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Go West! - 26. Mai 2017

Go WestWieder in den ›Wilden Westen‹
26. Mai 2017

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Das Grabmal von Manuel Lisa, PelzhändlerMound Builders und Friedhöfe
Die ersten Siedler in der Region um St. Louis waren keine Europäer, sondern Indianervölker, die als „Mound Builders“ in die Geschichte eingegangen sind – Teil der hochentwickelten „Mississippian Kultur“, die zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert existierte und von der gewaltige Hügelbauten entlang des großen Stroms übriggeblieben sind.

 In Cahokia, östlich von St. Louis, auf dem Gebiet des Bundesstaates Illinois gelegen, haben diese Indianer eindrucksvolle Spuren hinterlassen.

 Cahokia war heute unser Ziel – passend, weil wir damit in eines der ältesten Kapitel der amerikanischen Geschichte eintauchten, bevor das 19. Jahrhundert in den Fokus der Reise rückt.

Die Cahokia-Kultur wird von Wissenschaftlern in die Zeit zwischen 600 – 1400 n.Chr. datiert. Das heutige Gelände umfaßt beinahe 900 Hektar und enthält noch immer 80 Mounds, künstliche Hügel, auf denen die Behausungen der damaligen Bewohner errichtet wurden. Archäologen haben festgestellt, daß die ursprüngliche Stadt noch weitaus größer war und mehr als 120 Erdhügel aufwies. Cahokia war damit die größte und bedeutendste Siedlung der sogenannten „Mississippi-Kultur“. Im 13. Jahrhundert erreichte Cahokia mit weit über 20.000 Bewohnern einen Höhepunkt. Noch heute handelt es sich um den größten archäologischen Fundort in den gesamten USA, der zudem zum UNESCO-Welterbe gehört.

Die einstigen Erbauer von Cahokia unterhielten ein frühes Handelsimperium, dessen Verbindungen über den Missouri, den Mississippi und den Illinois River bis zu den Großen Seen im Norden und zur Golfküste im Süden reichten. Cahokia hatte nicht nur ausgedehnte Landwirtschaft, sondern produzierte meisterhafte Werkzeuge aus Holz und Stein, Töpferei, Korbflechterei und hatte Silberverarbeitung.

Wie auch heute, erzeugte die Größe Cahokias Probleme für die Bewohner: Der starke Handel auf den Flüssen ließ die Wasserqualität sinken. Die Böden wurden durch intensive Bearbeitung ausgelaugt. Die wachsende Bevölkerung sorgte für stetig wachsenden Müll, der kaum angemessen entsorgt werden konnte. Der wirtschaftliche Reichtum zog dennoch ständig neue Zuwanderer an, obwohl Cahokia sich zu einem Ort mit ungesunder Wohnatmosphäre entwickelte.

 Im 13. Jh. begann die Bevölkerungszahl zu sinken, und der einst florierende Ort starb regelrecht aus. Die exakten Gründe sind bis heute etwas spekulativ, aber es gibt grundlegende archäologische Hinweise auf mehrere schwere Überflutungen der Region, die dazu führten, daß die Besiedelung aufgegeben wurde. Für frühere Theorien, daß es größere kriegerische Auseinandersetzungen und gewaltsame Vertreibungen gegeben hätte, gibt es so gut wie keine Belege. Zwischen 1340 und 1460 war das gesamte Gebiet offenbar mehrfach unter Wasser, und die Bewohner mußten aufgeben. (Bild 18-21)

Monks Mound is the largest mound of Cahokia. Originally, it carried the palace of the "Great Sun", the God King of Cahokia. It is about 1,000 feet long, 830 feet wide and about 100 feet high.

Der größte erhaltene Hügel ist der Monks Mound, der allein fast 6 Hektar Fläche bedeckt und 30 m hoch ist. Archäologen stellten fest, daß er ein etwa 460 Quadratmeter großes Gebäude von 15m Höhe trug. Es war der Palast der "Großen Sonne", des Gottkönigs des Cahokia-Volkes. Der Mound ist in Terrassen angelegt, fast 300 m lang und über 250 m breit. Er ist der größte künstlich angelegte Hügel in den USA. Man geht heute davon aus, daß er in mehreren Bauphasen über einen langen Zeitraum errichtet wurde.

Ihm gegenüber dehnte sich eine Art öffentlicher Platz aus, auf dem vermutlich Veranstaltungen, Zeremonien, Spiele und andere Ereignisse abgehalten wurden. Einige dieser prähistorischen Spiele konnten anhand von Petroglyphen und archäologischen Funden rekonstruiert werden.

Nach dem Abwandern der ursprünglichen Bewohner, zogen Siouan-sprechende Gruppen in diese Region, darunter Missouri-Indianer und Osage, die bald in Konflikte mit den Vorfahren der Sauk-Indianer und den Gruppen der Meskwaki gerieten. Alle diese Völker wurden schließlich von den in das Mississippi-Tal vordringenden Europäern verdrängt. (Bild 22-24)

Wir suchten schließlich nochmals die beiden historischen Friedhöfe von St. Louis auf, auf denen einige der prominentesten Gestalten der amerikanischen Pionierzeit zur letzten Ruhe gebettet wurden.

Wir besuchten das Grab von Manuel Lisa, dem ersten bedeutenden Pelzhändler der Stadt, der Handelsexpeditionen zum Oberen Missouri durchführte.

Wir standen auch am Grab des sicherlich einflußreichsten Missionars im 19. Jh., dem belgischen Jesuiten Jean Pierre de Smet, der mit allen großen Indianerführern seiner Zeit verhandelte.

Und wir besuchten das Grab von General Stephan Watts Kearny. (Bild 25-27)

 


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