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Go West! - 4. Juni 2015

Go WestNoch eine Reise in den ›Wilden Westen‹
4. Juni 2015

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

Folgt mir ...


Der Sitzungssaal des Senats von WyomingCheyenne und Caspar (Wyoming)
Unsere Tour hat begonnen. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde erstmals der große weiße Van beladen. Auf Interstate 25 rollte der Kleinbus nach Norden Richtung Wyoming.

Der erste Stop war Cheyenne, die Hauptstadt Wyomings, eines der früheren Hauptquartiere der Union Pacific Railroad, die in Wyoming deutliche Spuren hinterlassen hat.

Sowohl die Eisenbahngesellschaft als auch die großen Rinderzüchter beherrschten im 19. Jahrhundert diesen Staat.

Aber Wyoming hat eine Menge Besonderheiten zu bieten Hier gibt es nicht nur den ersten Nationalpark der Welt – darüber werde ich in wenigen Tagen schreiben –, sondern hier wurde das Frauenwahlrecht geboren, eine welthistorische Leistung.

1869 wurde Wyoming der erste Staat der Welt, der Frauen an der Wahlurne und in öffentlichen Ämtern zuließ. Die erste Frau, die als Richterin ein Wahlamt bekleidete, war Esther Morris in der Goldrauschstadt South Pass City.

Wyoming ist der Staat des Oregon Trails und der großen Friedenskonferenzen mit den Plainsstämmen, er ist der Staat von Red Clouds Krieg.

Wir besichtigten das Parlamentsgebäude, wie immer kompetent und liebenswürdig geführt von Lynette West. Leider ist meine Freundin Cheri Koehn, die frühere Bürochefin des amtierenden Gouverneurs, inzwischen pensioniert. Aber ihre Nachfolgerin, Leslie Arnett, öffnete uns ebenso großzügig den Kabinettssaal des Regierungschefs und gestattete uns liebenswürdig die Aufnahme von Fotos.

Dafür sage ich ihr herzlichen Dank! Das Betreten dieser Räume ist ein Privileg, das meine Reisegruppe sehr beeindruckt hat.

Jedem meiner Reisenden wurde von Leslie ein „Staatsquarter“ von Wyoming überreicht, mit einer von Gouverneur Matthew Mead unterschriebenen Urkunde.

Die Fotos zeigen meine Gruppe unter dem großen Staatssiegel von Wyoming im Kabinettssaal des Gouverneurs und mich mit der Büroleiterin und Personalchefin von Governor Mead, Leslie Arnett. (Bilder 204 und 205)

Das Capitol-Gebäude von Wyoming entstand ab 1882 in 3 Bauabschnitten; der letzte wurde um 1920 fertiggestellt. Es gibt 30 Senatoren und 60 Abgeordnete. Bis auf die Fraktionssprecher und den Parlamentspräsidenten sind sie „Teilzeitpolitiker“, die im Hauptberuf ihre Geschäfte, Farmen oder Jobs ausüben.

In Jahren mit gerader Zahl hat die Sitzungssaison 40 Parlamentstage, in „ungeraden Jahren“ 20. Für einen Sitzungstag erhält ein Abgeordneter 150 Dollar.

Die Kabinettsmitglieder des Gouverneurs werden nicht vom Regierungschef ernannt, sondern vom Volk gewählt, das sind die Minister für Wirtschaft, Finanzen, Justiz, Verkehr und innere Angelegenheiten.

Wyoming ist ein großer Staat mit geringer Bevölkerung, ca. 560.000 Menschen; das erfordert keine Vollzeitparlamentarier.

Dennoch wird das Regierungsgebäude inzwischen zu klein. Es wird daher im kommenden August geschlossen und grundlegend umgebaut. Es soll im Innern wieder so aussehen wie in den 1920er Jahren. Hinter dem Gebäude entsteht ein neuer Verwaltungskomplex.

Die Kabinettsmitglieder erhalten neue Ministerien, die Abgeordneten neue Büros. Für 3 Jahre wird das ehrwürdige Capitol daher nicht mehr für Besucher zugänglich sein.

Die Fotos zeigen den Senat, das Abgeordnetenhaus und den Raum, in dem die Lobbyisten auf die Abgeordneten warten. (Bilder 206-208)

Wyoming ist ein „Western-Staat“, hier ist das Erbe der Frontier noch lebendig. Die Menschen hier sind gastfreundlich und offen, und zu ihren Prinzipien gehören Ehrenhaftigkeit und Gradlinigkeit.

Vor dem Capitol stehen 2 Statuen, die diese Eigenschaften repräsentieren, nämlich der Häuptling der Wind River-Shoshonen, Washakie, der über 100 Jahre alt wurde und dafür gesorgt hat, daß sein Volk sich friedlich mit dem weißen Mann arrangierte. (Er war zudem der Schwiegervater des berühmten Mountain Man und Entdecker Jim Bridger.) (Bild 209)

Die zweite Statue zeigt Esther Morris, die erste Frau der Welt, die zur Richterin gewählt wurde. (Bild 210)

Von Cheyenne aus ging es Richtung Casper. Die Interstate führte durch einsames, zerklüftetes Land. Die Laramie-Berge zu unserer Linken – jenes Gebirge, das aus der Fernsehserie „Am Fuß der Blauen Berge“ bekannt ist.

Der Verkehr wurde immer dünner. Der letzte Teil der Strecke entspricht dem alten Oregon Trail, auf dem vor 180 Jahren die Planwagentrecks zogen.

Caspar ist heute die zweitgrößte Stadt Wyomings. Die Stadt wuchs durch die Ölindustrie. Ursprünglich entstand sie als Fährstation über den North Platte River, angelegt von den Mormonen. Dann errichtete die Armee einen Posten, der nach Lieutenant Casper Collins benannt wurde, der in einem Kampf mit Indianern umkam. Am Ende von Red Clouds Krieg musste die Armee das Fort wieder räumen.

Wir befinden uns jetzt bereits im Herzen von Wyoming, dem Land der Bisonherden und Indianer, dem Land des Oregon Trail und der Cowboys.

Unser Ziel war das “National Historic Trails Interpretive Center”, sicher eines der bemerkenswertesten Museen im amerikanischen Westen. Im Jahre 2002 gegründet, stellt es schon architektonisch ein eindrucksvolles Bauwerk dar, dazu spektakulär oberhalb von Caspar gelegen. Man schaut faktisch über die Stadt und die Region, durch die früher die Planwagentrecks zogen.

Im Museum selbst ist moderne Technik verarbeitet, die den Besucher auf eine Zeitreise nimmt. Lebensgroße Figuren von Westwanderern, Trappern, Pony Express Reitern werden in einer absolut authentischen Kulisse animiert. Ein meisterhaft gemachter Film über die großen Trecks nach Westen bezieht diese Gestalten mit ein. Eine glaubwürdige Geräuschkulisse läßt Gewitter über der Prärie und den ewigen Wind der großen Ebenen wehen. Exakte Abgüsse von Inschriften des Independence Rock versetzen zurück in die Zeit der Western Expansion. Eine Flussüberquerung in einem elektronisch gesteuerten Planwagen bietet ebenso unmittelbare Erfahrungen, wie die simulierte Tour in einer Postkutsche.

In einer nachgebauten Höhle erlebt man das Elend des Willie-Martin-Handkarrentrecks der Mormonen, der in einem harten Wyoming-Winter fast ausgelöscht wurde – die größte Katastrophe in der Geschichte des Trails. Man kann einen Mormonenhandkarren ziehen und probieren, sich das Marschgepäck eines Westwanderers auf die Schultern zu laden. (Bilder 211 und 212)

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