Kommentar des Autors zu Revolutionary Justice
Aber als ich das letzte Mal etwas mit weniger als 25.000 Worten geschrieben habe, war Bill Clinton Präsident und das World Trading Center stand noch. Maximal 10.000 Worte? Das sind gerade mal zwei Kapitel. Ein kompletter Handlungsbogen in dem bisschen Platz? Man darf wohl sagen, dass ich mir in diesem Format nicht allzu viel zutraute.
Habe
eine Menge Zeit damit zugebracht, mit Ideen herum zu spielen und es
aufzuschieben. Beschloss irgendwann, ich hätte jetzt genug daran
herumgemacht; schrieb Worte auf, brachte sie später in Form. Das
erste Drittel von Revolutionary Justice entstand in den sechs
Stunden danach. Es stellte sich heraus, dass gar nicht viel
Überarbeitung nötig war.
Cobain schrieb sich selbst, ohne dass
ich mir groß Gedanken machen musste. Guevara brauchte jemanden, zu
dem er sprechen konnte, Cobain bot sich geradezu an, und ich mochte
es, wie die beiden sich gegenseitig austricksten. Am Ende machte es
mehr Spaß, über sie zu schreiben als über Walker.Ursprünglich hätte "Revolutionary Justice" viel länger werden sollen. Abbie Hoffmann, Anarchist aus den Sechzigern, sollte eine viel größere Rolle bekommen, und die Entscheidung hätte vor einem Gerichtshof aus bekannten Revolutionären im Ruhestand fallen sollen. Dann machte ich mir klar, dass Walkers kurze Erfahrung als Rechtsanwalt schon ausreichte, um die Geschichte geeignet zu machen, und dass die 10.000-Worte-Marke schon recht nahe war. Was also jetzt die Auflösung der Geschichte ist, hätte eigentlich ein Wendepunkt am Ende des zweiten Aktes werden sollen. Aber so ist es besser und mehr auf den Punkt, denke ich.
Hat Spaß gemacht, die Geschichte zu schreiben. Sehr interessantes Universum als Spielplatz; ich sehe in der Hölle reichlich Platz für schwarzen Humor, und der gefällt mir am besten. (Der beste komische Film, der je gemacht wurde vielleicht der beste Film überhaupt ist meiner Ansicht nach Stanley Kubricks Dr. Strangelove oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben. Natürlich lachst Du über den nuklearen Weltuntergang, wozu soll er denn sonst gut sein?). Freue mich darauf, mehr für diese Welt zu schreiben vor allem mehr über Che Guevara und Kurt Cobain.
2011© Lawyers in Hell (Janet Morris), 2011, all rights reserved
Übersetzung: Harald Weber




