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Urlaub vom Alltag - »Ein unvergessliches Wochenende«

Ein unvergessliches WochenendeUrlaub vom Alltag
»Ein unvergessliches Wochenende«

Spätestens der jahrzehntelange Erfolg der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ hat deutlich gemacht, wie erfolgreich Reiseserien hierzulande sein können.

Die Sehnsucht des Fernsehzuschauers nach fernen Ländern konnte dieser kostengünstig und gemütlich auf der heimischen Couch auch in der ZDF-Reihe „Ein unvergessliches Wochenende“ stillen.

Ein unvergessliches WochenendeDie erste Folge der insgesamt zwölfteiligen Spielfilmreihe wurde im Mai 1993 ausgestrahlt und entführte ins österreichische Salzburg. Schon allein an dieser Tatsache konnte man erkennen, dass dem hauseigenen „Traumschiff“ mit „Ein unvergessliches Wochenende“ gar keine Konkurrenz gemacht werden sollte. Zog es die Kapitäne der unter der Ägide von Wolfgang Rademann seit 1981 in See stechenden Reihe an die exotischsten und ungewöhnlichsten Orte, konzentrierte man sich in der UFA-Fernsehproduktion, die mehr als eine Dekade später starten sollte, auf nicht allzu weit entfernte Ziele im europäischen Ausland (der einzige Ausreißer ist hier die vorletzte Folge aus dem Jahr 1995, die in Kanada angesiedelt ist). Wie der Titel schon nahelegt, ging es in der Reihe auch eher um Wochenendtripps, die man in eine malerische Weltmetropole oder auf eine beschauliche Insel unternehmen kann. Der Aufbau der anderthalbstündigen Folgen ähnelt aber gleichwohl dem aus dem „Traumschiff“ bekannten Konzept, denn auch hier werden unterschiedliche Reisende abwechselnd in den Mittelpunkt gerückt, deren Schicksal sich in einem gemeinsamen Reiseziel bündelt und dort auch gegenseitig beeinflusst.

Ein unvergessliches WochenendeGleichwohl gibt es hier eigentlich keine wiederkehrenden Figuren, da es kein gleichbleibendes Bordpersonal oder eine stets identische Flug- oder Reiseagenturgruppe gibt (wie in thematisch ähnlichen Serien wie „Glückliche Reise“ oder „Schöne Ferien“). Lediglich die Nebenfigur Ruth Heimeran (gespielt von Lonny Kellner-Frankenfeld) tritt in mehreren Episoden auf. Gleich in der ersten Folge „Ein unvergessliches Wochenende in Salzburg“ wird sie als rüstige Seniorin eingeführt, die gerne auf Reisen geht, aber entsprechende Reiseführer für die Bedürfnisse ihrer Generation vermisst. Verleger Carsten Ellerbrook (Siegfried Lowitz) gibt ihr die Chance, ihre Reiseberichte in seinem Haus zu publizieren. Doch schon bei ihrem zweiten Auftritt „in Venedig“ bekleidet sie eigentlich wieder nur die Rolle einer gewöhnlichen Touristin. Ruth Heimerans dritter und letzter Auftritt folgt schließlich mit größerem Abstand in der zehnten Folge „in Lissabon“. Alle anderen Figuren und ihre Darsteller geben in der Reihe einmalige Gastauftritte (wobei es sich Regisseur Helmut Förnbacher ebenfalls nicht nehmen ließ, in beiden der von ihm inszenierten Folgen auch vor der Kamera aufzutreten). Da die Regisseure und Drehbuchautoren ebenfalls häufig wechseln, sind die einzelnen Episoden auch mal mehr, mal weniger unterhaltsam ausgefallen. An fünf der zwölf Drehbücher war Brigitte Blobel („Das Traumhotel“) beteiligt, die damit die meisten Vorlagen in der Reihe geliefert hat.

Ein unvergessliches WochenendeHinter der Kamera waren einige der erfolgreichsten deutschen Fernsehregisseure beteiligt, u.a. Frank Strecker („Anna“), Christian Quadflieg („Der Landarzt“), Eberhard Itzenplitz („Sonderdezernat K1“) oder Ralf Gregan („Der Hausgeist“). Und vor der Kamera tummelten sich sowohl renommierte Altstars (Klausjürgen Wussow, der als alternder Schauspieler auch ein paar Zeilen aus „König Lear“ zum Besten geben darf; Nadja Tiller; Dietmar Schönherr; Hellmut Lange und Günter Pfitzmann) wie auch hoffnungsvolle Nachwuchstalente (Fabian Harloff, Katja Strobel, Michael Wolf, Silvia Seidel, Christina Plate, Christopher Barker oder Janina Hartwig). Die Geschichten selbst kreisen oft um Liebes- oder Familienprobleme, mitunter recht effektvoll gewürzt mit etwas kriminalistischer Spannung, folgen aber zumeist einem recht vorhersehbaren Heile-Welt-Schema, bei dem nach 90 Minuten die meisten losen Enden gekittet und alle wieder glücklich sind. Die DVD-Erstveröffentlichung bei „Pidax Serien-Klassiker“ vereint die zwölf spielfilmlangen Episoden auf 4 DVDs (Gesamtlaufzeit 1015 Minuten) und bietet ein ganz passables, wenngleich etwas grieseliges Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und einen stets gut verständlichen deutschen Originalton (in Dolby Digital 2.0). Bonusmaterial ist nicht vorhanden.

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