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Blecheimer auf Destruktionskurs - »Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.«

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.Blecheimer auf Destruktionskurs
»Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.«

Vor einem Monat feierte „Dr. Who und die Daleks“ hierzulande mit fast 60 Jahren Verspätung seine deutsche Erstaufführung auf BluRay und DVD. Nun legt StudioCanal auch die 1966 uraufgeführte Fortsetzung „Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.“ vor, die auf die gleiche liebevolle Art restauriert und in diesem Zuge nun auch erstmals deutsch synchronisiert wurde. Peter-Cushing- und Dr.-Who-Fans werden sich darüber besonders freuen.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.Die beiden 1965 und 1966 von Milton Subotsky (1921-1991; „Die Todeskarten des Dr. Schreck“, „Geschichten aus der Gruft“) produzierten und geschriebenen Kinofilme um Dr. Who sollten der seit 1963 in der BBC ausgestrahlten Fernsehserie in erster Linie ein größeres Publikum erschließen – mit einem Kinofilm erhoffte man sich den Einsatz in den USA und in Kontinental-Europa, um auf diese Weise das Franchise über die Grenzen Großbritanniens hinaus zu etablieren. Außerdem waren die ersten Staffeln der Serie noch in Schwarz-Weiß gedreht, die Filme hingegen in buntestem Technicolor. Da für eine Kinoproduktion auch ein höheres Budget zur Verfügung stand, entschied man sich, sowohl mit „Dr. Who und die Daleks“ als auch mit der im darauffolgenden Jahr entstandenen Fortsetzung „Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.“ Geschichten noch einmal neu zu verfilmen, die in der Fernsehserie bereits über mehrere Episoden hinweg erzählt worden waren. Bei diesem Sequel bildete ein sechs Episoden umspannender Handlungsbogen aus dem Jahr 1964 die Vorlage, der mit der Folge „World’s End“ (Das Ende der Welt) begonnen hatte. Auch hier fiel das Echo auf den Film wieder ziemlich durchwachsen aus. Bei den meisten Kritikern fiel er gnadenlos durch, und im Gegensatz zum ersten Teil blieben auch die Einspielergebnisse hinter den Erwartungen zurück, weshalb der optionierte dritte Film von Subotsky niemals realisiert wurde.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.Um einen Schmuck-Raub in der Londoner Innenstadt zu verhindern, betritt der Polizist Tom Campbell (Bernard Cribbins) nichtsahnend die TARDIS, Dr. Whos (Peter Cushing) Raum-Zeitmaschine, die von außen wie eine gewöhnliche britische Polizei-Notrufzelle aussieht. Unversehens wird Tom dadurch zusammen mit dem Wissenschaftler, dessen Nichte Louise (Jill Curzon) und dessen Enkeltochter Susan (Roberta Tovey) zum Mitreisenden durch Raum und Zeit. Das Trio wollte ins London des Jahres 2150 reisen, ist allerdings sehr überrascht darüber, die Stadt in Schutt und Asche vorzufinden. Es dauert nicht lange, bis man die Ursache für die Verwüstungen entdeckt. Die Außerirdischen Daleks, mit denen Dr. Who bereits auf deren Heimatplaneten unliebsame Begegnungen hatte, wollen nun die Erde erobern und haben sich die meisten Menschen bereits untertan gemacht. Die intelligenteren Menschen werden robotisiert. Auf diese Weise wird ihnen ihr Verstand geraubt, damit sie als willenlose Robotermenschen die anderen Überlebenden der menschlichen Spezies zu niederen Arbeiten antreiben können. Denn die Daleks wollen sich bis zum Erdmittelpunkt hinuntergraben, weil sie mit der Erde einen ganz perfiden Plan verfolgen.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.Man merkt dieser Fortsetzung tatsächlich an, dass mit einem größeren Budget gearbeitet werden konnte. Hier spielt sich nicht alles nur in Studiokulissen ab, sondern man filmte auch auf dem Außengelände der Shepperton Studios und teilweise sogar in der Londoner Innenstadt. Das beschert dem Film nicht nur einen wertigeren Look, sondern sorgt auch für etwas mehr Abwechslung in einer ansonsten wieder recht dünnen und kindgerechten Abenteuergeschichte. Natürlich kommen aus Kostengründen auch hier wieder Matte Paintings für die Hintergründe zum Einsatz, und die restaurierte Filmkopie ist so gestochen scharf, dass man stets die Fäden erkennt, an denen das Raumschiff der Daleks durch die Kulissen gezogen wurde. Der Humor kommt dieses Mal in Form von Bernard Cribbins daher, den auch deutsche Zuschauer aus seinen „Carry On“-Auftritten (insbesondere „Ist ja irre – Agenten auf dem Pulverfaß“) kennen dürften. Wie der Vorgänger ein naives kleines Science-Fiction-Abenteuer, dessen Charme man sich allerdings nur schwer entziehen kann.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet wieder ein exzellentes Bild (im Widescreen-Format 2,35:1), dessen kräftige Farben und beachtliche Schärfe zu überzeugen verstehen. Der Ton liegt auf Deutsch, Englisch und Französisch in Linear PCM 2.0 Mono (optional mit deutschen oder französischen Untertiteln sowie englischen Untertiteln für Hörgeschädigte) vor, und auch hier wurde extra für die Veröffentlichung wieder eine liebevolle deutsche Synchronisation erstellt. Zwei Extras hat man von der Veröffentlichung des ersten Films übernommen, die Dokumentation „Dalekmania“ (58 Minuten) aus dem Jahr 1995 und das Special „Über die Restaurierung“ (11 Minuten). Darüber hinaus gibt es aber noch eigenständiges Bonusmaterial: einen Audiokommentar des Filmkritikers Kim Newman mit den „Dr. Who“-Experten Robert Shearman und Mark Gatiss, die Dokumentation „Das Erbe der Daleks: Invasion der Erde“ (16 Minuten), aktuelle Interviews mit Gareth Owen (4 Minuten) und Bernard Cribbins (4 Minuten), den englischen Originaltrailer sowie eine kleine animierte Bildergalerie.

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