausgabe und E-Book)
Untertitel:
Einsatz auf Lashat, der Seuchenwelt

© 2022 by H. Döring 

Kommentare  

#1 Andreasdoria 2022-08-17 07:10
Also ich finde die ganze Perry-Rhodan-Serie Blödsinn! Man hat Western und Piratenschundromane einfach in die Zukunft verlegt und sich schwer auszusprechende Namen für alle Beteiligten ausgedacht, mit Ausnahme von Gucki, dem überdimensionalen Meerschweinchen.
#2 AARN MUNRO 2022-08-17 08:15
Guckys Vorläufer entstammt Mark Powers, einer kurzlebigen Episodenreihe, an der HGF meines Wissens sogar beteiligt war, obwohl Gucky für die Perryserie ein Entwurf von KHS war.
#3 Cartwing 2022-08-17 12:42
So kann auch nur jemand urteilen, der ein paar Hefte von den 3100 gelesen hat.
Klar, ist alles Schund, die Diskussion hatten wir ja schon ein paar Mal. Nein, ist es nicht.
Es ist Unterhaltungslektüre mit einem ziemlich gewaltigen und komplexen Handlungsgerüst und einer durchgehenden Geschichte, die ganze Lexika füllt.

Natürlich ist das auch trivial, aber das mit einfachen Western oder Krimis zu vergleichen, ist genau so sinnvoll, ais würde man House of cards mit Bonanza vergleichen.
#4 Heiko Langhans 2022-08-17 15:20
zitiere AARN MUNRO:
Guckys Vorläufer entstammt Mark Powers, einer kurzlebigen Episodenreihe, an der HGF meines Wissens sogar beteiligt war, obwohl Gucky für die Perryserie ein Entwurf von KHS war.


Guckys Debüt in Heft 18 (geplant für W.W. Shols, geschrieben von Clark Darlton) liegt noch vor dem Erscheinen der ersten Mark-Powers-Romane. Und vor 1971 war H.G. Francis an PR oder Atlan gar nicht beteiligt.

Und was, bitte, ist damit gemeint, dass Francis die Tekener-Abenteuer von HGE (Ewers?) fortgeführt und kopiert hätte?

Bleibt noch anzumerken, daß Francis mit diesem Roman einen (m.E. eher unnötigen) Retcon durchführte, indem er Tekener den Erwerb der Lashat-Narben bereits für das Jahr 2395 andichtet, statt die Angabe aus Atlan 1 (vier Jahre vor 2406) zu übernehmen.

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