Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Der Kommissar und seine Mörder - Folge 17: Parkplatz-Hyänen

1Folge 17:
Parkplatz-Hyänen

Die Kriminalpolizei wird an die Autobahn gerufen: Ein Autofahrer wurde auf einem einsam gelegenen Parkplatz niedergeschossen und ausgeraubt.

Doch dem Verletzten gelang es noch, sich das Kennzeichen des Wagens zu merken, mit dem die Täter flüchteten. Diese Spur führt Kommissar Keller in eine berüchtigte Wohnsiedlung - und zu Familie Boszilke.


Trotz scharfer Verhöre, vieler Verdachtsmomente und einer Verhaftung ist der Fall nicht leicht zu lösen. (1)

Reizende Übertreibung
"Der Kommissar jagt Hyänen" hieß es damals im Augsburger Abendblatt (2). Es ist die dritte Episode in Folge, die von Zbynek Brynych inszeniert wurde. Wie schon im Der Papierblumenmörder und vor allem Tod einer Zeugin lässt Herr Brynych alle seine Spielarten schön zelebrieren. Ihm liegen skurrile Figuren, wie die seltsame Familie Boszilke mit dem osteuropäischen Akzent. Jede dieser Figuren wird reizend überzeichnet. Vor allem die Mutter tut sich da hervor. Eine ungewöhnliche Rolle für den UFA-Star Marianne Hoppe. Sie spielt eine ausfallend und benimmlose Mutter, die allerdings nur das Ziel verfolgt ihre Söhne zu schützen. Alle Familienmitglieder leben in einer Art Kommune. Sogar der verschrobene alte Herr, der ein Fußleiden simuliert um nicht arbeiten zu müssen, ist äußerst detailverliebt dargestellt. Keine einfarbigen und farblosen Figuren, wie man sie sonst in Nebenrollen häufig bei Reinecker findet. Brynych gelang es allen Farbe und Profil zu geben.


Die Handlung an sich ist ziemlich spannungslos, was aber bei den zynischen Brynych-Folgen oft der Fall ist.

Personalien
Johannes Heesters spielt hier ein einziges Mal in einem Ringelmann-Krimi mit. Und das im "zarten" Alter von 66 Jahren. Das muss man wohl so schreiben, wenn man an das hohe Alter denkt, welches er erreicht hat. Auch mit dabei ist Eva Matthes, im Abspann allerdings Evi Matthes genannt. Sie wurde später Tatort-Kommissarin (2002-2016). 


Gedreht 1969, Erstsendung 27.2.1970 (3).

mit Erik Ode, Reinhard Glemnitz, Günther Schramm, Fritz Wepper, Helma Seitz, Marianne Hoppe, Johannes Heesters, Werner Pochath, Eva Matthes, Ida Krottendorf, Günther Neutze, Wolfried Lier, Hannes Kaetner u.a.
Stab: Regie: Zbynek Brynych - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk, Musik: The 5th Dimension: Aquarius (Let the Sunshine in) Tom Jones: Ghost Riders in the Sky, Freddy Quinn: Junge komm bald wieder, Peter Ludwig Hertel: "Lampenputzer ist mein Vater" (Fassung für Militärorchester), Fernandez Raoul (Live) - diverse Gitarrensolos - Neue Münchner Fernsehproduktion 1969 im Auftrag des ZDF

(1)= 3sat
(2)= Hamburger Abendblatt vom 27.02.1970, Seite 12 (Quell-Link zu Freundeskreis Der Kommissar)
Foto: 3sat
(3) Freundeskreis DER KOMMISSAR

© by author (Rezensionstext)

Vorheriger Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 16: Tod einer Zeugin
Nächster Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 18: Dr. Meinhardts trauriges Ende

Kommentare  

#1 Schmidt 2024-02-27 16:37
Die dritte furchtbare Folge nacheinander….

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.