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Immer wieder gern genommen - Hübsches Anhängsel wird zum Unhold-Schreck

In FearImmer wieder gern genommen
Hübsches Anhängsel wird zum Unhold-Schreck

Tom überredet Lucy, mit ihm zu einem Konzert in Irland zu fahren und hat als besondere Überraschung für die Nacht vor dem Konzert ein Zimmer in einem abseits gelegenen Landhotel gebucht. Der Weg zu dem Hotel entpuppt sich als äußerst verschlungen. Die abgelegene und zum Teil sehr schmale Landstraße entpuppt sich als Labyrinth, in dem sie immmer wieder im Kreis fahren. Lucy fühlt sich von einem gesichtslosen Mann mit weißer Maske verfolgt.


In FearKurz darauf fährt Tom auf der Straße einen jungen Mann, Max, an. Max glaubt zu wissen, wer hinter den beiden her ist. Das Paar nimmt den Verletzten im Auto mit. Er behauptet, sich gut in der Gegend auszukennen. Doch anstatt einen Ausweg aus dem furchterregenden Labyrinth zu finden, geraten sie immer tiefer in den Strudel des Grauens.

Regisseur Jeremy Lovering gelang mit seinem Debütfilm "In Fear" ein beachtenswerter Einstand in die Kinowelt. Entsprechend wurde der effektvolle Horrorthriller bei seiner Premiere auf dem Gerardmer Fantasy Film Festival von einem begeisterten Publikum gefeiert. (1)

"In Furcht" - Ja da hätte die wortgetreue deutsche Übersetzung ausnahmsweise mal wie die Faust auf Auge gepasst, als Titel für diesen Film - und dann verzichtet der deutsche Verleih darauf. Aber das soll nicht das Thema und auch nicht der Grund, warum ich diesen Film bespreche. Es ist vielmehr der ungewöhnliche Charme dieses doch recht unbedeutenden Filmes, der mich in gleicher Machart vor dreißig Jahren sicher zu Begeisterungsrufen hingerissen hätte. Heute ist er nicht mehr als eine interessante Episode. Ein charmantes und zuweilen auch gruseliges B-Movie. Allerdings eines, welches ohne Geister, Vampire, Dämonen und Kannibalen auskommt. Es ist eher ein Thriller mit Gruselelementen, die nicht einmal schocken wollen. Der Film ist im Stile eines Suspense-Thrillers gedreht ohne dabei den großen Hitchcock ehren zu wollen. Es ist eher eine Hommage an die kleinen Thriller des B-Movies, die uns in den 70er und 80er Jahren manchmal erfreuten. Filme, in denen es nicht Monster waren die beeindruckten, sondern Menschen und Orte und Gegenstände. Hier ist es ein einsamer Feldweg. Dazu drei junge Menschen und ein Auto.

Das Auto wird zum Ort der Sichrheit wie es scheint, ist aber auch eine Todesfalle. Erst als das Benzin ausgeht, gehen die beiden Insassen zu Fuss weiter. Auf die Idee hätten sie eher kommen können, denn zu Fuss sind sie weniger angreifbar als im Auto. Alles Grauen konzentriert sich auf das Fahrzeug. 

Wer einen tieferen Sinn in der Handlung wird arg enttäuscht. Der Film ist, was es ist. Ein B-Movie, ein Erstling eines Regisseurs noch dazu und die Jungstars sprechen ganz klar nur eine Zielgruppe an.

In vielen Filmen kommt es neuerdings immer wieder vor. Der männliche Protagonist verkommt teilweise zum Anhängsel und die weibliche Hauptrolle wird zur Heldin. So auch hier, wo Sophie am Ende das Zepter des Handeln in die Hand nimmt. Das ehemals hübsche Anhängsel in Gruselfilmen ist einmal mehr ehe rdie Heldin wider Willen. 

So ganz neu ist das nur im Film. Im Roman gibt es dass shcon länger, denn in zahlreichen Gruselheftserien für Frauen, sind diese oftmals auch die Helden.

Spätestens seit Lara Croft weiß aber auch die breite Masse, dass weibliche Helden durchaus glaubhaft und stark agierne können.

In Fear 
mit Tom (Ian De Caestecker), Lucy (Alice Englert)
Regie & Drehbuch:   Jeremy Lovering
Musik:   Daniel Pemberton, Roly Porter
GB 2013

Kommentare  

#1 Laurin 2016-09-17 19:28
IN FEAR ist jetzt kein Blockbuster, aber nach der Sichtung im Fernsehen doch recht interessant umgesetzt. Man kann auch sagen das es endlich Zeit wurde, die Rollenverteilung mal häufiger umzudrehen, anstatt ständig den Mann zum Helden mutieren zu lassen. In der männlichen Rolle kam der besagte "Freund" der jungen Frau sogar recht glaubwürdig herüber, weil er eben keine wirklich große Hilfe war. Viel länger hätte der Film aber auch nicht sein dürfen, denn kleine Längen zeichneten sich schon in der recht minimalistischen Handlung durchaus ab.

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