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»Dorian Hunter« revisited - Teil 46 - Untergang 2.0

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 44 - Untergang 2.0

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Die Toten stehen auf“Die Toten stehen auf”
Dorian Hunter Band 96
von Ernst Vlcek
(EV: DK 93 / 01.06.76)
Nach Luguris Flucht befinden sich Hunter, Unga und Gunnarsson noch in dem Hochhaus, das nun endgültig einzustürzen droht. Nur der aktivierte Ys - Spiegel kann die Gefährten retten, indem er sie aus der Gefahrenzone befördert, worauf man sich in einer fremden Umgebung wiederfindet. Man erkundet die Umgebung und stößt in einer Burg auf die Wächterkreatur des Dämons Orbaniel, welcher Vorbereitungen für ein Ritual Luguris getroffen hat, dessen Ankunft erwartet wird. Nach einigem Gerangel mit der Kreatur können die Gefährten dem Ritual unbemerkt beiwohnen, bei dem das Blut der Fürstin Hekate von Luguri aufgenommenen wird und wieder in ihren Körper zurückfließt, wobei es nun grün zu sein scheint.

Beim Anblick der Menhire erinnert Hunter sich an Ungas Geschichte (DH 90), und durch den Spiegel erlebt er sie noch einmal aus Sicht des Hermon, dessen Tochter Dahut sich damals mit Luguri verbündete und dafür sorgte, dass dieser an den von Unga bewachten Spiegel gelangte, was zum Untergang der Insel führte. Am Ende gelingt es Hermon jedoch, den durch die Macht des Spiegels geschwächten Luguri in ein magisch gesichertes Gefängnis zu sperren. Die verräterische Tochter belegt er mit dem Fluch, ziellos durch die Zeiten zu reisen. Als Hunter wieder zu sich kommt, konfrontiert man Orbaniel mit dem Spiegel, worauf die anderen Dämonen sich zurückziehen. Zwar hat der Dämon die Burg magisch gesichert, aber den Gefährten gelingt es mit einer List und der Hilfe des Wächters ihn zu vernichten und nach New York zurückzukehren.

Nach dem letzten, recht dürftigen Band von Earl Warren, in welchem Luguri ein Hochhaus in seine Gewalt brachte, um “ein Zeichen zu setzen”, wobei es hier keinen allzu großen Handlungsfortschritt gab, fährt Ernst Vlcek hier schon wieder etwas größere Geschütze auf.

Der Roman schließt nahtlos an die Geschehnisse des Vorbandes an und der Leser darf ein recht ungleiches Trio bei der Erkundung einer zunächst fremden Umgebung begleiten. Hier sind es vor allem die Streitereien der drei Konkurrenten um das Erbe des Hermes und Dorians innere Zerrissenheit aufgrund seiner Verbindung zu dem Ys - Spiegel, welche diesen Abschnitt lesenswert machen, wohingegen der Kampf gegen die Wächterkreatur nicht allzu spannend verläuft, zumal deren Verwechslung Hunters mit Luguri auch etwas (fehl)konstruiert erscheint.

Was dieser mit dem Blutritual genau bezweckt und warum die Fürstin der Finsternis da einfach so mitmacht, kann man hier auch nur erahnen, leider verhindert am Ende aber wieder der übermächtige Spiegel oder besser dessen bloße Existenz und Nähe, dass man ihn fragen kann, da er sich mal wieder mitsamt seinem Gefolge aus dem Staub macht.

Zuvor darf der Leser sich noch durch ein beachtliches Seitenpaket arbeiten, das der Autor für die Vergangenheits - Episode reserviert hat und deren erste Hälfte sich doch sehr in die Länge zieht (wenn auch die Idee, dass die auf der Insel lebenden Männer die Schmerzen der Geburt quasi “übernehmen” müssen, durchaus gelungen ist).

Erst als die bereits aus Ungas Erinnerungen bekannten Ereignisse sich zuspitzen und es zur Konfrontation zwischen Hermon und Luguri kommt, wird es zwar interessant, allerdings nicht wirklich spannend, da man den Ausgang dieser Konfrontation ja bereits kennt, schließlich wurde der Erzdämon ja gerade erst aus dem Gefängnis befreit, in das Hermon ihn hier einsperrt.

Immerhin darf die Idee, die Ereignisse auf Ys aus einer anderen Perspektive zu schildern und somit auch den Verrat Dahuts näher zu beleuchten, als originell durchgehen, weshalb der Roman im Vergleich mit dem vorherigen Beitrag definitiv besser abschneidet.

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