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Der Kommissar und seine Mörder - Folge 20: Messer im Rücken

1Folge 20:
Messer im Rücken

In einer Vorortstraße wird ein Taxifahrer von einem Mann angehalten. Als der Taxifahrer die Tür hinter dem Fahrgast zumachen will, sieht er, dass der Mann im Sterben liegt: Ein Messer steckt in seinem Rücken. Kommissar Keller steht vor einem Rätsel. Doch die Bilder, die ein Pressefotograf vom Tatort und den Umstehenden macht, bringen ihn auf die richtige Spur. Auf diesen Fotos ist ein Detail festgehalten, das den Mörder schließlich überführt. (1)


Die Geschichte an sich ist etwas banal und das Mordmotiv ist einfach zu durchschauen, doch wie das ganze dann zur Auflösung kommt und den Kommissar wieder bei der Arbeit zu beobachten, macht sichtlich Spaß. Sicher nicht die beste Folge der Serie.
Doch es gibt Darsteller die das Krimiwerk angenehm aufpolieren. Der junge Jörg Pleva ist in einer rebellischen Rolle zu bewundern, während Christiane Krüger, die älteste Tochter des Filmstars Hardy Krüger (2), in der gewohnten Rolle der rätselhaften Schönen einen Paradeauftritt hat.
Undurchsichtig ist auch die Rolle von Herbert Bötticher, der sonst immer für den leicht komischen Part zuständig ist. Werner Kreindl spielt wie nicht selten außerhalb seiner grandiosen Göttmann-Performance. (SOKO 5113) einen schmierigen Wirt, was er ebenso gut konnte.

In einer weiteren Rolle ist der Hörspielsprecher Robert Naegele dabei.

Diese Folge wurde als erste Folge im Jahre 1970 gedreht (3). Wieder einmal ist eine Gaststätte im Mittelpunkt der Ermittlungen. Dies ist oft so in der Reihe und geschah auch u.a. in den Folgen Das Messer im Geldschrank und Die Tote im Dornbusch so. Man könnte fast meinen, dass Kneipen und auch Schulen eine besondere Anziehungskraft für Reinecker hatten.

Diese Folge ist die erste Regiearbeit von Wolfgang Staudte (Der Seewolf) innerhalb der Reihe.

Gedreht 1970, Erstsendung 24.4.1970 (4).

mit Erik Ode, Reinhard Glemnitz, Günther Schramm, Fritz Wepper, Helma Seitz, Helmut Käutner, Ursula Lingen, Herbert Bötticher, Werner Kreindl, Christiane Krüger, Jörg Pleva, Robert Naegele, Michael Grimm, Alfred Acktun u.a.
Stab: Regie: Wolfgang Staudte - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk, Musik: Peter Thomas, Neue Münchner Fernsehproduktion 1970

(1)= 3sat
(2)= Wikipedia (Christiane Krüger)

(3,4) Freundeskreis Der Kommissar

© by author (Rezensionstext)

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Kommentare  

#1 joe p. 2014-07-26 10:40
"Man könnte meinen, dass Kneipen und auch Schulen eine besondere Anziehungskraft für Reinecker hatten."
Das kann man gut nachempfinden. An diesen Orten zeigt sich in der Realität das Leben in seiner ganzen Vielfalt.

Kreindl war als Göttmann einer der eindrucksvollsten TV Kommissare. Aber wenn er schmierig sein wollte, konnte er das mit der gleichen Intensität bringen. (siehe auch "Ein Mord auf dem Lande")
#2 Andreas Decker 2014-07-26 17:32
Zitat:
Man könnte meinen, dass Kneipen und auch Schulen eine besondere Anziehungskraft für Reinecker hatten
Du hast mit beidem recht, aber während er die Schule immer als eine Art Kriegsschauplatz der Generationen betrachtete, war die Kneipe an der Ecke zu der Zeit ein ganz normaler sozialer Treffpunkt, der natürlich auch eine dankbare Kulisse für einen Film bietet. Drei Männer im Büro, die etwas besprechen, ist statisch und visuell uninteressant - dieselbe Besprechung in einer lärmenden Kneipe, schon passiert was auf dem Bildschirm.

Ehrlich gesagt habe ich null Erinnerung an die Folge, obwohl ich die meisten ganz gut im Kopf habe. Kein gutes Zeichen :D
#3 joe p. 2014-07-27 11:50
Ich wollte mir diese Folge gestern ansehen, erwischte aber die falsche DVD, so dass ich lieber "Tod eines Klavierspielers" wählte, deren Titel mir nichts sagte. Auch hier ist die (mehrfach als verrucht o.ä. bezeichnete) Kneipe Haupthandlungsort. Sinngemäß:"Alle sollen [zum Aufklärungs-Showdown] herkommen. Nein, nicht ins Büro. Hierher."
#4 G. Walt 2014-07-27 12:43
"Tod eines Klavierspielers" habe ich gerade eben auch gesehen. Genial fand ich, dass der Kommiissar den Fall löst, nachdem er bereits mehrere Gläser Wein intus hatte.
#5 Robert 2021-01-21 00:53
Alkohol, Zigaretten, im Auto nicht anschnallen, Frauen kochen, machen gar nichts oder bestenfalls Hilfstätigkeiten, die Haare waren länger dafür die
Röcke kürzer und die Kommissare trsgen immer und überall Krawatten, war zu der Zeit völlig normal. So gesehen ist der Kommissar auch ein Stück Gesellschaftsgeschichte.
#6 Schmidt 2024-02-28 19:14
…..und die Münchner Gollierstr. ist übrigens keine Vorortstrasse, sondern eher Innenstadt (Schwanthalerhöhe)

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