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»Dorian Hunter« revisited - Teil 13 Die Wurzel allen Übels ...

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 13 - Die Wurzel allen Übels …

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Schiff der verlorenen Seelen“Schiff der verlorenen Seelen”
Dorian Hunter Band 63
von Neal Davenport
(EV: 28.10.1975)

Nachdem Hekate dem Dämonenkiller im letzten Heft berichtete, dass sie sich bereits in seinem früheren Leben als Georg Rudolf Speyer auf einem Schiff begegnet sind, welches noch immer als Geisterschiff unterwegs sein soll, beschließt Hunter, dieses ausfindig zu machen. Er hofft dort weitere Erkenntnisse und möglicherweise eine Waffe gegen Hekate zu finden. Als Sullivan ihm ein paar Logbuchseiten des Kapitäns zeigt, kann er sich mit magischer Unterstützung durch Coco wieder an diese Begegnung erinnern: Im Jahr 1519 befand er sich mit Arbues de Arrabell, einem befreundeten Alchemisten, an Bord des Schiffes, der ihm nach einigen seltsamen Todesfällen offenbart, dass es ihm gelungen ist, aus einer Alraunenwurzel einen künstlichen, einer Frau nachgebildeten Menschen zu erschaffen, den er in seiner Kajüte versteckt hält. Das Alraunenmädchen verfügt über magische Kräfte und tötete die Matrosen, um ihren Herrn zu beschützen. Nebenbei versorgt sie sich mit der Lebensenergie ihrer Opfer. Als der Kapitän vermutet, dass der Alchemist hinter den Todesfällen steckt und seine Pflanzen von Bord werfen lässt, schwört dieser ihm Rache. Nachdem klar wird, dass die Besatzungsmitglieder keine Chance gegen Alraune haben, kann Arbues zusammen mit ihr und Speyer das Schiff verlassen, lässt aber einen Teil von ihr an Bord zurück. Als sie in eine Notlage geraten, tötet Alraune ihren Erschaffer, um Speyer zu retten. In der Gegenwart gelingt es Hunter mit Cocos Hilfe das Schiff ausfindig zu machen und den Ableger Hekates, welcher zu einem eigenständigen Dämon  heranwuchs, zu vernichten.

Nachdem das “Schiff der verlorenen Seelen” im letzten, ebenfalls von Davenport verfassten Band bereits erwähnt wurde, erfährt der Leser in diesem Roman, was es damit auf sich hat und wie Hunter in seinem Leben als Georg Speyer auf das Schiff gelangte.

Dass der Dämonenkiller in diesem früheren Leben bereits die Bekanntschaft mit Hekate gemacht hat, wissen wir bereits, allerdings erfahren wir hier nicht nur, wie es zu dieser Begegnung kam, sondern erleben auch gleich den ersten Teil der Entstehungsgeschichte dieser hochinteressanten Figur.

Was Davenport hier in den Vergangenheits - Episoden abliefert, kann man nur als allerfeinste Dämonenkiller - Kost bezeichnen, man hat beinahe den Eindruck, dass der Autor sich ebenso wie der Leser danach gesehnt hat, endlich wieder das zu schreiben, was die Serie ausgemacht und von allen anderen abgehoben hat.

Dass die Gegenwartshandlung da nicht ganz mithalten kann, ist somit nicht weiter tragisch, zumal sie auch nicht allzu viele Seiten beansprucht. Ebenfalls nicht tragisch, wenn auch seltsam erscheint Hunters Verhalten an Bord des Geisterschiffes, welches er am liebsten gleich nach der Ankunft wieder verlassen möchte, obwohl er Coco an seiner Seite hat, die ihn aber erst überreden muss, zu kämpfen. Das tut er dann zwar, wundert sich aber, dass er mit seinem Gewehr, mit dem er auf die Skelette ballert, keinen Schaden anrichtet. Angesichts seiner Erfahrung  im Kampf gegen das Böse wirkt das etwas unbeholfen, aber letztlich ist das natürlich nur Meckern auf sehr hohem Niveau.

Interessant und bezeichnend ist auch, dass der Roman ganz ohne eine Nebenhandlung auskommt. Ein anderer Autor hätte in einer anderen Serie vermutlich geschildert, wie die untoten Matrosen irgendwelche Schiffe entern um die Alraunenkreatur mit Lebensenergie zu versorgen, ein Davenport konzentriert sich da lieber auf das Wesentliche und das sind hier vor allem die Szenen, in denen Speyer hinter das Geheimnis des Alchemisten kommt, das Alraunenmädchen entdeckt und ihr verfällt.

Diese erste Begegnung und die daraus resultierende, fast schon romantische, wenn auch verhängnisvolle Verbindung, die Speyer mit der späteren Hekate eingeht, liest sich spannender, als das Finale in der Gegenwart. Hinzu kommt noch sein Bestreben, diesem noch neutral gesinnten Wesen dabei zu helfen, nicht den falschen Weg zu beschreiten. Ein - wie wir wissen - hoffnungsloses Unterfangen, von dem Ernst Vlcek im nächsten Band weiter berichten wird...

Kleine Zitate - Grosser Meister
Unsterbliches Talent…
Er wurde von einem Besatzungsmitglied erschlagen. Trotzdem konnte er einige Zeit später wieder schreiben.
(DH 63)

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