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»Dorian Hunter« revisited - Teil 69: Starkes Ego ...

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 69 - Starkes Ego ...

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Der Mitternachtsteufel“Der Mitternachtsteufel”
Dorian Hunter Band 119
von Earl Warren
(EV: DK 116 / 09.11.76)
Als Abi Flindt den verschwundenen Jeff Parker auf einem von einer Säule im Castillo aufgenommenen Polaroidfoto erkennt, zieht er Tirso und Phillip hinzu. Man macht eine Tonbandaufnahme, auf der Parker (mit Glatze und Lendenschurz) von einer furchtbaren Heimsuchung der Erde spricht. Auf einem weiteren Foto ist eine junge Frau und ein dämonisches Wesen zu erkennen. Dann taucht Kiwibin auf und berichtet von einer Gruppe parabegabter Menschen, die in einem russischen Dorf in Amnesie verfielen und über eine Art Alter Ego verfügen. Dass es sich dabei um Dämonen, wie jenen auf dem Bild handelt, verschweigt er zwar, bittet aber darum, dass Abi ihn zusammen mit Tirso und Phillip begleitet, der nach einigem Hin und Her zustimmt.

Nach der Ankunft im parapsychischen Institut werden Tirso und Phillip an einem Experiment mit einem der Probanden beteiligt, bei dem der Dämon in Phillips Kabine auftaucht. Zwar kann Tirso ihn töten, aber Flindt ist stinksauer und stellt Kiwibin zur Rede, der ihn jedoch überredet, weiterzumachen. Es stellt sich heraus, dass sich hinter einem der Wissenschaftler der Januskopf Vozu verbirgt, der herausfinden soll, wie das böse Alter Ego der Menschen zur Januswelt abgeleitet wird, wo es sich manifestiert. Darum hat er die parabegabten Dorfbewohner magisch manipuliert, so dass ihr Alter Ego nicht mehr gesendet wird. Nach dem Auftauchen von Tirso und Phillip, plant er diese zu töten, damit die Dämonen körperlich entstehen können. Nachdem Phillip eine Frau von ihrem Alter Ego - Dämon befreit hat, zeigt er sein wahres Gesicht. Es kommt zum Kampf, bei dem vor allem Tirso und Phillip am Ende dazu beitragen, dass die von Dämonen besessenen getötet werden. Vozu entkommt jedoch.

In diesem zweiten Roman in Folge aus der Feder Warrens erlebt der Leser erstmals einen Abi Flindt als zentralen Helden, wobei hier noch in der Ichform geschildert wird. Das irritiert zunächst etwas, da Flindt dem Dämonenkiller charakterlich doch sehr ähnelt, aber hat man sich erst einmal daran gewöhnt, macht der “Dämonenhasser” hier eine gute Figur.

Das liegt auch oder vor allem an der Konstellation mit dem Genossen Kiwibin, der wegen seiner zahlreichen schlechten Angewohnheiten und seines rücksichtslosen, eigenmächtigen Verhaltens immer wieder mit dem Dänen aneinandergerät, was recht amüsant geschildert wird.

Überhaupt gelingt es Warren hier wieder, diese interessante, schrullige Figur in ihrer Kauzigkeit und mit ihren diversen Lastern hervorragend darzustellen und ihre völlige Unfähigkeit in Bezug auf eine vernünftige Zusammenarbeit perfekt und glaubwürdig in die Handlung einzubauen.

Tatsächlich ist es genau das, was diesen Roman lesenswert macht, denn die Story um die Alter Ego - Dämonen beginnt zwar recht spannend, zieht sich dann aber bis zum Ende ohne große Fortschritte in die Länge. Zumal die Erkenntnis, dass die Menschen ihr Böses Ich in die Januswelt projizieren, wo es sich manifestiert, dem Leser auch nicht neu ist und diese Idee auch nicht gerade zu den besten Vlceks zählt.

Darüber, dass man nach dem großen Angriff der Dämonen auf das Castillo bereits zustimmt, sowohl Phillip als auch Tirso gehen zu lassen, ohne die es praktisch schutzlos ist, wundert man sich zwar, dass diese dann aber auch diesmal wieder für die entscheidende Wendung sorgen, ist dann schnell vorhersehbar, wobei Tirso natürlich wieder im richtigen Moment die Kontrolle verliert und seinen Feuerblick loslässt.

Immerhin erweist sich Vozu hier als ein durchaus ernstzunehmender Gegner, der sich nicht gleich vom Anblick eines mächtigen Gegenstands verscheuchen lässt und diesen Roman überlebt. Allerdings ist das Ende dann doch etwas sehr abrupt, was den Leser mit einem leichten Stirnrunzeln zurücklässt, zumal mit dem nächsten Band auch erst mal die Handlungsebene gewechselt wird…

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