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Die Raststätte am Ende des Universums - Die jenzeitigen Lande

1Die Raststätte am Ende des Universums
Die jenzeitigen Lande

Es ist noch nicht so ganz geklärt, wie die ferne Zukunft des Universums aussieht. Lange Zeit favorisierte die Wissenschaft den „Big Crunch“, bei dem die Ausdehnung des Universums mit der Zeit langsamer wird, zum Stillstand kommt, sich umkehrt und in einem großen Kollaps resultiert – dem „Wärmetod“, aus dem dann ein neues Universum entsteht wie der Phönix, der sich aus seiner eigenen Asche neu erhebt.


Der Herr des Siebten TagesIm Tarkan-Zyklus verfolgten die Chaotarchen deshalb auch das Projekt, den Kollaps des Universums Tarkan durch den Transfer von Massen zu beschleunigen und Einfluss auf das Entstehen des nachfolgenden Universums zu nehmen. Kurt Mahr beschreibt am Ende seines Planetenromans „Der Herr des Siebten Tages“ den fortschreitenden Kollaps des Universums Tarkan.

Aktuell geht die Astronomie jedoch davon aus, dass in diesem unserem Universum nicht genug Masse vorhanden ist, damit die Geschichte diesen Verlauf nimmt. Die Ausdehnung des Universums scheint sich im Gegenteil mit fortschreitendem Alter sogar noch zu beschleunigen – was wohl irgendwie mit der rätselhaften Dunklen Energie zusammenhängen soll. Also kein Wärmetod mit potentieller Wiedergeburt.

Statt dessen winkt nach derzeitigem Kenntnisstand der Kältetod. Zwar ist ein Stern bei ausreichender Masse das Leben noch nicht zu Ende, wenn er all seinen Wasserstoff zu Helium verschmolzen hat, aber: die anschließenden Prozesse laufen schneller ab. Ein Stern, der zehn Millionen Jahre lang seinen Wasserstoff in Helium verwandelt hat, der macht das Helium in nur einer Million Jahre zu Kohlenstoff. Aus dem Kohlenstoff kann dann Neon werden, allerdings ist dieser Vorrat dann schon nach zehntausend Jahren aufgebraucht. Neon zu Sauerstoff – diese Reaktion ist nach zehn Jahren abgeschlossen. Darauf folgen Sauerstoff zu Silizium und Silizium zu Eisen. Atome mit noch höherer Masse zu erzeugen erfordert mehr Energie als bei dem Fusionsprozess frei werden kann. Das Silizium in Eisen umzuwandeln nimmt voraussichtlich gerade mal noch eine Woche in Anspruch … und dann ist Schluss. Für den Rest der Ewigkeit. Schwerere Elemente entstehen nur, wenn ein Stern zur Nova wird und explodiert. Diese Elemente neigen dazu, zu zerfallen, obwohl sie sich manchmal reichlich Zeit dafür lassen – Tellur 128 beispielsweise hat eine (theoretisch bestimmte) Halbwertszeit von 7.000.000.000.000.000.000.000.000 Jahren zu bieten.

Aber irgendwann ist das auch vorbei. Irgendwann zerfallen selbst die stabilsten Elemente, wenn man nur genug Nullen an die Jahreszahl hängt. Danach kommen die Feinheiten – sind Protonen stabil, oder zerfallen sogar diese Teilchen irgendwann in irgendwas?

Die jenzeitigen LandeHier, in dieser sehr, sehr, sehr fernen Zukunft – in der keine Zeit mehr verstreicht, weil nichts mehr da ist, was sich noch irgendwie verändern könnte – liegen die Jenzeitigen Lande, isoliert gegen den „Brei“ da draußen. Jeder, der irgend konnte, hat dieses Universum schon vor langer Zeit hinter sich gelassen und sich ein neues gesucht.

Und was ist es, das die Bewohner der Jenzeitigen Lande am meisten wertschätzen? Neuigkeiten. Berichte aus der Zeit, als noch Zeit verstreichen konnte und das Universum jung und dynamisch war, bevorzugt in Form von Erinnerungen an persönliche Erlebnisse „damals“. Das hat etwas vom Kontinuum der Q in Star Trek, das ausgewählte Mitglieder der „Voyager“-Besatzung besuchen durften und das ihnen als einsame Tankstelle an einer Straße durch eine Wüste visualisiert wurde, mit einer Uhr ohne Zeiger und einer Zeitung mit dem Titel „Neues“, die aus leeren Seiten bestand.

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