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Männer der Zukunft - Die dritte Generation: Rüdiger Schäfer

Männer der Zukunft - Die dritte GenerationRüdiger Schäfer

Die neunziger Jahre sahen ein vorher unbekanntes Phänomen: die Fanserien. Aus dem Projekt 99 der Ren Dhark-Fans entwickelte sich eine semiprofessionelle Serie, die schließlich im Mohlberg-Verlag eine Heimat fand.

Etliche der Autoren, die dort mitschrieben, fanden später den Weg in die professionellen Serien. Aber daneben gab es noch eine andere Fan-Serie: die Atlan-Fanzine-Serie. Wichtigster Autor hier war Rüdiger Schäfer.


Rüdiger SchäferRüdiger Schäfer wurde 1965 geboren. Er absolvierte ein betriebswirtschaftliches Studium. Danach begann er, in der chemisch-pharmazeutischen Industrie zu arbeiten. Dazu gehörten etliche Auslandsaufenthalte.

Wie viele andere auch - man denke nur an William Voltz - kommt dieser Autor aus dem Fandom. Mehr als zwanzig Jahre war er im Vorstand des Atlan-Club-Deutschland. Von 2006 bis 2009 war er Vorsitzender der Perry-Rhodan-Fanzentrale.

Und auch seine ersten literarischen Sporen sind eng mit dem Fandom verbunden. Zwischen 1989 und 2001 erschienen die 23 Bände der Atlan-Fan-Serie. Hier wurden die Fäden der mit Band 850 im Jahre 1988 eingestellten Atlan-Heftserie weitergesponnen. Hauptautor und verantwortlich für die Exposés war Rüdiger Schäfer. Die Serie erschien zunächst dreimal im Jahr, später unregelmäßig und war zuletzt  in der Perry Rhodan Fanzentrale angesiedelt. Im Jahre 2005 gab es eine Neuauflage in Buchform im Mohlberg-Verlag. Zum Verhängnis wurde der Fanserie wohl auch, dass mittlerweile mit den Atlan-Minizyklen eine neue, professionelle Atlanserie auf den Markt gekommen war.

Fluchtpunkt CraddynBei dieser Vorgeschichte lag es nahe, dass Rüdiger Schäfers Einstieg in das professionelle Schreiben auch über die Atlan-Serie erfolgte. 2005 war er denn auch mit zwei Bänden an den neuen Atlan-Serie beteiligt. Seit 2006 betreute er außerdem die Leserseite der Atlan-Miniserien. Und auch bei den Atlan-Taschenbüchern mischt er mit. Seit 2007 stehen dort 6 Titel auf der Liste.

Die verbotene ZoneAber Rüdiger Schäfer probierte sich auch außerhalb von Atlan aus. Bei Mohlberg war er 2007 mit zwei Romanen an dem Rex Corda-Spin-Off Sigam Agelon beteiligt.

Dies war die erste deutsche SF-Serie, die einen Bösewicht, eben den Orathonen Sigam Agelon, als Hauptperson und "Helden" hatte.

Und dass Rüdiger Schäfer sich auch unter Kollegen ein hohes Ansehen erabeitet hatte, zeigte sich daran, dass Uschi Zietsch ihn ebenfalls 2007 an der im Fabylon-Verlag erschienenen Serie SunQuest mitarbeiten ließ.

Diese innovative Serie mit einem Genremix aus SF, Fantasy und Military fasste jeweils zwei Romane in einem Band zusammen. Dort stand Rüdiger Schäfer in einer Reihe mit so etablierten Kollegen wie Ernst Vlcek, Uwe Anton und Hubert Haensel. 

Rüdiger Schäfer steht für das, was die deutsche Science Fiction von Western oder Krimi unterscheidet. Hier gibt es ein breit aufgestelltes Fandom, das nicht nur liest, sondern auch selbst Stories verfasst und manchmal auch den Weg ins professionelle Schreiben findet.

AlgainAtlan:

Atlan-Fanzine-Serie:
(1989-2001)
13 Titel (2 mit Jürgen Zimmermann)
erster Band: 1
letzter Band: 23

Atlan Miniserien:
(2005)
2 Titel
erster Band: 32
letzter Band: 41  

Atlan-Taschenbücher:
(2007-2010)
6 Titel
erster Band: Rudyn 2
Hort des Wissensletzter Band: Marasin 3

Sigam Agelon:
(2007)
2 Titel
erster Band: 5
letzter Band: 10

SunQuest:
(2007)
1 Titel (mit Michael H. Buchholz)
Band 4

Rüdiger Schäfer
(*1965)



Kommentare  

#1 Advok 2011-06-27 12:52
Bei dem Namen "Rüdiger Schäfer" fällt mir spontan noch die PR-Perspektive sowie vorher das Zyklus-Zine ein. Rüdiger hat sich hier auch als kompetenter Kritiker erwiesen, der sicherlich in der Redaktion (wahrscheinlich nicht immer) gern gelesen wurde.

Ebenso hat er oft mögliche Handlungsexposé für PR-Zyklen erstellt, Spekulationen über die inhaltliche Zukunft der Serie angestellt. Da weiß ich zwar nicht mehr genau, wo die erschienen sind, aber da waren wirklich viele schöne und faszinierende Ideen mit dabei.
#2 Remis Blanchard 2011-06-27 14:43
Faszinierend war damals das Konzept für die Atlan Fanzine Serie. Ich fand es schade, dass die Perry Rhodan Redaktion damals nicht gesagt hat, wir machen mit diesem Konzept einfach weiter, anstatt die Serie einfach einzustellen
#3 Advok 2011-06-27 17:41
Zu #2: Ich glaube nicht, dass die PR-Redaktion die Atlan-Fanzine-Serie eingestellt oder beendet hat (anders als wie beim Projekt 99 der HJB-Verlag).

Eine Übernahme des Fanprojektes wäre wohl nicht Massentauglich gewesen: Die Autoren haben insgesamt eher für Atlan-Insider geschrieben und hätten an der Masse neuer Leser vorbei geschrieben. Da muss ein großer Verlag ganz anders abwägen als wie ein 'kleines' Fanprojekt, das als solches natürlich schon herausragend war.
#4 Cartwing 2011-07-02 19:00
Die PR Perspektive war nach seinem Ausstieg für mich schlicht und ergreifend nicht mehr lesenswert.
habe mein Abo damals sofort gekündigt. Rüdigers Rezis waren absolute Highlights.

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