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Frauen der Zukunft - Sylke Brandt

Frauen der ZukunftSylke Brandt

Achim Mehnert hat vor einiger Zeit - völlig zurecht - darauf hingewiesen, dass es bei den »Männern der Zukunft« keine Frauen gegeben hat.

Zwar gibt es den Artikel »Zukunft ohne Frauen?«, dort werden aber nur die Jahre bis 1990 behandelt. Deshalb hier jetzt der Einstieg zu Frauen der Zukunft über die Autorinnen, die in den letzten 15 Jahren die SF-Szene aufgemischt haben.

Den Anfang macht heute Sylke Brandt.

 

Britta van den BoomBritta van den Boom wurde 1970 in Wilhelmshaven geboren. Nach dem Studium der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Ökologie und Umweltschutz arbeitete sie als Online-Produzentin, im Veranstaltungsbereich und als Webdesignerin. Sie schreibt hauptsächlich im Bereich Science-Fiction, hat aber auch schon Abstecher zu Horror und Fantasy gemacht. Neben den zahlreichen Romanen hat sie auch einige Storys vorgelegt. Als Zeichnerin ist sie in mehreren Projekten tätig, u. a. im Bereich Rollenspielwerke mit Illustrationen für das Grundregelwerk „Arcane Codex".

Der Gott der DanariSylke Brandt legte im Jahre 2000 ihren ersten SF-Roman vor. Band 3 der Serie Rettungskreuzer Ikarus hieß "Der Gott der Danari". Die Crew der Ikarus geht in einem ungewöhnlichen Einsatz. Das Schiff des vermissten Sohnes eines einflussreichen Industriellen kreist leer um einen unerforschten Planeten. Als Sentenza und Co auf dem Planeten suchen, stellen sie fest, dass  er als Gottessohn von einer telepathisch begabten Priesterschaft missbraucht wird. Danach gehörte Sylke Brandt zum Team der Serie. Dort lieferte sie bis heute 8 Bände mit einer erstaunlichen thematischen Bandbreite ab. "Netzvirus", die Nummer 7, ist beispielsweise ein Cyperspace-Thriller, "Das Leid der Schluttnicks" (Nr. 13) in weiten Teilen satirisch angehaucht, "Das Anande-Komplott" (Nr. 17) ein Gerichtsthriller und "Schlacht um Vortex Outpost" (Nr. 36) gehört in den Bereich Military. Konnte man Rettungskreuzer Ikarus anfangs noch unter "Fans schreiben für Fans" verbuchen, so haben sich Serie und Autoren mittlerweile einen hohen Grad an Professionalität erarbeitet.

Grauen an BordBeim Mohlberg-Verlag folgten zwischen 2005 und 2007 gleich drei Projekte für Sylke Brandt. Zusammen mit Irene Salzmann verfasste sie den letzten Roman für Ren Dhark Xtra, die Spin-Off-Serie zu Ren Dhark Projekt 99. Und auch bei Erde 2000 blieb es bei einem Band. Dieser freilich bildete zusammen mit einem Roman von Dirk van den Boom eine nachträgliche Einstiegsgeschichte zu der bearbeiteten Neuauflage der alten Romane. Dabei ging es um die Konstruktionsgeschichte der Zeitkugel und das Verhältnis von Professor Lintberg zu seiner Frau.

Infektion der LiebeDas letzte Projekt war schließlich der Rex Corda-Spin-Off Sigam Agelon. Aufbauend auf Rex Corda Nova 1 wurde erstmals eine zwölfteilige Saga um einen Bösewicht, eben den aus der Hauptserie bekannten orathonischen Gegenspieler von Rex Corda, gesponnen. Dabei ging es um die Jugend- und Entwicklungsjahre Agelons.
"Sigam Agelon, der machtbesessene dritte Sohn des orathonischen Herrschers, gerät auf den Planeten Vaiko, viele tausend Lichtjahre von Orathon entfernt. Dort setzt er seine ganzen Fähigkeiten für die Verbrecherorganisation Born Ogan ein.
Ein Mitarbeiter des Bandenbosses Ogan überprüft das Gerücht, dass eine Waffe speziell gegen Orathonen entwickelt wurde. Und als er halbtot wieder zurück kommt, entpuppt sich dieses Gerücht als grausame Wahrheit. Die Vormachtstellung der Orathonen in der Milchstraße ist in Gefahr."
(Ankündigung zu Infektion der Liebe, Sigam Agelon 7)
Der TodesbaumDer bisher einzige Ausflug in den Bereich Heftroman datiert aus dem Jahr 2005. Dabei handelte es sich allerdings nicht um SF, sondern um einen Roman für die Gruselserie Professor Zamorra.

Dann folgten erstmals einige Projekte weitab vom Bisherigen. Sylke Brandt schrieb einen Roman, eine längere Geschichte und eine Story für die Fantasy-Serie Seramee, die sich an Robert Asprins Diebeswelt orientiert, und war 2008 auch mit einem Band bei Martin Kays Vampir-Gothic dabei.

Es gibt auch einige Kurzgeschichten von Sylke Brandt. Zuerst schrieb sie diese im Rahmen der Serien Saramee und Rettungskreuzer Ikarus. Zuletzt erschienen diese aber im Rahmen von thematischen Anthologien.

Sylke Brandt gehört zu den Autorinnen, die überwiegend im Bereich der Kleinverlage tätig waren.

Sie ist fester Bestandteil des Ikarus-Teams, das die wohl erstaunlichste Leistung im letzten Jahrzehnt vollbracht hat, nämlich eine vollkommen neue SF-Serie dauerhaft am Markt zu etablieren.

Ihre Romane zeichnen sich durch eine große thematische Bandbreite aus; sie gehört zweifellos zu den vielseitigsten Autorinnen. Zurzeit schreibt sie an einem Steampunkroman.

Held widfer WillenScience Fiction:
Rettungskreuzer Ikarus: (2000-2011)
8 Titel
  • 03 Der Gott der Danari
  • 07 Netzvirus
  • 13 Das Leid der Schluttnicks
  • 17 Das Anande Komplott
  • 22 Die letzten Movatoren
  • 30 Held wider Willen
  • 36 Schlacht um Vortex Outpost
  • 42 Gesandtschaften

Ren Dhark 99 Xtra: (2004)
1 Titel
  • 8 Grauen an Bord (mit Irene Salzmann)

Erde 2000: (2005)
1 Titel
  • Rache aus der Zukunft5 Rache aus der Zukunft

Sigam Agelon:
(2006-2007)
2 Titel
  • 3 Kokon der Verheißung
  • 7 Infektion der Liebe

Grusel:

Professor Zamorra: (2005)
1 Titel
  • 816 Der Todesbaum

Vampir Gothic: (2008)
1 Titel
  • 9 Seelenbrenner

Fantasy:
Das Dedra-NeSaramee: (2005-2007)
2 Titel
  • 3 Das Dedra-Ne
  • 13 (Band mit drei Geschichten) Tänzer am Abgrund

Storys:

  • Die Gefangene (2002) (Rettungskeuzer Ikarus)
  • Eine Lektion der Stärke (2008) (Saramee)
  • Grünes Feuer (2009) (Weltraumkrieger)
  • Elyras Spiel (2010) (Fantasyguide)
  • Exotische Intrigen (2010) (Steampunk)

Britta van den Boom
(*1970)
Pseudonym: Sylke Brandt


 

Frauen der ZukunftDie weiteren Artikel:
Susan Schwartz (Uschi Zietsch) 
Antje Ippensen
 
 

Kommentare  

#1 Kerstin 2011-10-03 18:52
Vor einigen Wochen war in der taz ein Interview mit dem Perry-Rhodan-Chef. Ich hätte Tränen lachen können:

Der Reporter fragte gegen Ende, warum denn die Frauenfiguren so spärlich vorkommen. Antwort sinngemäß: Erstens wären sie ein rein männliches Team, könnten sich also eher wenig in das andere Geschlecht hineinversetzen. (Sollten Schriftsteller da nicht ein bisschen begabter für sein als Normal-Männer?) Zweitens hätten sie schon viel Prügel einstecken müssen wegen der Damen, die in der Serie vorkamen. Wenn eine Frau selbständigt handelt und sich durchsetzt, rufen die einen, sie wäre ein Mannweib. Ist sie still und folgsam, ist die Figur langweilig. Sie sie toll aus und kann wenig, wird auch geschimpft wegen der sexistischen Darstellung.

Tja, liebe Jungs, wenn ihr jetzt noch realisiert, dass wir diese Probleme täglich im realen Leben haben, dann seid ihr vielleicht doch auf dem Wege.

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