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Doctor Who: Monsteredition 2 – Der fremde Feind

Doctor Who: Monsteredition 2 – Der fremde Feind

Nach den Daleks geben sich im 2. Band der „Monsteredition“ nun die Cybermen die Ehre. Der siebte Doctor (in der Serie gespielt von Silvester McCoy) und seine Begleiterin „Ace“ (Sophie Aldred) müssen sich in diesem Roman einer ungeahnten Bedrohung stellen, die weit größere Auswirkungen haben kann, als andere Angriffe der Cybermen.

Der Leser reist nicht nur zurück in die Zeit des siebten Doctors, sondern dieser selbst ebenso zurück in die Zeit. Genauer ins Jahr 1940, mitten in die Luftangriffe der Wehrmacht auf London. Statt einer zusätzlichen Invasion der Cybermen, die man vielleicht vermutet, erleben der Doctor und Ace Begebenheiten, die nicht in das Jahr 1940, aber auch nicht so recht zu den Cybermen passen (von denen die Beiden zunächst nichts ahnen, dem Leser aber doch ein kleines Rätsel aufgeben).

In den Wirren des Krieges

Der Roman erinnert ein wenig an eine Film Noir Geschichte. Ein Schrecken geht in London umher, während die Bomben der Deutschen fallen. Während die Polizei versucht, rätselhafte Morde aufzuklären, gerät der Doctor schließlich in den Verdacht, ein Spion zu sein. Und als ob das nicht schon genug wäre, verliert der Doctor auch noch Ace, die – ihrem Charakter entsprechend – auf eigene Faust handelt, um dem Doctor zu helfen.

Für die Krone

Trotz des vergleichsweise kurzen Umfangs des Buches werden hier mehrere Erzählstränge präsentiert, die sich zum Ende hin miteinander verknüpfen. Das ist durchaus recht früh im Buch zu erahnen, weswegen dieser Hinweis nichts von der Story an sich vorwegnimmt. Selbstredend haben wir es in „Der fremde Feind“ auch mit deutschen Schurken zu tun, die in diesem Buch das gängige Klischee der „Herrenrasse“ erfüllen. Als solche sind sie natürlich soldatisch, zackig unterwegs. Abgesehen davon bietet dieser Roman aber auch ein bisschen wahres Wissen aus der Geschichte an, welches mit dieser fiktiven Story gut verknüpft wird. Es wird später im Buch erwähnt, die Insel Jersey wäre von den deutschen Truppen besetzt. Das mag nicht jedem bewusst sein, aber tatsächlich war Jersey von 1940 bis zum Kriegsende 1945 besetzt. Dieses Detail erhält einen besonderen Stellenwert in dem Buch.

Unangenehme Vergangenheit

Während des Lesens drängte sich dem Autor dieses Artikels die Frage auf, ob es noch zeitgemäß ist, die typisch deutschen Bösewichter zum endlos wiederholten Male nun auch in diesem Buch auftreten zu lassen. Schlussendlich aber ist genau dies aktuell gar nicht so verkehrt. Natürlich werden hier Klischees benutzt, aber es ist immer wieder wichtig, sich vor Augen zu führen, wie schnell eine Schreckensherrschaft entstehen und sich verbreiten kann. Viel politischer soll diese Rezension jedoch nicht werden. Halten wir also schlicht fest, dass die Story in diesem Buch dazu anregt, erneut über die Geschichte nachzudenken.

Fazit:
Auch der zweite Roman der „Doctor Who Monsteredition“ erzählt eine flüssige und spannende Geschichte. In der Retrospektive womöglich sogar eine der besten Geschichten des siebten Doctors, die seinerzeit, Ende der 1980er Jahre, sicher nicht fürs TV hätte umgesetzt werden können, seit dem Neustart 2005 aber durchaus. Teilweise erinnert dieses Buch aufgrund der Hintergrundgeschichte ein wenig an die Episode „Das leere Kind“. Kennern der Folge wird die Frage „Bist du meine Mama?“ noch (mit Schrecken) in Erinnerung sein. „Der fremde Feind“ ist in seiner Erzählstruktur ähnlich clever, aber bei weitem viel ernster, was diesem Buch absolut gut tut.


Für dieses Buch gibt es ganze 5 von 5 Sternen, weil diese Geschichte wirklich nochmal ein bisschen besser ist, als der erste Roman dieser Reihe.


Doctor Who: Monsteredition 2 – Der fremde Feind
Seiten: 343
Veröffentlichungsdatum: 30.07.2020
ISBN-Taschenbuch: 978-3-96658-018-2
ISBN-E-Book:  978-3-96658-019-9
Verlag: Cross Cult

Weitere Rezensionen zu dieser Reihe:
Zauberspiegel-Online - Doctor Who: Monsteredition 1 – Gefangener der Daleks

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