Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Fantastische Zukunft ... oder ein passabler Versuch?

MythenlandFantastische Zukunft ...
...oder ein passabler Versuch?

In diesem Monat erscheint bereits der zweite Band der Serie Mythenland. Die Idee, eine Fantasy-Serie im Taschenheft-Format herauszubringen, ist eigentlich eine Gute. Der Heftroman ist tot, wenn dann ist das Taschenheft die Zukunft – so heißt es überall.

Der zweite Band ist jetzt schon seit ca. 17 Tagen im Handel und ich habe ihn noch nicht einmal angefangen.

 

Mythenland 1 War der erste Band so schlecht, dass man kaum Motivation zum weiterlesen hat? Eigentlich nicht, das Problem liegt an einer ganz anderen Stelle und könnte existenziell für die Serie sein.

Ich lese Bastei Heftromane. Angefangen hat es mit der Serie „Sternenfaust“, auf die ich durch eine Werbeanzeige in der „Space View“ gestoßen bin. Von dort tastete ich mich immer weiter auf andere Serien vor. Irgendwann stieß ich im Internet dann auf den Zauberspiegel.

Von Mythenland habe ich nur durch den Zauberspiegel erfahren. Der Verlag Kelter scheint es ja nicht nötig zu haben, Werbung für die Serie zu machen. Vielleicht lohnt sich Werbung in dem Segment aber auch gar nicht.

Aber selbst auf der Verlagshomepage wird Mythenland (und die anderen beiden Neustarts auch) sehr stiefmütterlich behandelt. Immerhin hat Mythenland eine eigene Homepage bekommen, auf der aber noch nicht einmal die genauen Erscheinungstermine veröffentlicht sind. Man erfährt lediglich, in welchem Monat der jeweilige Band erscheint.

Nach alldem könnte man eigentlich erwarten, dass sich der Verlag wenigstens darum bemüht, die Serie flächendeckend verfügbar zu machen. Aber auch da herrscht Fehlanzeige. Ich wohne in einem Mittelzentrum am Rand Hamburgs, wir sind die letzte Station der S1. Der Hamburger Verlag Kelter beliefert hier nicht einmal den Bahnhofskiosk mit Mythenland, obwohl dieser Laden ja dazu verpflichtet ist, alle Produkte erst einmal abzunehmen.

In dem Kiosk erklärte man mir auf mehrmalige Nachfrage erst einmal, dass Kelter seine Produkte zunächst im Süden, dann im Westen und dann erst im Norden verkauft. Sollte das stimmen, ist das eine etwas merkwürdige Verkaufsstrategie für einen Hamburger Verlag.

So konnte ich den ersten Band erst auf einer Reise nach Nordrhein-Westfalen erwerben. Da ich aber nicht vorhabe, jeden Monat eine größere Reise zu unternehmen, piesackte ich meinen Bahnhofshändler so lange, bis er Kelter dazu brachte auch zu ihm ein paar Exemplare zu schicken. Da hat lockere zwanzig Tage gedauert und nun bin ich auch im Besitz des zweiten Teils.

Zu der Serie stieß ich also durch den Zauberspiegel und durch mehrmaliges Betteln bei meinem Bahnhofskiosk. Da frage ich mich, wie viele sich das wohl antun, um an eine unbekannte Serie zu kommen. Viele können es eigentlich nicht sein.

Das Tolle daran ist aber, dass es immer ein ganz besonderes Gefühl ist, dann doch ein Taschenheft in der Hand zu halten.

Mythenland 2Die Cover der Serie wurden bisher eigentlich immer gelobt. Der Zeichner Arndt Drechsler leistet zum Beispiel bei „Sternenfaust“ immer sehr gute Arbeit. Das erste Cover der Serie ist in meinen Augen aber eher misslungen. Es wirkt beliebig und erzählt kaum etwas zu der Story, außer das eine Frau und ein Drache darin vorkommen. Das Bild erzeugt zudem keinerlei Spannung.
Beim zweiten Cover sieht das schon wieder ganz anders auch. Das ist wieder ein Drechsler mit Bewegung im Bild.

Das Taschenheft sieht sonst ganz gut gemacht aus. Außerdem wirkt es mächtig. 4,80€ für 384 Seiten wirkt wie ein großartiges Angebot. Wenn man das Heft liest, merkt man aber schnell, dass Mythenland garantiert die schnellsten 384 Seiten des Lebens werden. Die Schrift ist riesig. Da fragt man sich schon, warum man nicht ein paar Seiten eingespart hat, um zum Beispiel den Preis zu senken.

Auf der ersten Seite findet man eine bunte Karte, die es scheinbar in jedem Taschenheft geben wird. Diese Karte ist eher unbefriedigend. Sie zeigt zwar alle Orte, die im Heft beschrieben werden, wirkt sonst aber, als hätte man die Wasserpassage zwischen Irland und Großbrittanien vergrößert. Denn auf der Karte findet man eine größere und eine kleinere Landmasse, die irgendwie abgeschnitten wirken und viel Meer mit Inseln zwischen sich haben. Das wirkt nicht realistisch. Zumal Mythenland als „die große Welt“ beschrieben wird.

Etwas schade finde ich auch, dass kein Wort über den Autor verliert wurde. Wenigstens ein kleiner Kasten hätte dem Buch ganz gut getan.

So viel zu den äußeren Widrigkeiten. Zum Schluss noch ein paar Worte zum Inhalt des ersten Bandes.

Mythenland erfindet das Rad nicht neu. Es gibt sie alle in der „großen Welt“. Elfen, Drachen, Riesen, Zwerge, Winzlinge, Amazonen, Trolle, Dämonen, Barbaren – eigentlich kann sich kein Fantasie-Leser beschweren, dass ihm irgendein Volk fehlt. Das einzig innovative Volk sind die so genannten Barbs, die aber eigentlich primitive Hobbits mit anderem Namen sind.
Das sorgt dafür, dass man schnell in das Mythenland reingezogen wird. Denn Ferkau führt gleich zu Beginn mehrere Handlungsebenen ein und schreckt auch nicht davor zurück schnell ausführlich über den „Bösewicht“ zu berichten.

Die Sprache ist sehr einfach gestrickt. Das ist aber auch kein Wunder, schließlich sind Heftromane eigentlich nicht für sprachliche Höhen bekannt. Allerdings fällt es bei Mythenland aus irgendeinem Grund etwas deutlich auf. Das liegt meiner Meinung nach aber vor allem daran, dass die Barbs einen großen Teil der Geschichte ausmachen und einfach etwas einfacher gestrickt sind.

Die Barbs sind ein Volk, das ihre Insel nie verlassen hat und zudem verdammt klein ist. Ihr Leben konzentriert sich eigentlich nur auf ihr eines Dorf. Da könnte man sich natürlich fragen, warum ein Volk nur in einem Dorf lebt. Aber diese Ortsbeschränktheit erklärt vielleicht auch die simple Denkweise der Barbs und die damit verbundenen einfachen Sätze, die Ferkau zu Papier bringen muss.
Ein guter Einfall des Autors ist es, inmitten der Barbs eine „Andere“ reinzusetzen. Also eine Barb, die sich eben fragt, was hinter dem Meer ist, die sich nach Wissen sehnt.

Der erste Band dient, wie könnte es anders sein, als eine Art Exposition. Überraschend ist tatsächlich, dass der „bösen“ Seite so viel Platz eingeräumt wird. Das mindert die Spannung natürlich ein wenig. Anstatt dass man sich wundert, wer die bösen Drachen immer aussendet und wer die kluge Barb entführt, weiß man genau wo die Quelle alles Üblen sitzt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Szenen in der „Unterwelt“ durchaus interessant sind. Hier bestünde durchaus noch das Potential für einige interne Konflikte der Gegenspieler.

Noch scheint die Handlung aber auf ein Gut gegen Böse hinauszulaufen. Der Böse hat die Unterwelt in seine Kontrolle gebracht, ein paar Drachen erpresst und ist nun auf der Suche nach einem Drachen-Ei, um einen enorm mächtigen Drachen zu gebären. Die Guten stolpern dazwischen herum, ohne wirklich zu ahnen, was vor sich geht. Zum Schluss findet sich eine gemischte Gruppe aus einem Zwerg, einem Barbaren, einigen Barbs und ein paar Amazonen, die sich auf die Suche nach dem Übeltäter, den sie nicht kennen, machen. Außerdem versieht Ferkau die Geschichte noch mit einem Cliffhangar.
Das alles ist solide und lässt sich gut lesen. Der ganz große Wurf ist es aber noch nicht. Allerdings hat Ferkau in Interviews auch immer verkündet, dass es so richtig erst im zweiten Band los geht. Und „Drachenhauch“ sorgt auf jeden Fall dafür, dass man dem zweiten Band auf jeden Fall noch eine Chance geben möchte. Ich bin schon gespannt, was mich in „Dämonenbann“ erwartet.

Kommentare  

#1 Anja 2010-06-20 09:32
Ähm, kein Händler ist verpflichtet, erst einmal alles abzunehmen! Jeder Händler kann entscheiden, was er verkauft, lässt sich aber von guten Vertretern beeinflussen. - aber auch von vertretern anderer verlage, die konkurrenz vielleicht verhindern wollen.
Und zum Phasenvertrieb: Den hatte bastei auch jahrzehntelang.
Und Autoren werden natürlich klein gehalten, das ist bei Heftromanen nun mal so. Damit sie austauschbar bleiben.
#2 Norbert 2010-06-20 09:33
Ist schon seltsam mit Kelter. Ich wohne im Süden Hamburgs (Harburg) und hatte bisher keine Probleme, die Taschenhefte zu bekommen. Sie standen immer am offiziellen Erscheinungstag in den Heft- bzw.TB-Ständern der Kioske. Und sooo weit ist das von Dir ja nicht entfernt.
#3 Hermes 2010-06-20 11:14
Ich versuche mittlerweile schon seit Wochen mal ein Heft von Roberta Lee oder Mythenland zu ergattern. Aber bei uns gibt es die nirgendwo.
#4 Laurin 2010-06-20 12:23
#2 Hermes:
Ja, so wär es bei mir auch gewesen, aber das muß nicht unbedingt immer an Kelter liegen.
Ich habe jetzt mal die Stellen so alle durchgeforstet und festgestellt das es in meiner Stadt nicht mal mehr MX oder einen Sinclair zu kaufen gibt. Nur mein Heftdealer besorgt die Romane wenn ich danach frage (lass mir da jetzt auch MX mal kommen zum reinlesen). Hier gibts nur noch Standartprogramm : Liebesromane (in Massen) von Kelter und Co., PR und Landser....Ende! CORA und zwei Westernserien im Kaufpark noch dazu.
Um also an Roberta Lee oder Mythenland zu kommen brauchst man an manchen Orten wohl einen Händler des Vertrauens oder wenn alle Stricke reißen gibts die auch über Internet bei romantruhe.de zu bestellen.
#5 Larandil 2010-06-20 13:07
Ich setze im Zweifel auf den Bahnhofskiosk meines Vertrauens. Der scheint allerdings David Johnson schon abgeschrieben zu haben, denn dessen zweites Heft liegt inzwischen im Supermarkt, aber nicht am Bahnhof.
Mythenland ist sowohl im Bahnhof als auch beim Supermarkt zu finden. Roberta Lee bisher nur im Bahnhof, aber da muß ja Band zwei erst noch kommen.
#6 Bettina.v.A. 2010-06-20 13:55
Hallo Martin, zunächst mal Danke für deinen Artikel, er gibt in vielem auch meinen Eindruck wider!

Ein paar Anmerkungen ...
Zur Verfügbarkeit: Es ist in meinen Augen absolut nicht einsichtig, wie Kelter hier agiert. Ich nehme doch mal an, dass sie planen, Gewinn mit der Serie zu machen, also muss sie verkauft werden. Könnte natürlich sein, dass sie gar nicht ausreichend Exemplare im Erstdruck auflegen, um flächendeckend auffällig zu versorgen. Wäre es denkbar, dass sie auf einen Nachdruck in dickeren Konvoluten warten - oder wollen, dass die Leute abonnieren?
Zur Handlung: Ich fand sie - mit meinem Lieblingssarkasten Pispers zu sprechen: Besser als erwartet.
Zur Preis-Leistungs-Relation: Es bietet meiner Ansicht nach, was man zu diesem Preis erwarten kann. Ich habe noch nicht umgerechnet, welcher Normseitenlänge das Heft entspricht, obwohl, wie du so schön schreibst, es die schnellsten Seiten sind. Wäre in der Tat mal spannend zu wissen, was es in Normseite wäre. Ich muss gestehen, ich habe bereits angesichts des Preises keinen wirklichen Geniestreich erwartet. Weder konzeptionell, noch literarisch noch design- oder qualitätsmäßig. Nun kann man darüber wieder streiten, in welchem Maß Qualität von Preis abhängen darf. Aber ... ich reiße mir nicht den H... für ein Produkt auf, das ich monatlich für einen vermutlich angemessen geringen Preis abliefern muss. Es ist Arbeit, keine literarische Verwirklichung.
Gruß,
Bettina
#7 Laurin 2010-06-20 14:18
#5 Larandil:
Ja, Bahnhofskiosk geht auch, sofern man am Ort einen Bahnhof mit Kiosk hat! Beides wäre in meinem Fall nun nicht gegeben und wie Martin schon sagte oben, wer reist schon für einen Roman längere Strecken.
Irgendwie finde ich es aber auch erschreckend wie Heftromane im allgemeinen und hier die Sparten SF, Grusel usw. aus den Läden verschwinden. Hatte ja am Freitag mal versucht einen MX zu bekommen um reinzulesen in die Serie und der Erfolg war absolut Null! Wenn man da keinen netten Händler an der Hand hat, bleiben nur noch Liebesromane, PR, Landser, zwei Westernserien und die Cora-Romane und letztere haben nun auch keinen eigenen Ständer mehr bei uns, sondern werden zwischen die anderen Liebesromane von Kelter geschoben weil die Verkaufsrate wohl auch nicht mehr den Erwartungen unseres Händlers gerecht zu werden scheint.
#8 Gary 2010-06-20 16:45
@Anja:
die Grossisten schicken den Kiosken sehr wohl "was sie wollen bzw. sie für richtig halten". Denn die Kioske haben ja volles Remissionsrecht. Sollten mal ein neues Produkt nicht geliefert werden, kann der Kiosk natürlich ordern. Im Kiosk- bzw. Pressehandel ist es etwas anders als im Buchhandel.
Wegen des vollen Remissionsrechtes hat der Kiosk auch geringere Rabatte als der Buchhandel.
#9 Laurin 2010-06-20 17:41
Ja Gary, aber Grossisten informieren die Händler über Neuerscheinungen auch nicht wirklich, wie ich und mein Heftdealer ja feststellen mußten bei den neuen Kelter-Serien. Zumindest kann man bei Neuerscheinungen den Händlern ja eine Info geben damit sie bei Nachfragen durch Kunden zumindest bescheid wissen.
#10 anja 2010-06-20 18:08
Meine Güte Gary natürlich schicken die Grossos ws sie wollen. Aber im Artikel steht der Händler ist verpflichtet das zu nehmen und das ist FALSCH. Der Händler entscheidet immer noch, WAS er auslegt und WO. Solche neuen Serien legt er oft gar nicht erst aus, sondern die gehen dann direkt zurück, denn jeder Platz ist kostbar.
#11 Harantor 2010-06-20 18:14
Die Antwort könnte hier darin liegen, dass es sich um einen Fillialbetrieb am Bahnhof handelt und der mit dem Einkauf gar nichts zu tun hat. Der Einkauf wird in der Zentrale erledigt und der am Kiosk muss nehmen was er kriegt...
#12 Max 2010-06-20 23:04
Nein, das liegt an der Sonderstellung des Bahnhofsbuchhandels. Es würde zu weit führen, das hier in allen Einzelheiten auszuführen (wer will, kann ja mal googeln), aber vereinfacht gilt folgendes:

- Der Kiosk im Vorort bestimmt natürlich selbst, was er bei seinem Grossisten ordert.
- Der Grossist ist dagegen NICHT frei in seinen Entscheidungen; er muss nehmen, was ihm die Verlage liefern (Stichwort: "Dispositionsrecht" der Verlage). Im Gegenzug schützt ihn sein volles Rückgaberecht (Stichwort: "Remissionsrecht").
- Der Bahnhofsbuchhandel (der diesen Namen verdient; nicht der Kiosk in Klein-Kleckersdorf, aber alles ab 50.000 Einwohner ganz sicher) wird NICHT von Grossisten, sondern von den Verlagen direkt beliefert, ist also den Grossisten in gewisser Weise gleichgestellt und hat deshalb auch (mit Einschränkungen) dieselben Rechte und Pflichten wie ein Grossist. (Ursache ist die Sonderstellung der Deutschen Bahn.)

Somit gilt also, dass ganz alleine Kelter bestimmt, was in Hamburg am Bahnhof ausliegt. :-)
#13 Harantor 2010-06-20 23:10
Ich bin mir nicht sicher, ob es unter der neuen Firma noch so ist "k presse und buch" oder wie die heißen noch so läuft. Als es noch "Stielkie" war, lief alles was mit Einkauf zu tun hatte über die Zentrale in HH. Ob die nun direkt beim Verlag oder bei einem Grossisten bestellten, will ich mal dahin gestellt lassen (nehme aber an, dass sie den Sonderstatus nutzten - wozu hat man den sonst?). Die in Stade (und anderswo) wussten nicht was sie kriegen, bis sie die Stander bestückten. Auch Sonderwünsche wurden an die Zentrale durchgegeben und dort vom Einkauf bearbeitet... Daher kann es vorkommen, dass die vom Verkauf vor Ort nicht Bescheid wissen.
#14 Max 2010-06-21 01:45
Da kannst du sicher sein.

Erstens sorgt die Bahn mit ihren Pachtverträgen dafür, dass alles ordentlich läuft. 8)

Zweitens ist der Grossisten-Rabatt bei den Verlagen natürlich erheblich höher als der Rabatt, den der Vorort-Kiosk beim Grossisten bekommt ... ganz erheblich.

Und das nutzen die Bahnhofsbuchhandlungen natürlich ... und das müssen sie auch, weil die Pachtforderungen der Bahn darauf abgestellt sind.

Aber die Abläufe sind natürlich klar: wenn der Kiosk im Vorort ständig die komplette Dr.Norden-Palette (oder was auch immer), die ihm geliefert wird, wieder remittieren muss, weil keiner das kauft, dann sagt er natürlich irgendwann seinem Grossisten, dass er den Sch... gefälligst behalten soll, weil er keine Lust hat, das immer wieder auszupacken, einzuräumen, auszuräumen, einzupacken, in Listen einzutragen und dann auch noch in seiner Buchführung zu verarbeiten.

Und wenn das 95 % aller Kioske so sehen, dann geht auch der geduldigste Grossist irgendwann dazu über, die Anlieferung des Verlags zwar noch (alibi-mäßig) auszupacken, den Kram dann aber sofort zu den Remittenden zu legen. Vereinfacht die Abrechnung, wenn Anlieferungs-Zahlen = Rücksendungs-Zahlen ... 8)

Im Bahnhof läuft das nicht viel anders ... aber man legt den Kram wenigstens noch aus ... wenn irgendwo Platz ist ... 8)
#15 Pisanelli 2010-06-21 12:19
Also, von meiner Arbeit an der Tankstelle kenne ich es noch anders mit der Belieferung. Da wurde ausgepackt, verkauft, der Rest eingepackt und zurückgeschickt. Anhand der remittierten Ware entschied dann der Grossist die weitere Menge. Nur ob man eine Zeitschrift überhaupt haben wollte, das haben wir entschieden. Ich habe mich z.B. immer gewundert, dass die BILD-Zeitung in zu kleinen Mengen kam, die ging weg wie Brötchen, da hätten wir locker das dreifache verkaufen können. Als ich meine Chefin fragte, ob wir da nicht mal die Menge erhöhen sollten, erklärte sie mir, dass wir das zwar machen könnten, aber dass das eben alles vollautomatisch lief und wegen ein paar Pfennigen mehr wollten sie sich da keine Arbeit machen.
Was ich verstehen konnte. Man kann sich gar nicht vorstellen, was in einer Woche an Zeitschriften in einer Tankstelle rein- und rausgeht!

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.