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H.G. Ewers: Die Welt der Glückseligen - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 65

1H.G. Ewers: Die Welt der Glückseligen
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 65

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Die Welt der GlückseligenHandlung:
Auf dem Planeten Homy im Quendolin-System, 3432 Lichtjahre von der Erde entfernt, hat die GCC unter Homer G. Adams große Beträge in eine Anlage zur Großfertigung positronischer Elemente, die einmal 5 % des Jahresbedarfes des Solaren Imperiums decken soll, investiert. Aber das Projekt Positrel hinkt weit hinter dem vorgesehenen Zeitplan her. Es gab eine Reihe von Unfällen, und als schließlich ein Inspekteur der GCC getötet wird, schaltet Adams die »Weltraumdetektive« Roger McKay und Jean-Pierre Marat ein. Diese fliegen, getarnt als GCC-Inspekteure, mit dem Raumschiff ZERBERUS den Planeten an.

In der Bar des Luxushotels, in dem die Detektive wohnen, lernt Marat eine sehr attraktive Frau namens Jovilla Thusa kennen und erfährt, dass sie die Enkelin des Administrators Atreen Thusa und ihr Vater der Polizeichef von Unicorn City, der Hauptstadt, ist. Marat bringt sie mit seinem Gleiter nach Hause. Am nächsten Morgen wundert sich McKay, warum sich sein Partner noch nicht gemeldet hat, da bekommt er unerwartet Besuch: Zwei Polizisten bedrohen ihn und fordern ihn auf, den Planeten zu verlassen. Es gibt ein Handgemenge, in dem sich McKay durchsetzen kann. Beide Polizisten gehen.

Marat erwacht in seinem Gleiter und erkennt, dass er einen Unfall erleiden sollte, die von einem guten Freund installierte Notautomatik dies jedoch verhindert hat. Er wundert sich allerdings, wie es gelungen sein soll, die drei unabhängigen Positroniken der Gleiter-Fernsteuerzentrale zu manipulieren. Er spricht kurz mit McKay, dann will er den Administrator treffen. Dieser sagt ihm unverblümt, die Inspekteure wären unerwünscht, man brauche viel eher Technikexperten. Er ist aber schockiert, als er hört, dass Polizisten McKay bedroht haben.

Anschließend begeben sich McKay und Marat getrennt voneinander zur Baustelle der Fertigungsanlage, wo sie den Chefingenieur Comtelli sprechen. Unterwegs hat McKay eine Beinahekollision mit einem Robotgleiter. Als die drei bei einem Rundgang durch die Anlagen die Stelle erreichen, an der der letzte Inspekteur durch eine Explosion getötet wurde, bemerken die Detektive gerade noch rechtzeitig, dass sich erneut Überdruck aufgebaut hat. Sie entkommen in letzter Sekunde dem Explosionstod. Draußen erwartet sie der Polizeichef Mersin Thusa, der sich ebenfalls sehr unfreundlich äußert und meint, sie sollten alle Ermittlungsarbeit der Polizei überlassen.

Wieder im Hotel nehmen McKay und Marat Kontakt mit Adams auf und bitten um Entsendung eines Kybernetiker-Teams, doch Adams weigert sich. Daraufhin erinnert sich McKay an einen Ex-Kollegen von der Galaktischen Abwehr, Professor Gabriel Logsmith, der jetzt ein eigenes Forschungsinstitut auf dem Mars betreibt. Logsmith ist sofort an dem Fall der ungeklärten Beeinflussung von Positroniken interessiert und verspricht, schnellstens nach Homy zu kommen.

In der Nacht wird Marat in seinem Zimmer überfallen und betäubt. Seine Angreifer scheinen Roboter gewesen zu sein. Er erwacht in einer Kiste mitten in der Wüste, vermutlich viele Tausend Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Neben ihm liegt McKay, der eine ähnliche Erfahrung hinter sich hat. Sie vermuten, dass sie sich auf dem zweiten Kontinent, der fast unbewohnt ist, befinden, und marschieren notgedrungen, aber mit wenig Hoffnung los. Nach einiger Zeit, als ihnen der Wassermangel schon sehr zu schaffen macht, finden sie einen verlassenen Gleiter, und Marat fragt sich, ob dies nicht Jovilla Thusas Fahrzeug sein könnte, von der er weiß, dass sie zum Nachbarkontinent fliegen wollte. Im Gleiter finden sich 400 Liter Wasser.

Die beiden Detektive beschließen, den Gleiterpiloten zu suchen. In der Nähe entdecken die beiden eine Ruinenstadt, vermutlich ein Relikt der »Glückseligen«, einer Rasse, die vor circa 3,5 Millionen Jahren Homy bewohnt haben soll. Beide werden unter seltsamen Umständen getrennt. Marat erwacht auf einer Straße in einer fremdartigen, vollkommen intakten, aber menschenleeren Stadt. Er erkennt, dass er sich in Gebäude versetzen kann, wenn er bestimmte Mosaike betrachtet und sich konzentriert. Das ganze erinnert an Teleportation. Nach einiger Zeit begegnet Marat Jovilla, die sich schon einige Stunden hier befindet und ihm erklärt, der Grundriss der Stadt entspreche der Ruinenstadt, was aber keinen rechten Sinn ergibt. Beiden wird klar, dass sie einen Zeittransmitter benutzt haben müssen, der vermutlich auch als Mosaik ausgelegt war. Sie suchen einen Rückweg.

Dann treffen sie McKay, der ein Arsenal gefunden und sich einen Gleiter besorgt hat. Bei seiner Erkundung stieß er auf zahlreiche unterirdische Räume, wurde aber aus einem sehr dunklen Raum durch eine Art psionisches Feld vertrieben. McKay stellt die Theorie auf, dass die Glückseligen nicht, wie bisher angenommen wurde, Homy verlassen haben, sondern vielmehr in eine andere Existenzform übergegangen sind. Das könnte dann auch die Ursache der Probleme beim Projekt Positrel sein.

Es gelingt den dreien, das Zeittransmitter-Mosaik zu finden und zurückzukehren. Sie fliegen dann mit Jovillas Gleiter zur Positrel-Baustelle. Die Polizei will McKay und Marat verhaften, da sie von einem anonymen Tippgeber der Entführung Jovillas beschuldigt wurden, doch Jovilla verbürgt sich für sie. Dann erfahren die drei, dass in 30 Minuten die Anlage erstmals anlaufen soll. McKay und Marat sind extrem besorgt und decken ihre wahre Identität auf und weisen auf ihre GA-Vergangenheit hin. Der Polizeichef wird überzeugt, doch sie kommen zu spät. Positrel beginnt zu fertigen und produziert seltsame fliegende Gebilde, die sich als Amoksender entpuppen. Die Polizisten und auch die anderen Menschen drehen durch und feuern mit Paralysatoren aufeinander. Endlich schaltet jemand die Anlage ab.

Kurz darauf verlassen Atreen Thusa und Professor Logsmith das Werk. Logsmith, der inzwischen angekommen war, hatte die Anlage abgeschaltet – und er war während der Fehlfunktion in der Zentrale und ist daher sicher, dass es keinen Saboteur gegeben haben kann. Marat und McKay berichten ihre Entdeckungen und ihre Theorie. Damit bleibt aber offen, was man tun kann. Durch geschickte Argumentation können sie die Thusas überzeugen, eine Expedition durch den Zeittransmitter zu gestatten, obwohl Zeitexperimente verboten sind. Mit Absorberhelmen versehen, gehen Marat, McKay, Mersin Thusa, Jovilla Thusa und Professor Logsmith durch den Transmitter. Sie können das Psi-Sperrfeld in der vorher entdeckten Halle durchqueren und erreichen einen großen Saal mit fremdartigen Aggregaten, wissen aber nicht, was sie nun tun sollen.

Es gelingt ihnen, durch ihre Gedanken Kontakt mit einer »Erhaltungspositronik« herzustellen. Diese ist offenbar für die Existenz der Glückseligen verantwortlich, welche sich in gewisser Weise vergeistigt haben, jedoch durch die Ausstrahlung hochentwickelter Positronengehirne gestört und gefährdet werden. Aus diesem Grund hat die Erhaltungspositronik begonnen, die Anlagen von Positrel zu sabotieren. Die Terraner können die Positronik von ihren guten Absichten überzeugen, erreichen aber keine Lösung, denn eine Abschaltung wäre gleichbedeutend mit dem Tod der Glückseligen.

Sie kehren in die Realgegenwart zurück, wo sie bereits eine Kampfgruppe der Abwehr erwartet. Allan D. Mercant und Adams sind selbst nach Homy gekommen. In einer Krisensitzung wird verzweifelt nach einer Lösung gesucht, denn inzwischen spielen alle Positroniken auf Homy verrückt, und es herrscht Chaos. Adams ist aber nicht bereit, die Milliardeninvestition Positrel einfach aufzugeben. Erst die Idee, die Anlage zu einer Grundlagenforschungsstation umzubauen, stößt auf Gegenliebe, zumal er die Kosten mit anderen Investitionserträgen verrechnen kann und im Übrigen zusätzlich noch der Finanzminister des Imperiums ist.

Damit sind die Glückseligen wie auch die Menschen von Homy gerettet. Marat heiratet Jovilla Thusa, und auch McKay heiratet Kathleen, die er am selben Abend kennengelernt hatte.

Kritik:
Hier verwendet H.G. Ewers die beiden Detektive, die er in Band 280 der allgemeinen Heftserie eingesetzt hatte (MDI-Zyklus), noch einmal in einem Taschenbuch. Nach bewährter James-Bond-Manier handeln die beiden Helden in einem actionreichen Abenteuer. Mal nicht die staatlichen  USO-oder SolAb-Agenten, sondern ein privates Duo,wenn Marat und McKay hier auch natürlich die betreffende Ausbildung mitbringen und so ebenso die persönlichen Hintergründe erklärbar sind, warum sie diesen Beruf wählten.

Eine durchaus amüsant erzählte Geschichte, die auch spannend geschildert wird. Sie hätte auch ein wenig länger sein können. Beide Partner ergänzen sich gut und werden mit ihren  charakterlichen Eigenschaften überzeugend, wenn natürlich auch etwas überzogen, wie für derlei Agentenromane üblich,beschrieben. Nur der Name des Planeten „Homy“, kommt etwas blöd und platt herüber.Da hätte man sich wirklich etwas Besseres als Autor ausdenken können. Naja, schwamm drüber, es ist schließlich geschrieben. Jedenfalls habe ich das Buch gern noch einmal gelesen; wenn man sich auf die Haupthandlung konzentriert und nicht auf die persönlichen Bereiche, ist es auch noch lesbar. In der Beschreibung persönlicher Zweierbeziehungen war der Autor nicht so ein Experte, da kommt doch Manches eher verkrampft herüber.

Aber so waren wohl die Zeiten – und darüber lässt sich auch hinweglesen.Immerhin ist es ein SF-Roman und keine Romanze. Ein nettes Agentenabenteuer, das zwar keine wirklich kosmischen Wellen im Perryversum wirft, aber dennoch gut im Perrykosmos agiert und auch gut hineinpasst.Eine weitere, gelungene Verdichtung der Rhodanwelt und des betreffenden, fiktiven  Zukunftsambientes.Vier von fünf Supernovas, wenn ich hier welche vergeben würde, da es meinen persönlichen Geschmack doch trifft.

Die Welt der GlückseligenDie Welt der Glückseligen
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 65
von H.G. Ewers
Titelbild von Johnny Bruck
Erscheinung: 1969
Handlungszeitraum: 2407
Handlungsort: Homy
Zusätzliche Formate: Autorenbibliothek 9
Untertitel:
Die Weltraumdetektive greifen ein – das Projekt Positrel ist in höchster Gefahr.



v© 2021 by H. Döring 

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