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H.G. Ewers: Herr über die Toten - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 40

1H.G. Ewers: Herr über die Toten
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 40

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Herr über die TotenHandlung:
Im Juli 2403 flieht die CREST II schwer beschädigt aus Andro-Alpha. Ihr Ziel ist der Stützpunkt Gleam in der Kleingalaxie Andro-Beta. Als ein Hauptreaktor kritisch zu werden droht, kann der Modul Baar Lun mit Hilfe eines Illusionskristalls und seiner Fähigkeit der Energietransformation das Flaggschiff retten. Er erschöpft sich aber sehr und erwacht in der Bordklinik, wo sich die Ärztin Dr. Elena Jossipowa um ihn kümmert.

Perry Rhodan gewährt Baar Lun den Gefallen, ihm eine Space-Jet mit Besatzung zur Verfügung zu stellen, denn Baar Lun will noch einmal den Planeten Greenish-7 aufsuchen, auf dem einst sein Volk lebte, bis es von den Meistern der Insel ausgelöscht wurde. Unmittelbarer Auslöser für sein Interesse ist ein Bericht des Raumfahrers Finch Eyseman, der meinte, in der Stadt Maa Duun gewesen zu sein, als er im Bann eines Illusionskristalls war. Die SJC-101 mit Captain Eyseman, den Leutnants Michael Vorbeck und Samson Caluga und der Ärztin Elena Jossipowa bricht am 20. Juli auf. Greenish-7 ist immer noch ein Eisplanet mit gefrorener Atmosphäre.

Nach einigen Tagen erfolgloser Suche entdeckt Caluga einen seltsamen goldenen Zylinder. Seltsamerweise kann er das sehr kleine Objekt nicht anheben, es scheint Tonnen zu wiegen. Baar Lun hat eigenartigerweise keine Probleme, der Zylinder ist für ihn federleicht. Er erweist sich als Peilzeichenempfänger. Lun, Eyseman und Jossipowa folgen den Signalen, die sie zu einer Eishöhle führen. Sie dringen in die Höhle ein, da bricht der Funkkontakt zur Space-Jet ab.

Die restliche Crew fliegt in großer Sorge die Höhle an. Vorbeck begibt sich mit aktivem Schutzschirm hinein. Zu seinem Entsetzen findet er die Leichen von Lun, Eyseman und Jossipowa, die an Gehirnblutungen gestorben zu sein scheinen. Dann greift ihn eine seltsame Waffe an, scheitert aber am Schutzschirm.

An einem anderen Ort, in der Stadt Maa Duun, in der seit vielen Generationen der Lun-Clan lebt, wundert sich Lunor, ein Arzt und Psychiater, über immer mehr Fälle der Schizophrenie unter den 500.000 Bewohnern der Stadt. Seine Assistentin ist eine Frau namens Jossipor. Lunor hat den Verdacht, dass der Schlüssel in der Halle der ewigen Nacht im Tempel des Gedächtnisses liegt, einem Ort, der tabu ist und den nur die Ältesten betreten können. Er begibt sich zu Nachforschungen in ein Sensitivkino und hat ein seltsames Erlebnis: Er glaubt, die ganze Stadt Maa Duun wäre nur das Produkt eines Traumes. Lunor beschließt, in die verbotene Halle einzudringen. Dazu baut er sich einen Hypnosescheinwerfer als Hilfsmittel.

Lunor hat Erfolg und macht eine eigenartige Entdeckung: Er findet drei tote Menschen in Raumanzügen und entdeckt bei einem davon ein Buch, das Tagebuch eines Moduls namens Baar Lun. Da erinnert sich Lunor, dass er selbst Baar Lun ist, aber er kann sich nicht erklären, wie er nach Maa Duun gelangt ist. Jossipor ist seine Gefährtin Elena Jossipowa, und ein Mann namens Eysan ist Finch Eyseman. Lun ist klar, dass er einen Illusionskristall finden muss, um weiterzukommen, doch weiß er nur einen Ort, wo er einen finden kann: Seinen Raumanzug in der verbotenen Halle.

Währenddessen dringen Vorbeck und Caluga in Kampfanzügen immer tiefer in die Stollen unter der planetaren Oberfläche ein. Sie erreichen schließlich eine große Halle mit zahlreichen Geräten aus einer fremden Technologie. Dort werden sie erneut angegriffen und verlieren den Kontakt zueinander. Caluga entdeckt in einer Halle sechs Gebilde. Fünf davon sehen wie Positroniken aus, das sechste weist noch weitere, unbekannte Merkmale auf und erinnert eher an ein Fahrzeug.

Lun kann noch einmal in die verbotene Halle gelangen. Er bringt den Illusionskristall an sich und sieht unter dessen Einfluss einen großen Raum mit fünf Positroniken und einem weiteren technischen Gebilde. Dann bemerkt er einen terranischen Raumfahrer, der plötzlich verschwindet.

Vorbeck und Caluga wurden per Situationstransmitter in das Weltall versetzt, was sie aber nicht daran hindert, ihre Space-Jet zu rufen und wieder nach Greenish-7 zurückzukehren. Offenbar verfügt der unbekannte Gegner nicht über wirksamere Waffen, oder er will oder kann diese nicht verwenden.

Lun wird von den Wachen der Ältesten gejagt, die ihn im Auftrag einer Entität NOKTURN festnehmen wollen. Er wird gestellt und betäubt. Dann erwacht er vor dem Gericht der Ältesten, die seine Identität löschen lassen wollen. Im nächsten Moment erwacht Lun zu seiner großen Überraschung in seinem richtigen Körper. Er sieht sich einem deformierten Ungeheuer gegenüber, bei dem es sich leider um Elena Jossipowa handelt. Sie hatte ebenfalls die Wahrheit erkannt, und mit Hilfe des Illusionskristalls konnte sie ihr in einer Positronik gespeichertes Bewusstsein rematerialisieren. Wegen der Eile, um Lun vor der Löschung zu retten, machte sie aber einen Fehler, und der Vorgang verlief nicht ganz richtig. Mit letzter Kraft rettete die sterbende Frau Baar Lun, dann gesteht sie ihm ihre Liebe und stirbt.

Vorbeck und Caluga kommen dazu. Sie hatten zeitgleich gehandelt und NOKTURN, bei dem es sich um die sechste Anlage, eine mobile Wachpositronik, handelt, ausgetrickst und deaktiviert. So trugen sie mit zur Rettung der Gefährten bei. Die ganze Stadt Maa Duun existiert nur in den Schaltkreisen der Positroniken, bewacht von NOKTURN, der aber über die Jahrtausende eine Fehlfunktion entwickelte und sich schizophren verhielt. NOKTURN hatte die drei Expeditionsmitglieder angelockt und mit einem Zellvibrator getötet, aber zu Analysezwecken ihre Bewusstseine kopiert. Abschließend befreit Baar Lun Finch Eyseman ebenfalls aus der Positronik.

Die Terraner beenden ihre Expedition und kehren nach Gleam zurück.

Kritik:
Gehrmann alias H.G.Ewers liefert hier einen seiner besten Bände als Taschenbuch ab.Er beleuchtet hier, wir sind mitten im MDI-Zyklus,  wie die Vorfahren des Moduls Baar Lun sich mithilfe der Illusionskristalle eine virtuelle Fluchtwelt vor den MDI aufgebaut haben; die leider nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte.Damit schließt er ein weiteres Kapitel ab, dass er in einem Band der Hauptrserie mit dem Planeten Greenish  Seven begann.Es handelt sich um ein durchaus interessantes Thema, dass auch außerhalb des Perryversums eine gute SF-Geschichte ergibt.

Virtuelle, nur von Maschinen erzeugte Räuzme bzw. Darstellungen waren nämlich damals, als der Band erschien, noch keineswegs in der Wirklichkeit realisiert. Die Kopplung von  moderner Computerwelt mit SF  begann erst mit den Forschungen von  Professor H.W.Franke und anderen Wissenschaftlern.Deshalb ist der Band vielleicht um so höher zu werten. Natürlich liefert HGE hier mit seiner übergroßen SF-Phantasie einen guten Band ab, zu dessen Hauptthema des Perryversums natürlich noch die unnötig  konstruierte tragische Liebesgeschichte zwischen Lun und Jossipova kommt.Also alles in allem durchaus noch lesenswert.Jedenfalls  in seinem sense of wonder. Ganz anders als diese blöden Captain-Nelson-Bände von HGE , dessen ersten  Band ich wegen des Grundsatzes, die wichtigsten Themen und PLR zu besprechen, ja bereits hier  vorstellte. Die anderen PLR über Nelson spare ich mir, da ich sie als überflüssig empfinde.Dieses Buch hier jedenfalls ist gut geschrieben.

Herr über die TotenHerr über die Toten
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 40
von HG. Ewers
Titelbild von Johnny Bruck
Erscheinung: 1967
Handlungszeitraum: 2403
Handlungsort: CREST II und Greenish 7
Bezug PR 234
Zusätzliche Formate: Autorenbibliothek 1
Untertitel:
Die Maschine regiert im Reich der Toten – und mobilisiert das Heer der Gespenster gegen Menschen aus Fleisch und Blut.
.


v© 2020 by H. Döring 

Kommentare  

#1 Heiko Langhans 2021-06-29 18:38
Der Roman spielt nicht auf Counterpart (das war PRTB 38), sondern an Bord der CREST II und auf Greenish-7 - übrigens genau "zwischen" PR 249 und PR 250, wie auch PRTB 54.

Die letzten zwei, drei Zeilen verstehe ich nicht.

Der Band findet eine inhaltliche Fortsetzung in PRTB 79 (Das System der Traumsänger), dem ersten "richtigen" IPC-Roman.
#2 AARN MUNRO 2021-06-30 09:22
@Heiko: Wird korrigiert. Beim letzten Satz ist wegen des copy and paste der Satzbau durcheinander geraten bzw. es fehlt ein Teil. Wird auch korrigiert aber evtl. erst nach meinem Urlaub.
Die Fortsetzung ist aber nur marginal,der Band benötigt keine, da hauptsächlich die IPC-Mitglieder vorkommen, nicht Maaduun.PRTB 79 ist auch weniger tragisch sondern objektiver geschrtieben.Óder?
#3 Heiko Langhans 2021-06-30 13:18
PRTB 79 ist eine Fortsetzung zu diesem Roman deshalb, weil eine bestimmte Handlung im vorliegenden Buch der unmittelbare Auslöser der konflikttragenden Ereignisse des Folgebandes ist. Wenn das marginal sein soll, muss einer von uns beiden seine Begriffswelt überdenken.
#4 AARN MUNRO 2021-06-30 14:16
zitiere Heiko Langhans:
PRTB 79 ist eine Fortsetzung zu diesem Roman deshalb, weil eine bestimmte Handlung im vorliegenden Buch der unmittelbare Auslöser der konflikttragenden Ereignisse des Folgebandes ist. Wenn das marginal sein soll, muss einer von uns beiden seine Begriffswelt überdenken.


Ich habe diese beiden Bände immer als zusammenhängend aber nicht als "Fortsetzung" empfunden.Es sind ganz andere Protagonisten.Der Ort ist gleich und das Problem ist natürlich ähnlich.Aber der zweite Band kann auch ganz für sich stehen, finde ich, ohne Bezug auf diesen hier zu nehmen.Natürlich kommt Maa Duun vor und Bar Lun als Statue etc.Aber das ist auch alles. Daher fand ich den Begriff "Fortsetzung" als etwas befremdlich in diesem Zusammenhang und in der Sicht, dass dieser Band hier eigentlich abgeschlossen wirkt und meines Erachtens keiner Fortsetzung bedurfte.Deshalb betrachte ich den anderen Band eigentlich trotz der ähnlichen Themen nicht als solche.Aber wenn Du das so siehst, bitte!

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