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Kurt Mahr: Die Fremden aus dem Mikronebel - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 29

1Kurt Mahr: Die Fremden aus dem Mikronebel
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 29

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Die Fremden aus dem MikronebelHandlung:
Im Jahre 2388 ist der Planet Filchner, 12.000 Lichtjahre von Terra, die am weitesten ent­fernte Kolonie des Solaren Imperiums. Hier leben fünf Terraner sowie einige Millionen humanoide Eingeborene – die Arek – auf relativ primitiver Kulturstufe. Als sich aus der gut 80 Lichtjahre entfernten Humdinger-Ballung, einem bisher unzugänglichen Raumgebiet mit starken Magnetstürmen, ein seltsamer Nebel mit Überlichtgeschwindigkeit dem Planeten nähert, ist Perry Rhodan besorgt. Wissenschaftler befürchten, dass die Bewohner der Humdinger-Ballung dem Imperium technisch überlegen sein könnten. Rhodan ist daher bereit, Filchner zu opfern, um die Fremden zunächst beobachten zu können. Julian Tifflor will aber die Arek und die Siedler nicht unnötig gefährden und kann Rhodan überreden, in verdeckter Mission nach Filchner gehen zu dürfen.

In der Identität des Raumfahrers Julian Giuliano und in Begleitung des menschenähnlichen Roboters Mitch Hannigan landet Tifflor auf Filchner. Beide werden von den Siedlern Joe Kalep, Doktor Ely Lorran, Darrel Sifter und dem Siedlerehepaar Pete und Doreen Baerman freundlich aufgenommen. Tifflor beschließt aber sehr schnell, sich zu erkennen zu geben und die Siedler einzuweihen. Er zeigt ihnen den Nebel im Observatorium. Unter den Siedlern gibt es Spannungen. So flirtet Doreen offen mit Tifflor, dann mit Mitch, was Petes Eifersucht erregt.

Als ein sich seltsam verhaltender Arek auftaucht, lässt Tifflor diesen gefangen nehmen und einer medizinischen Untersuchung unterziehen. Dabei wird ein sehr eigenartiges EEG aufgezeichnet, das dafür spricht, dass der Arek unter der Kontrolle eines Fremdwesens steht. Doc Lorran operiert eine mikroskopisch kleine Kugel aus dem Gehirn des Arek heraus und deponiert diese in einem Behälter in seinem Labor. Dann verlassen er und Tifflor den Raum.

Als sie zurückkehren, ist der Behälter wie von einer Explosion gesprengt und die Kugel nicht mehr aufzufinden. Tifflor, dem klar ist, dass diese Kugel jeden kontrollieren könnte, gibt die Anweisung, regelmäßig von allen Terranern ein EEG anfertigen zu lassen. Die Frage bleibt zunächst offen, wie viele dieser Kugeln schon nach Filchner gelangt sind. Nachforschungen bei den in der Nähe lebenden Arek-Stämmen ergeben wenig hilfreiche Hinweise.

Dann wird gemeldet, dass sich gut 3000 beeinflusste Arek der Stadt der Siedler nähern. Ein Schutzschirm wird aktiviert, um die Übermacht aufzuhalten. Pete Baerman dreht jedoch durch, schlägt Kalep nieder und zerstört die Schirmgeneratoren. In höchster Not nimmt Tifflor Antimnesin, als er spürt, wie eine fremde Macht in sein Bewusstsein eindringen will. Er erwacht in Lorrans Praxis, um die mit Hilfe von Mitch Hannigan ein schwacher Schutzschirm errichtet werden konnte, und erfährt, dass ihm eine Mikro-Kugel entfernt werden konnte. Eine zweite Kugel, die in Mitchs Kopf eingedrungen war, konnte von diesem mit Hilfe eines Sperrfeldes unschädlich gemacht werden. Beide Kugeln werden in einem Schirmfeld, das Hannigan mit Energie versorgt, aufbewahrt.

Dann taucht draußen Pete Baerman auf, der mit einem Blaster um sich schießt und einige Arek tötet. Hannigan geht nach draußen und kann ihn überwältigen, doch dadurch bricht das Energiefeld um die beiden Mikrokugeln zusammen. Zwei Fremdwesen stehen plötzlich im Labor, als Tifflor nachsehen geht. Eines davon richtet eine Waffe auf den Unsterblichen, der sofort schießt. Das Wesen stirbt, das zweite wird außer Gefecht gesetzt.

Als Tifflor sich wundert, dass Baerman nicht von den Fremden kontrolliert worden ist, gesteht dieser ihm, morphiumsüchtig zu sein. Nachdem seine Frau Doreen ihn mit Doc Lorran betrogen hatte, erpresste Pete den Arzt, ihn mit Rauschgift zu versorgen. Tifflor lässt sofort an alle Terraner Morphiate ausgeben. Mitch analysiert inzwischen die Ausrüstungsgegenstände der beiden Fremdwesen. Er findet unter anderem einen Feldprojektor, der es ermöglicht, Gegenstände extrem zu verkleinern. Insgesamt liegt aber der technische Standard der Fremden unter dem der Menschheit.

Die Fremden aus dem MikronebelTifflor bittet Hannigan, einen der gefundenen Projektoren so zu modifizieren, dass er eine Gazelle verkleinern könnte. Dann meldet er den Zwischenstand per Hyperfunk an Rhodan. Dieser hält eine Eingreifflotte in Bereitschaft. Tifflor ist klar, dass mindestens ein getarntes, nämlich verkleinertes Raumschiff der Fremden auf Filchner sein muss. Er verhört den Gefangenen, der sich Kauuch nennt, und zeigt ihm Bilder, die die Fähigkeiten der menschlichen Technologie wie auch die Schlagkraft der Solaren Flotte demonstrieren. Er will sie so von der Invasion abbringen, ohne dass es zu einer Schlacht kommt. Kauuch ist zwar beeindruckt und gibt zu, dass 13.000 Wesen seiner Rasse, die sich Lookh nennt, auf Filchner sind, meint aber zugleich, er sei nicht hochrangig genug, als dass man ihm glauben würde.

Tifflor lässt wie geplant eine Gazelle verkleinern. Damit gelingt es ihm, den gelandeten Walzenraumer der Lookh zu finden, der unverkleinert einen Kilometer lang wäre. Die terranischen Waffen zeigen sich aber als denen der Lookh überlegen. In einem Überraschungsvorstoß gegen das Schiff, in dem nur eine Rumpfbesatzung zurückgeblieben ist, dringt Tifflor an Bord vor und kann den Generator ausschalten, der das schützende Verkleinerungsfeld erzeugt, so dass das Schiff wieder Normalgröße annimmt.

Etwas später trifft Reginald Bull mit einer Kampfflotte ein. Es zeigt sich, dass die Lookh erst seit kurzer Zeit die Raumfahrt beherrschen und die Menschen unterschätzt haben. Sie befanden sich schon getarnt auf Filchner, als die Siedler mit großen Mengen an Technologie eintrafen, und hielten dies für eine gute Gelegenheit, die Technologie der Menschen zu erbeuten und zu studieren. Der Nebel ist eine Flotte von Millionen Schiffen, die allerdings alle relativ schwach sind. Die Nebeltarnung wurde bewusst gewählt, denn den Lookh als Bewohnern der Humdinger-Ballung kam ein Nebel besonders unauffällig vor. Sie ahnten nicht, dass er für die Menschen extrem auffällig sein würde.

Tifflor und Bull können die Anführer der Lookh auf Filchner von der Macht des Imperiums überzeugen. Als dann noch 20.000 terranische Schiffe drohend vor dem Nebel auftauchen, fliehen die Lookh zurück in die Humdinger-Ballung. Filchner ist gerettet und die Invasionsgefahr bis auf weiteres vorüber. Pete und Doreen Baerman verschwinden aber im Durcheinander spurlos. Man nimmt an, dass sie in unbewohntem Gebiet untergetaucht sind.

Die Fremden aus dem MikronebelKritik:
Wieder einmal legt Kurt Mahr hier einen phantasievollen Roman vor, bei dem die Wissenschaft und die Technologie nicht zu kurz kommen und der Feind eigentlich gar keiner ist. Naturgemäß bleibt bei Mahr die Charakterentwicklung der Hauptpersonen etwas klischeehaft, aber das tut dem Roman und der wirklich spannenden Handlung keinen Abbruch. Hauptthema ist hier die Mikrotechnologie, nicht im Sinne der Siganesen sondern als Verkleinerungsprojektor. Später kam das dann auch im Atlanzyklus als Mikrowelt der Varganen heraus oder auch die kosmischen Burgen der sieben Mächtigen befanden sich dort.

Mahr hat auch dazu ein PLR-TB verfasst. Wir verdanken ihm auch die in diesem Band zuerst angewendete Methode der  periodischen Mikro-Dauertransition, die ein schnelles, pulsierendes Wechseln vom Viererraum in den Hyperraum erlaubt. Dadurch sieht es aus, als ob Raumschiffe auch im Einsteinkosmos mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen. In der heutigen PR-Serie ist diese Technologie Alltag, damals war sie eine neue Erfindung der Filchner-Wesen. Hauptperson der Handlung ist Solarmarschall Tifflor wie schon einmal in „Sternkolonie Troja“.

Hier erweist sich der Held naturgemäß wieder einmal als Hans-Dampf-in-allen-Gassen, der sich trotz einiger Rückschläge (verursacht durch den menschlichen Faktor einiger seiner Mitprotagonisten) nicht entmutigen lässt und den Gegner letzlich zurückdrängt. Man kann den Band auch heute noch lesen; es handelt sich um gute, frische SF, die durchaus auch neben neueren Ideen Platz nehmen kann. Den Perry-Rhodan-Kosmos hat sie immerhin  kreativ um einige Begriffe bereichert, die auch heute dort noch gelten.

Die Fremden aus dem MikronebelDie Fremden aus dem Mikronebel
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 29
von Kurt Mahr
Titelbild von Johnny Bruck
(5. Auflage) Alfred Kelsner
Arndt Drechsler (Zaubermond-Ausgabe)
Erscheinung: 1966

Handlungszeitraum: 2388
Handlungsort: Filchner
Untertitel:
Sie tarnten sich und verließen ihre Heimatwelt, um in den Lebensraum der Menschheit vorzustoßen – doch der Solarmarschall durchschaute sie.

(5.Auflage)
Sie verlassen ihre Heimat – ihr Ziel ist die Menschheit

v© 2020 by H. Döring

Kommentare  

#1 Larandil 2021-04-28 12:16
Als 2004 das "Perry Rhodan-Rollenspiel" nach Midgard-Regeln erschien, da wurde im Midgard-Forum die Republik Filchner und ihre Umgebung "wiederentdeckt" und ausgebaut. Das lief noch als "Umgebung der BASIS".

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