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Männer der Zukunft - Nachschlag: Ed Kinson

Männer der Zukunft - nachschlagEd Kinson

Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre tat sich etwas in der deutschen SF-Heftromanszene. Neben die bewährte Methode des Nachdrucks von Leihbüchern traten mehr und mehr neue deutsche Autoren.

Einige davon wie Hans Kneifel zählen heute zu den Titanen des SF-Olymps, andere gaben nur ein kurzes Gastspiel und gerieten alsbald wieder in Vergessenheit. Darunter gibt es auch ungewöhnliche Autoren wie Ed Kinson.

Der tödliche StrahlRobert F. Atkinson wurde im Januar 1926 in Newcastle, England, geboren. Ende des Zweiten Weltkriegs verschlug es ihn als Besatzungssoldat nach Deutschland. Hier lernte er seine Frau Helga, eine Philologin, kennen. Zusammen mit ihr und dann auch allein arbeitete er als Übersetzer für die beiden Utopia-Reihen.

Uwe Schnabel nennt Utopia 120 als ersten Roman den Atkinson zusammen mit seiner Frau übersetzte. Dabei handelt es sich um den 1958 erschienen Titel "Saturn-Kommando". Der Roman trägt im Original den Titel "Saturn Patrol" und stammt aus dem Jahr 1951. Gemeinsam mit seiner Frau übersetze er auch Utopia 122 "Kampf um das Geisterschiff" von Brian Shaw. Danach übersetze er eigenständig. Dies waren Utopia 130 "Gefährliche Invasion" von Murray Leinster, Utopia GB 77 "Sternenwanderer" von Poul Anderson, Utopia GB 94 "Wettlauf der Zeit" von Volsted Gridban.

Alarm auf Station 169Ed Kinson gehörte wie Kurt Mahr zu den ersten Autoren, die im Heft und nicht im Leihbuch erstveröffentlichten. 1959/60 schrieb er vier Titel für Utopia. Sein Debut war die Nummer 167 "Der tödliche Strahl". Es folgten Nummer 170 "Alarm auf Station 169" und Nummer 177 "Bell X-50 antwortet nicht". Sein letzter Roman war die Nummer 233 "Sklaven der Unterwelt". Dazu hatte er die Ehre mit "Curium" beim Utopia Großband die Nummer 100 zu schreiben. Dort wurde er als "Gewinner des Autorenwettbewerbs" geführt.

Uwe Schnabel berichtet in einem früheren Artikel für den Zauberspiegel, dass das Ehepaar Atkinson für den Erich Pabel Verlag tätig war. Helga arbeitete als Redakteurin bei Pabel. Ihre Aufgabe war es, die Texte der einzelnen Autoren so zu synchronisieren, dass der Eindruck entstand, sie stammten von einem einzigen Autoren.

Sklaven in der UnterweltAtkinson war einer der wichtigen Autoren bei Kommissar X und auch an der Entstehung des Pseudonyms Bert F. Island beteiligt. Laut Uwe Schnabel steht "Bert" als Kurzform von Robert, "F." für das F. in seinem Namen und "Island" für die Insel (England), seine Heimat. Veränderungen bei Pabel führten später dazu, dass die beiden Atkinsons aus dem Redaktionsteam ausschieden, weil sie nicht damit einverstanden waren. Atkinson verließ auch als Autor um Band 550 den Kommisar X.

Atkinson wechselte dann zum Zauberkreis-Verlag und erfand die Krimiserie "DIE GREIFER". Dabei handelte es sich um die "Intercrime Investigators" (ICI), eine weltweit operierende Organisation. Die Zentrale befand sich in New York. Außerdem hatte die ICI Stützpunkte in San Franzisco, Köln, Sydney, Tokio und Tanger. Insgesamt erschienen im Silberkrimi zwischen 1971 und 1973 stattliche 24 Romane dieser Sub-Serie. Erster Band war die Nummer 887, letzter Band die Nummer 1000.

Der tote Urahn geistert wiederBei Zauberkreis erschienen auch eine Reihe von Horrorromanen, die als Sub-Serie im Silber-Grusel-Krimi unter dem Pseudonym Bob Fisher's Nebelgeister liefen. Insgesamt waren dies 45 Romane. Dabei handelt es sich um Abenteuer der Ghost Squad bei Scotland Yard.

Protagonisten waren Chiefinspector John McAllister und sein Team (Sgt. Gaby O´Connors, Detective-Sgt. Neville Ashley). Daneben gab es auch noch eine Abteilung in Spanien (Esquadrón Misterio - Sargento José Peralta und der englische Psychologe Dennis Ashley). Opener war Silber-Krimi 881, letzter Band Grusel-Krimi 267.

Atkinson gab also nur ein kurzes Gastspiel im SF-Roman, das 5 Titel innerhalb von zwei Jahren umfasste. Sein Hauptwerk liegt im Kriminal- und Gruselroman.

Dennoch war er einer der ersten SF-Heftromanautoren in Deutschland.

Utopia: 4 Titel
(1959/60)
Curium167 Der tödliche Strahl (1959)
170 Alarm auf Station 169 (1959)
177 Bell X-50 antwortet nicht (1959)
233 Sklaven in der Unterwelt (1960)

Utopia Großband: 1 Titel
(1959)
100 Curium (1959)

Kurzgeschichte:
Panik, in Utopia Magazin Nr.24 Juni 1959, S. 45-48

Robert F. Atkinson *1926
Pseudonyme: Ed Kinson, Bert F. Atkins, Bob Fisher

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2016-10-22 10:51
An den Utopia-Titelbildern kann man sich nicht sattsehen. Was für eine Leistung.
#2 matthias 2016-10-22 21:45
zitiere Andreas Decker:
An den Utopia-Titelbildern kann man sich nicht sattsehen. Was für eine Leistung.

zitiere Andreas Decker:
An den Utopia-Titelbildern kann man sich nicht sattsehen. Was für eine Leistung.


Wenn Du noch nicht alle haben solltest: Sende mir einen Stick und Du bekommst alle Utopia, Terra und... Titelbilder
#3 Andreas Decker 2016-10-25 10:09
@Matthias

Das ist nett, danke. Aber die Sachen, die mich interessieren, habe ich mir schon vor längerer Zeit besorgt.
#4 matthias 2016-10-26 09:13
Nun ich hab damals als Sammler über 20 000 Titelbilder von Romanheften eingescannt. Wär umsonst, aber wenn schon alles Interessante vorhanden ist..
#5 Andreas Decker 2016-10-26 11:40
@Matthias
Du hast Post :-)
#6 matthias 2016-10-26 15:48
zitiere Andreas Decker:
@Matthias
Du hast Post :-)

Irgendwie nicht. Bitte schreibe an glombik111(at)kabelbw.de
#7 Harantor 2016-10-26 18:01
@matthias: Andreas meinte mit Sicherheit, dass er Dir eine private Nachricht (PN) geschickt hat. Und ich habe das "@" in das (at) ausgetauscht, auf dass Du nicht mehr Spam bekommst.
#8 matthias 2016-10-26 20:42
zitiere Harantor:
@matthias: Andreas meinte mit Sicherheit, dass er Dir eine private Nachricht (PN) geschickt hat. Und ich habe das "@" in das (at) ausgetauscht, auf dass Du nicht mehr Spam bekommst.

Hat er. Hab ich nur nicht begriffen. Danke Hartantor
#9 Andreas Decker 2016-10-28 09:52
Alles klar! Danke!

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