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Die Transfair-Station: Bildungsvermittlung in Digitalen Zeiten

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-KolumneDie Transfair-Station
Bildungsvermittlung in Digitalen Zeiten

Weiterbildung - ein Schlagwort, dass seit Jahr und Tag die Presse beherrscht. Besonders dann, wenn die Rede davon ist, dass man die Arbeitslosenzahl senken möchte und auch dann, wenn von Eliten oder Exzellenz-Universitäten die Rede ist. Gemeinhin wird aber ignoriert, dass im Zeitalter der Digitalen Revolution Weiterbildung auch eine enormen Rolle spielen muss, wenn es um die Vermittlung von Wissen von Kulturtechniken geht. 

Ebenso sollte man den Begriff der Weiterbildung tatsächlich auch weiter fassen: Wenn der Bürger in der Stadtgesellschaft aktiv werden möchte, dann braucht er Kenntnisse, die über die moderne Schulbildung hinausgehen. Wer nicht versteht, wie die Stadtgesellschaft als solche funktioniert kann keine Teilhabe an ihr genießen.

Der Begriff der <<Lernfabrik>> für einen Ort, an dem der Bürger zur Mitarbeit befähigt wird, ist allerdings unglücklich gewählt. Diese Begriff taucht allerdings des öfteren auf. Denn was für ein Produkt stellt eine <<Lernfabrik>> eigentlich her? Der Beschluss der LDK antwortet darauf, dass es um Weiterbildung und Qualifizierung gehen soll. Um praxisnahes Training anhand von realen Gegebenheiten. Hier wird in erster Linie wirtschaftlich gedacht: Um den Bürger fit für die Arbeit zu  machen, braucht es einen Ort, an der Kenntnisse erwirbt, die für ihn notwendig sind. Wenn allerdings jeder Mensch individuell unterstützt werden soll, dann passt der Begriff der Fabrik nicht mehr. Denn die inviduellen Stärken und Schwächen eines Menschen kann man zwar auch formen und schmieden, doch sind sie nicht unbedingt mit der Arbeit an sich verbunden. Sondern beziehen alle Facetten des Menschen in sich ein. Daher ist der Begriff <<Lernfabrik>> zu verwerfen.

Wenn Wissen weitergeben werden soll, sollte dies auf Augenhöhe geschehen. Wenn die Stadtgesellschaft die zahlreichen Potentiale ihrer Bürger fördern möchte, dann muss Wissen vermitteln oder transferiert werden. In einer Umgebung, die mit modernen Lehrmethoden arbeitet, die Vorteile der Digitalisierung nutzt. Daher soll an diese Stelle der Begriff der Transfair-Station eingeführt werden. Transfair leitet sich von der Transformation von Wissen ab, die unter fairen Bedingungen geschehen soll. To transfer ist im Englischen zudem die Bezeichnung für die Weitergabe von Etwas. Ebenso ist der Begriff Station schon im Deutschen schillernd: Einerseits kann eine Station ein Ort sein, wo die Bahn hält - ein Ort also, an dem Menschen aufeinander treffen - andererseits ist eine Station auch eine Art von Level, von Plateau, welches man beim Lernen erklimmen kann.

Gebäude oder Netzwerk?

So weit, so gut. Jedoch stellt sich eine entscheidende Frage, bevor ins Detail gegangen werden soll: Soll die Transfair-Station nun ein reales Gebäude oder eher ein Netzwerk von bestehenden Institutionen sein, die sich für den Zweck der Bürgerbefähigung zusammengeschlossen haben? Die LDK  stellt sich ohne Zweifel ein größeres Gebäude vor, an dem alle nowendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. So wie hier in Duisburg VHS und Stadtbibliothek in einem Gebäude angesiedelt sind. Dafür müssten Städte aber genügenden zentralen Raum bereitstellen können. Eine Transfair-Station, die nicht deutlich sichtbar im Zentrum der Stadt oder in der Nähe angesiedelt ist, wird auf Dauer unsichtbar werden und keine Rolle mehr spielen.

Allerdings: Wenn die Stadt schon bestehende Institutionen hat, ebenso wie es sicherlich auch auch schon vorhandene Weiterbildungsangebote gibt - böte sich nicht eher ein Netzwerk an, das zwar eine zentrale Anlaufstelle besitzt - einen Infopoint, eine Webseite - aber örtlich dezentral ist?

Diese Frage kann an dieser Stelle nicht eindeutig beantwortet werden, weil jede Stadt andere Prioritäten hat, jede Stadt historisch auch anders gewachsen ist und nicht jede Stadt alles unter einem Dach versammeln kann. Dabei spricht auch nichts dagegen, sowohl lokal in einem Gebäude eine feste Anlaufstelle zu bieten als auch mit den bestehenden Gruppen in der Stadt eine Kooperation einzugehen. Dies wäre sozusagen das Beste beider Welten.

Die Aufgaben der Transfair-Station
Die Transfair-Station soll eine Schlüsselrolle bei der Weitergabe von Wissen spielen. Dabei ist es unerheblich, ob das Wissen für die Weiterbildung und Qualifizierung für den beruflichen Alltag gebraucht wird oder ob das Wissen den Bürger später befähigen wird mit den Folgen der Digtialisierung umzugehen. Die Transfair-Station hilft zuvörderst bei der Vermittlung des Wissens.

Dies könnte mit einem ständigen Programm an Fortbildungen und Schulungen - Barcamps und neue Formate sind darin inbegriffen - in allen Bereichen erreicht werden, die für die Digitalisierung wichtig sind. Bei einem kooperativen Ansatz könnten vorhandene Schulungen der IHK oder der VHS in dieses Programm integriert werden.

Eine weitere Aufgabe der Transfair-Station: Sie ist Anlaufstelle für Fragen der Digitalisierung. Die Transfair-Station hat einen Überblick darüber, wer im Detail für welches Problem zuständig ist und kann die Bürger dann an die entsprechenden Stellen weiterleiten oder in Hinblick auf das ständig laufende Programm beraten.

Experten der Transfair-Station könnten, ähnlich wie das mit den Ernergieberatern der Verbraucherzentrale schon der Fall ist, beratend zum Bürger nach Hause kommen und ihn zu digitalen Fragestellungen beraten. Des Weiteren organisiert die Transfair-Station Messen, Stammtisch und Events, um die Bürger auf den neuesten Stand der technologischen Entwicklung zu bringen. Weitere Aufgabenbereiche werden sich in der Praxis zeigen.

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