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Kosmische Lehrstunden: Zwiebelschalen und kein Ende

1Kosmische Lehrstunden:
Zwiebelschalen und kein Ende

In der Erstauflage (PR 2850) haben Atlan und Julian Tifflor ihr ehrgeiziges Ziel erreicht und sind in den Jenzeitigen Landen angekommen. Und wo ein paar Romane früher der Pilot eines Atopenraumschiffs Atlan eine neue Sichtweise auf Kosmokraten und Chaotarchen eröffnete, die man lange Zeit als die höchste Stufe der Evolution im „Zwiebelschalenmodell“ ansah, da bekommt diesmal Julian Tifflor eine Vorlesung.


Die jenzeitigen LandeDer Faute Than eröffnet ihm zunächst, dass Superintelligenzen wie ES keineswegs verschwiegen sind und sich geheimnisvoll geben. Ganz im Gegenteil. Aber das, was sie mitzuteilen haben, liegt so weit jenseits der menschlichen Sinne und des Verstandes, der sich die Welt aus den Sinneseindrücken baut, dass Menschen und andere Lebewesen auf ihrer Stufe der Evolution es einfach nicht wahrnehmen oder gar verstehen können.

Und so geht es weiter und weiter. Superintelligenzen können sich zu Materiequellen oder -senken entwickeln, aber verstehen können sie sie vorher nicht. Aus einer Materiequelle kann ein Kosmokrat hervorgehen, aber diese Daseinsform übersteigt das Verständnis einer Materiequelle.

Und es gibt Rätsel und Fragen, die den Kosmokraten keine Ruhe lassen. „Wer hat das GESETZ initiiert und was bewirkt es?“ - so lautet die Dritte Ultimative Frage zu dieser Zeit des Universums.

Damals, am Berg der Schöpfung im Tiefenland (in PR 1271) , stand Perry Rhodan ganz kurz vor einer Offenbarung, die ihm die Antwort auf diese Frage beschert hätte.
Und er lehnte ab, weil er spürte, dass sein Verstand diese Antwort nicht verkraften würde.

Ziemlich zu Beginn von Goethes „Faust“ beschwört der Doktor in seiner Studierstube den Erdgeist und stellt dann fest, dass er sich übernommen hat.

Geist: Wer ruft mir?
Faust (abgewendet): Schreckliches Gesicht!
Geist: Du hast mich mächtig angezogen, an meiner Sphäre lang’ gesogen und nun –
Faust: Weh! ich ertrag’ dich nicht!

In der jüdischen Mystik existiert die Legende von den vier Weisen, die sich aufmachten, um den Garten der geheimen Erkenntnis zu sehen. Ihre Namen waren Simon ben Azzai, Simon ben Zoma, Elischa ben Abujah und Rabbi Akiba ben Joseph. Simon ben Azzai verlor das Leben, Simon ben Zoma verlor den Verstand, Elischa ben Abujah verlor den Glauben. Einzig Rabbi Akiba war es beschieden, gesund von dieser Expedition zurück zu kehren – und er starb später als Märtyrer unter den Römern.

Halten wir fest: es ist gefährlich, Einwohner höherer Zwiebelschalen auf Augenhöhe treffen zu wollen.

Umgekehrt herum ist es weniger gefährlich, dafür aber meist vergebliche Mühe. Mit Lebensformen zu kommunizieren, deren wahrgenommene Wirklichkeit derartig reduziert ist im Vergleich zur eigenen, wird in Julian Tifflors Lektion verglichen mit dem Versuch, einer Ameise ein Theaterstück zu erklären. Wenn man sich dazu eine Form gibt, die geeignet ist, mit der Ameise „auf Augenhöhe“ in Verbindung zu treten – wie viel Wissen und wieviel Verarbeitungsvermögen passt in einen Ameisenkopf?

Kein Wunder, dass die Kosmokraten lieber mit Roboter-Kurieren arbeiten als sich selbst dermaßen zu reduzieren – was die Terraner seit der Begegnung mit Taurec in PR 1100 als „Transformsyndrom“ kennenlernten.

Schlimmer als das ist nur noch eine erzwungene Devolution. Die Porleyter bauten sogar eine Waffe, die den Herrn der Negasphäre die Evolutionsleiter hinabstieß den ganzen langen Weg bis zur einzelligen Lebensform, unaufhaltsam und unumkehrbar.

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