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Der Kommissar und seine Mörder - Folge 22: Tod eines Klavierspielers

1Folge 22:
Tod eines Klavierspielers

Am helllichten Tag wird in einer Pension ein Mann erschossen. Kommissar Keller findet bald eine heiße Spur: Sie führt in die Kneipe, in der der Verstorbene als Pianist gearbeitet hatte. Keller weiß, dass er unter den Stammgästen aus der Halbwelt den Mörder suchen muß, aber alle Nachforschungen bleiben ergebnislos.

Durch Zufall gerät die Kripo auf die richtige Spur:


Der Ermordete war nicht nur ein ausgezeichneter Klavierspieler. (1)

Aufklärung mit Wein
Zunächst konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Pension. Danach deutet alles auf die zwielichtigen Gestalten um Bosche (Günther Ungeheuer) als Täter. Eine Folge also, die nicht nach der Frage nachgeht "Wer war es?", sondern "Wie überführen wir ihn". Umso überraschender ist daher das Ende, indem dann doch jemand ganz Anderes der Mörder ist.


Am Ende bestellt der Kommissar eben alle Beteiligten in das obskure Lokal um den Fall zu klären, nachdem er mindestens zwei volle Gläser Wein intus hat.
Heines gerät aber vorher noch in Gefahr und leert am Ende einen Liter Bier zur Hälfte auf Ex. Eine sehr spannende und ansehnliche Folge. Bestechend ist die Bildqualität der DVD-Version. Gestochen scharf und sehr nahe an HD. Dies fällt aber auch bei den meisten anderen Folgen auf.

Ungeheuer und Ingrid Andree
Günther Ungeheuer ist zum zweiten Mal in Der Kommissar zu Gast und spielt wieder einen ähnlichen Charakter wie in Folge 5, Ein Mädchen meldet sich nicht mehr. Mit an Bord ist auch Ingrid Andree. Die große Schauspielerin ist eigentlich dem Theater sehr verpflichtet und spielt selten bis nie beim Fernsehen.

"....weil dort alle anspruchsvollen Kollegen mitmachen" (2)

Das sagte die Mimin 1970 über ihre Motivation bei der Reihe mitzuwirken. In der Tat. Um eine Rolle in der Reihe rissen sich damals die Schauspieler. Das bedeutet etwas, da es Krimis in dieser Form damals kaum gab. Der Kommissar war ein Aushängeschild mit hoher Einschaltquote. Und als Schauspieler wurde man durch den die Reihe noch bekannter. Ingrid Andree ist die letzte bekannte, noch lebende Angehörige einer Schauspielerfamilie zu der auch ihre Schwager Horst-Michael und Günther Neutze gehören. Aber auch ihre 2012 verstorbene Tochter Susanne Lothar, die sie gemeinsam mit Hanns Lothar hatte. Ihr Schwiegersohn war der Schauspieler Ulrich Mühe (Der letzte Zeuge). Ingrid Andree sprach, wie auch Günther Ungeheuer, in den 70-er bzw. 80-er Jahren in vielen EUROPA-Hörspielen mit (3).

Eine Minirolle hat Wolfgang Zerlett, der Jahre später der dritte Assistent von Köster (Der Alte) war. Einmalig Regie bei Der Kommissar führt Michael Kehlmann, inklusive eines Cameo-Auftritts als Hotelgast (4).

Gedreht 1970, Erstsendung 5.6.1970. (4a)

mit Erik Ode, Reinhard Glemnitz, Günther Schramm, Fritz Wepper, Helma Seitz, Emely Reuer, Ingrid Andree, Günther Ungeheuer, Lambert Hamel, Berta Drews. Manfred Spiess, Wolfgang Zerlett, Georg Lehn u.a.
Stab: Regie: Michael Kehlmann - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk, Musik: The Byrds: Lay Down Your Weary Tune, Horst Jankowski: My Roman Love Song, Unbekannte Klavier-Version des Titels "Hey Jude", Peter Thomas, Neue Münchner Fernsehproduktion 1970 im Auftrag des ZDF

(1)= 3sat
(2)= Ingrid Andree im Hamburger Abendblatt vom 05.06.1970, Seite 16 (Direktlink zu Freundeskreis Der Kommissar)
(3)= Wikipedia (Ingrid Andree)
(4, 4a)= Freundeskreis Der Kommissar

© by author (Rezensionstext)

Vorheriger Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 21: ...wie die Wölfe
Nächster Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 23: Tödlicher Irrtum

Kommentare  

#1 Ralph Lehmkühler 2020-09-19 20:26
Überraschendes Ende- ja. Aber auch wenig glaubhaft. Wieso schießt die Kellnerin auf den Klavierspieler, mit dem sie ein Verhältnis hatte überhaupt und wie naiv muss sie sein, zu glauben, die Schüsse gingen nicht durch die Tür. Sorry, aber das überzeugt mich nicht.
#2 Schmidt 2024-02-28 19:18
zitiere Ralph Lehmkühler:
Überraschendes Ende- ja. Aber auch wenig glaubhaft. Wieso schießt die Kellnerin auf den Klavierspieler, mit dem sie ein Verhältnis hatte überhaupt und wie naiv muss sie sein, zu glauben, die Schüsse gingen nicht durch die Tür. Sorry, aber das überzeugt mich nicht.

Na weil er abhauen wollte!
#3 Schmidt 2024-03-04 09:39
Weiß man, in welchem Gebäude der Einbruch stattfand?

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