Conan der Cimmerier 1: Die Königin der schwarzen Küste
Conan der Cimmerier 1: Die Königin der schwarzen Küste
Vom Barbaren zum Piraten ist es nur ein kleiner Schritt. Conan gerät in die Fänge von grausamen Flusspiraten unter der Führung von Bêlit, der mysteriösen Königin der schwarzen Küste. Nachdem er den Angriff einer gigantischen Schlange abwehren konnte, verliebt Bêlit sich unsterblich in den cimmerischen Barbaren, und zusammen machen sie sich auf die Jagd nach einem sagenumwobenen Schatz.
Für den ersten Band dieser Reihe, haben sich Jean-Davin Morvan und Zeichner Pierre Alary eine der Originalgeschichten von Conan-Schöpfer Robert E. Howard vorgenommen und sie in einer neuen, frischen Art als Graphic Novel zum Leben erweckt. Conan wird hier der Buchvorlage getreu als wortkarger, mürrischer Held dargestellt, der Recht und Freiheit - ganz nach Barbarenart – mit dem Schwert durchzusetzen weiß.
Während seines Abenteuers verliebt er sich, wie bereits in der originalen Einleitung am Anfang des Artikels beschrieben, in die mysteriöse Piratenkönigin Bêlit (bzw. sie sich in ihn, aber letztlich beruht das auf Gegenseitigkeit). Doch es wäre kein Conan Abenteuer, wenn es sich hier „nur“ um eine Liebesaffäre handeln würde. Das barbarische Raubein wird in ein unerwartetes Abenteuer gestürzt, bei dem die Liaison zwischen den beiden Charakteren eine wichtige Motivation für Conan ist, den Weg des Barbaren zu gehen und hier ordentliche Action abzuliefern.
Die französischen Künstler Morvan und Alary haben für den Auftakt dieser Reihe einen sehr passenden, teils archaischen, teils kunstvollen Stil gewählt, um Conans Abenteuer bildgewaltig zu Papier zu bringen. In einem angemessenen Wechsel üblicher Bildfolgen, zu übergroßen Zeichnungen, Überlappungen und Brüchen in den einzelnen Bildrahmen wird zu jeder Szene die passende Geschwindigkeit der Story anhand solcher Stilelemente optisch dargestellt. Die Darstellung des Protagonisten erinnert in gewisser Weise an die Conan-Zeichnungen von Altmeister Frank Frazetta, ohne ihn einfach nur zu kopieren. Conan ist hier eigenständig genug, wirkt aber passend kantig, unrasiert und schroff. Optisch ist das Ganze nicht nur passend für die kampflastigen Abenteuer eines Barbaren, sondern zudem auch eher etwas für das reifere Lesepublikum (sprich: Nichts für Kinder, oder zart Besaitete). Denn an manchen Stellen geht es ordentlich zur Sache und es wird auch nicht mit eindeutigen Darstellungen gespart. Wobei hier anzumerken ist, dass es sich nicht um übermäßig bluttriefende Gewaltdarstellungen handelt. Der Tenor bleibt aber ernsthaft.
Was diesen Band zudem besonders macht ist die Fülle an Informationen zu Conan selbst und seinen Schöpfer Robert E. Howard. Die Künstler gehen zudem darauf ein, was sie dazu bewogen hat, sich für den ersten Band ausgerechnet diese Geschichte herauszusuchen.
„Die Königin der schwarzen Küste“ ist der erste Band einer neuen Reihe an Graphic Novels, erschienen im Splitter Verlag. Eventuell muss man sich ein bisschen an die Darstellung des Protagonisten gewöhnen, letztlich wird man aber mit einer schön in Szene gesetzten Geschichte belohnt, die sowohl die Charakterzüge des Barbaren simpel erklären, als auch eine dramatische und auch actionreiche Geschichte erzählt. Dieses Abenteuer macht Lust auf mehr!
4 von 5 Sternen streicht sich der Cimmerische Barbar für sein erstes Abenteuer in dieser Graphic Novel Reihe ein.