Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Neuroversum – Halbzeit - Ein Bericht

Perry und wirNeuroversum – Halbzeit
Ein Bericht

Die erste Hälfte des Neuroversum Zyklus liegt jetzt hinter uns. Die Handlung hat zeitweise an Fahrt aufgenommen und wird nicht mehr so träge über vier Handlungsebenen geschleppt. Es wäre schön, wenn dieses Tempo beibehalten wird und es weniger zu einer Verschleppung kommt. Leider steht dem aber die grundsätzliche Konzeption des aktuellen Zyklus im Weg. Mit der Unterteilung in vier Handlungsebenen bremst sich die Handlung fast schon selber aus.


Die Phanes-SchaltungEs ist das aus dem Stardust Zyklus bekannte Muster. Viel Positives kann ich diesem System nicht abgewinnen. Langwierige Einleitungen und Erklärungen sind bei jedem Sprung zwischen den Handlungsebenen notwendig, da den Lesern die Ereignisse vergangener Monate wieder aufbereitet werden müssen. Dazu kommen dann teils sehr langwierige Romane, hier möchte ich vor allem die Saedaelere Ebene nennen, die ich fast schon als langweilig oder mühsam bezeichnen würde.

Momentan bin ich auch etwas enttäuscht über die Aufteilung der Handlungsebenen. Die Milchstraße kommt für meinen Geschmack deutlich zu kurz, während Alaskas Suche sehr lang gestreckt wird. Um einen Viererblock füllen zu können, werden die Romane meiner Meinung nach ziemlich gestreckt. Statt vier Romane zu verbrauchen, würden teilweise auch zwei Romane reichen. Wären die Romane eines Viererblocks allesamt spannend und mit Antworten oder Fragen zur Handlung gefüllt, dann würde ich das sicher anders sehen. Natürlich ergeben Romane mit Hintergrundinformationen Sinn, aber auch da hapert es an einigen Stellen. Manchmal lese ich einen Roman und frage mich dann, wo der Bezug zum Zyklus sein soll. Natürlich ist die Entstehungsgeschichte einer Superintelligenz wichtig, aber wieso muss diese so lang ausfallen? Wenn der Inhalt spannender gewesen wäre, dann hätte ich damit auch weniger ein Problem, aber teilweise waren die Romane sehr zäh für mich.

Dies mag der übergreifenden Konzeption geschuldet sein, da die vielen Romane auch gefüllt werden wollen. Trotzdem würde ich mir weniger Handlungsebenen wünschen, diese dann aber bestückt mit einer Handlung, die ich nicht nach ein oder zwei Wochen wieder vergesse, da wieder ein Sprung in der Handlungsebene ansteht. Andererseits könnte die Problematik der zähen Passagen bei zwei oder drei Handlungsebenen noch größer werden. Wobei dies vom Inhalt abhängt, wie auch bei den momentanen Viererblöcken. Es wäre meiner Meinung nach einen Versuch wert, die Handlungsebenen zu reduzieren, diese dann aber mit mehr Tiefe und Inhalt bestücken, da die Handlung nicht mehr so verzweigt ist. Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Auch ertappe ich mich dabei, wie ich vor Langeweile auf den nächsten Sprung warte. Es ist ja nicht so, dass es keine interessanten und spannenden Romane gibt, aber sie verschwinden im Meer der Handlungsebenen.

Auf der LKS wurde die Viererblock Konzeption schon mehrfach verteidigt und die Intention dahinter erklärt. Dem kann ich folgen, aber bei der Umsetzung hapert es meiner Meinung nach. Wenn diese Blöcke gestreckt werden müssen, dann habe ich als Leser weniger Spaß daran. Die Romane in der Milchstraße und mit Ronald Tekener haben mir Spaß gemacht, da sie interessant und spannend gewesen sind. Im Vergleich dazu ist die Alaska/SOL Ebene merklich zäher. Wenn hier jetzt eine Umverteilung stattfinden könnte, dann würde dies der Gesamthandlung nutzen können, da diese dann nicht mehr so zäh erscheint. Interessante Ebenen bekommen mehr Raum, diese Flexibilität fehlt mir. Bei der großen Menge an guten Autoren, bin ich momentan verwundert, wie zäh sich das Gebilde Perry Rhodan anfühlt. Es kann natürlich auch sein, dass ich mit meiner Sicht der Dinge ziemlich neben der allgemeinen Lesermeinung liege. Fairerweise möchte ich erwähnen, dass auf der LKS viele lobende Worte zu finden sind.

Jetzt möchte ich aber den Blick zurück auf die Handlung lenken. Die Idee eines Universums im Einsteinuniversum ist schon clever. Vor allem wenn dieses Miniaturuniversum nicht an den Moralischen Kode gebunden ist. Natürlich ist dann sehr fraglich, wie dieses Miniaturuniversum existieren kann, wenn die regulierenden Einflüsse fehlen. Dafür scheint es auch eine Idee oder gar Lösung zu geben. Ob diese aber funktionieren wird, muss sich dann noch zeigen. Überhaupt ist ein solches Miniaturuniversum ein sehr fragiles Gebilde. Das vorhandene Universum wird versuchen seine Gesetzmäßigkeiten auf das Miniaturuniversum zu übertragen. Nur wenn die Abschottung vollständig ist, wird sich das „Neuroversum“ diesen Einflüssen entziehen können. Es ähnelt damit etwas dem Konzept von THOREGON. Das Ziel scheint aber identisch zu sein. Man möchte sich den Hohen Mächten entziehen. Ob dies aber funktionieren wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Kosmokraten haben einen Weg in den PULS gefunden, dann werden sie dies auch mit dem neu entstandenen Miniaturuniversum versuchen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass sich ein Miniaturuniversum vollständig den Hohen Mächten entziehen kann.

Rettet die Basis!Viele der Völker und Planeten im „Neuroversum“ sind gegen ihren Willen dorthin transferiert worden. Damit ist für ausreichend Konfliktpotenzial gesorgt, denn niemand lässt sich freiwillig vom Rest der eigenen Zivilisation abscheiden. Vielleicht müssen noch nicht mal die Hohen Mächte aktiv werden. Die Bewohner dieses Miniaturuniversums werden selber für den Untergang sorgen können, schließlich ist es ein Gefängnis für die anwesenden Völker. Die Menschheit wird die Trennung von der Milchstraße nicht akzeptieren und alles für eine Rückkehr tun. Die Lebensdauer der neuen „Heimat“ wird begrenzt sein.

Trotzdem ist die Idee natürlich nicht schlecht, vor allem die Beweggründe. Die Hohen Mächte haben in der Serie zu viel Einfluss erhalten, vielleicht ist dies nur der Anfang von dem Weg, an dessen Ende eine Limitierung der Hohen Mächte stehen könnte. Damit würden dann die „einfachen“ Völker mehr Handlungsspielraum bekommen und wieder ihren eigenen Weg gehen, ohne permanent manipuliert zu werden. Eigene Entscheidungen wären gefragt, mit all den daraus resultierenden Konsequenzen. Nicht die Hohen Mächten stehen dann in der Verantwortung, sondern Perry Rhodan und Co. Die Zeit der Handlanger wäre vorbei und die Hohen Mächte wieder da, wo sie aufgrund ihrer Machtfülle vielleicht auch hingehören. In den Hintergrund der Serie und ihre Auftritte wären dann sehr seltene Höhepunkte. Dies löst natürlich nicht die Überbevölkerung der Superintelligenzen. Aber um diese zu begrenzen, sind keine einschneidenden Maßnahmen nötig. Es werden einfach keine in neue Handlungen etabliert und schon wäre dieses Thema erledigt. Ich bin sehr gespannt, was das PR-Team in dieser Richtung noch in der Hinterhand hat, bezweifele aber, dass über eine Begrenzung der Superintelligenzen nachgedacht wird. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Momentan bin ich vom aktuellen Zyklus enttäuscht, ähnlich wie es schon im vorherigen Zyklus der Fall gewesen ist. Die Handlung um das BOTNETZ, Multiversum Okular und Miniaturuniversum finde ich zwar deutlich interessanter als den Stardust Zyklus, aber leider stört dann die  Zyklenkonzeption sehr. Jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, wie euch der Zyklus bisher gefällt.

Meine Meinung dazu kennt ihr nun.

 

Kommentare  

#1 Gerhard Schäffer 2012-06-26 04:57
Jetzt haben wir den Salat. Einerseits ging Dein Traum von einer MS Ebene in erfüllung; andererseits fragt sich nur wie.

Der Einführungsroman von Uschi ließ erst hoffen, daß auch die Arkoniden noch mit Qin Shie zu tun bekommen werden. Aber dann kam der fürchterliche erste Teil einer Lebensgeschichte, diese Woche folg die fürchterliche Fortsetzung!

So, jetzt haben wir ein Viererblock mit 2 belanglosen Romanen gefüllt und dürfen wieder Wochenlang warten.
#2 Yugoth 2012-06-26 07:35
Dem Fazit kann ich mich eigentlich nur anschließen. Auch im NGF wird das gleiche Argument vorgebracht. Nur Herr Frick ließ letztens verlauten: "Es gibt Gründe für die Vierer-Blöcke, die ich auf mehreren Cons dargelegt habe, auch in diesem Forum sicher auch nicht nur einmal. Derzeit glaube ich, dass meine Argumente dafür, die ich mir zurechtgelegt habe, gut und sinnvoll sind - ich weiß aber, dass ich mich oft täusche ..." und "Glaub mir: Wenn ich das Gefühl hätte, dass Zigtausende von Lesern etwas gegen die Vierer-Blöcke haben, würde das System natürlich ändern ... Wenn ich das Gefühl hätte, dass wir Leser nur wegen der Vierer-Blöcke verlieren, dann sicher auch ..." (forum.perryrhodan.net/index.php?showtopic=22785&st=40&p=890949&#entry890949).
Der aktuelle Roman 2653 ist weiterhin ein gutes Beispiel, wie ein hervorragender Roman aussieht, der im Zyklus vollkommen alleine ohne Bezug zur Metahandlung steht, geschuldet auch dem 4rer Block "Unwesen". (Hab dazu in meinem Blog (teafortwofix.blog.de/)ne Rezi geschrieben.)Aber, wie gesagt, den Hohen Mächten des Verlages gehts noch nicht an den Geldbeutel, also bleibts wie es ist.
#3 Michel 2012-06-26 14:41
Hallo Mike

Marc A. Herren hat mir gegenüber einmal erwähnt, dass der aktuelle Zyklus schon immer der schlechteste gewesen sei.
:-*

Lassen wir uns also weniger die Lektüre vermiesen, sondern erfreuen uns an den Romanen, die noch folgen. Und wenn dann 2699 gelaufen ist, stimmt dann das Empfinden eher, das über den aktuellen Zyklus gefällt wird.
VG
#4 Larandil 2012-06-26 14:51
zitiere Michel:

Marc A. Herren hat mir gegenüber einmal erwähnt, dass der aktuelle Zyklus schon immer der schlechteste gewesen sei.
:-*
Während der Cantaro-Zyklus lief, hat es mir zwar gelegentlich bei Einzelromanen die Schuhe ausgezogen - trotzdem empfand ich ihn als seinen Vorgängern überlegen. (Freilich, ja, seinen Nachfolgern gegenüber auch - Linguiden, Ennox/GroßeLeere/Abruse, das war alles ein überwiegend zähes Lesen, trotz der Arcoana-Doppelbände ...)
#5 Gerhard Schäffer 2013-04-24 14:24
Neuroversum fast überstanden, jetzt kommt der nächste Unsinn^^

Irgendwie finde ich es einerseits lustig, aber andererseits bestätigt es mich, daß ich nicht mehr lese.

Da schafft es doch Rastatt sich in 2 Absätzen zu widersprechen: Im ersten Absatz wird betont, daß niemand bedroht würde; im letzten Satz des 2. Absatz muß Perry aber wieder die Erde retten.

Wovon ist die Rede? Natürlich von der Ankündigung des neuen Zyklus auf der Homepage inklusive TiBi 2700.
Na ja, das Tibi ist nicht wirklich bunt und den Superarier rechts im Bild, hätte man auch mal getrost weglassen können^^
#6 Advok 2013-04-24 17:08
#5: Ich frage mich, warum mir Dein Name, Gerhard, mir die Lektüre des Zauberspiegels verleidet: WArum immer diese Seitenhiebe?
Warum wird der Begriff "Superarier" ohne Zusammenhang benutzt (bzw. ohne auch nur erläutert zu werden)? Du setzt Dinge in den Raum, ohne sie näher zu erklären - und ohne Möglichkeit, darauf angemessen reagieren zu können oder einem Vertreter anderer Meinung überhaupt die Chance auf eine konstruktive Diskussion zu lassen.

Sorry, das ist unterstes Niveau und verleidet den Zauberspiegel.

Oder anders formuliert und auf Deine Ebene einzuschwenken: Du benutzt die gleichen Systematiken wie damals das 3. Reich bei den Juden. Wehret den Anfängen.
Wenn Du schon derjenige bist, der aus dem Nichts mit derartigen Argumenten daherkommt, solltest Du Dich auch selbst hinterfragen.
Sorry, da fehlt mir jegliches Verständnis.

Auch bei der (aufgeblähten) Maddrax-Diskussion derzeit gibt es viele Punkte, bei denen ich gleichfalls wie Du bei den derzeitigen Wortführern widersprechen möchte (auch Pisanelli gegenüber, die hier sehr wortgewandt und durchdacht auftritt), doch mich bei dieser runtergezogenen Diskussion einzubringen ist mir dann tatsächlich durch nicht nachvollziehbare und unter die Gürtellinie gehenden Beiträge wie sehr häufig von Dir verleidet.
(Und um vorzubeugen: Ich werde mich auch hier nicht mehr zu Wort melden, da diese Diskussion hier sicherlich nur ausarten würde und letztlich nichts bringt.)

Anderes Beispiel für Deine Kritik bzw. Kritikfähigkeit:
Lies Dir bei Deinem #5er-Beitrag mal Deine Kritik des Absatzes drei durch. Und jetzt lies Deinen Absatz zwei durch.
Sollte Deine Kritik an Rastatt zutreffend sein (was ich nun weder überprüft habe noch mir wert ist, nachzuschauen), dann hast Du sie in Absatz zwei absolut getoppt.

Respekt, mit Deiner verbohrten, sich selbst vorzuführenden Kritik in aller Öffentlichkeit aufzutreten. Auch Blödheit muss toleriert werden.
#7 Gerhard Schäffer 2013-04-24 19:04
hm...lustig, da weiß zwar jemand nicht worum es geht, aber er weiß ganz genau, daß ich Nazimethoden anwende, gleich mal verbunden mit Maddrax.
#8 Gerhard Schäffer 2013-04-24 23:36
So, jetzt ist auch noch die 5. Auflage erledigt.

In Band 2697 verkündet Klaus N. Frick die endgültige Einstellung der 5. Auflage mit ablauf des derzeitigen Zyklus.

Passend wäre ja jetzt, wenn Klaus in Band 2797 die Einstellung der EA verkündet.

Wer jetzt Häme in meinem Beitrag findet, darf sie behalten^^
#9 Jonas Hoffmann 2013-04-26 11:03
zitiere Gerhard Schäffer:

#8 ...

Danke für den erhellenden Beitrag Gerhard. Er hat Licht in ein ganz anderes Dunkel gebracht :-)

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.