Im Jahre 1998 wurde mit der Kinoadaption von ‘Akte X’ dem geneigten Zuschauer schnell bewusst, das Serien-Erfinder Chris Carter gegen seine eigene Geschichte verloren hatte. Verschwörungstheorien hin und UFO-Beobachtungen her, mit jedem Aufgreifen des durchgängigen Plots, wurden für jede beantwortete Frage, zwei Neue gestellt. Die Kinoversion, während der fünften TV-Staffel gedreht und als Verbindung zwischen dieser und der sechsten Staffel fungierend, bestach einfach nur durch ein fulminantes Budget. Tricktechnisch aufwendig musste nicht mehr einfach nur angedeutet werden, von den dankbar billigen Wäldern als Drehorte, konnte man wirklich mal in die Großstadt. Die Vision der gigantischen Weltverschwörung bekam mit einer ansprechenden Cinemascope-Optik das längst überfällige Gesicht von wahrer Größe.

We found his diary today
He wrote it great, detailed
How cleverly he planned all the killings
How precisely he executed his insane fantasies
It was all so perfect
Except of one thing...

Als die ersten Informationen herumgereicht wurden, war das Erstaunen wie das Interesse groß. Der Altmeister des Horror-Rock (Hübsch-blöder Begriff, habe ich irgendwo mal gelesen) bringt noch einmal ein Konzeptalbum. Es kommt selten vor, dass Leute, die locker 40 Jahre Musikbusiness auf dem Buckel haben, noch zu kreativen Höhenflügen antreten. Die meisten Altstars ruhen sich entweder auf ihren Lorbeeren aus oder bringen als „Neuware“ lediglich Standards.