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Die Terranauten - Aufstand der Terranauten (Band 04)

Die  TerranautenAufstand der Terranauten
Band 04 von Michael Roberts
(= Hans Wolf(gang) Sommer)

Der Kaiserkraft-Projektor ist explodiert, der von Max von Valdec initiierte Versuch offensichtlich gescheitert. Der Konzernsvorsitzende ergreift das Wort, versucht, die Situation zu retten. Er stellt den Versuch als geglückt dar, die Explosion als Resultat eines Sabotageaktes. Und gibt die Schuld am nicht gelösten Mistelgeheimnis den Treibern, die alle Konzerne und alle Kolonien weiterhin von sich abhängig machen wollen. David terGorden rematerialisiert im Tal Ödrödir. In einer Vision wird ihm die Gefahr der Kaiserkraft aufgezeigt.

 

Aufstand der TerranautenAsen-Ger will nach Max von Valdec das Wort ergreifen, doch es kommt bereits zu Handgreiflichkeiten. Die Treiber wehren sich mit ihren Psi-Fähigkeiten gegen den Zugriff der Grauen Garden, viele fallen aber dem aufgewiegelten Pulk zum Opfer. Von Valdec befiehlt nach Kritik anderer Manags, die Treiber in „Schutzhaft“ zu nehmen. Asen-Ger lässt sich demonstrativ festnehmen, während Llewellyn 709 flieht.

David terGorden wird in seinem Schweber von Grauen gestellt. Mit Hilfe von Merlin III kann er fliehen. Allmählich lernt er, seine Psi-Fähigkeiten gezielt einzusetzen, bringt den Ringo-Raumer der Grauen zum Absturz. David macht sich Vorwürfe, sucht das Wrack nach Überlebenden ab und rettet einen überlebenden Grauen, bevor das Schiff sich selbst zerstört.

Llewellyn 709 trifft auf Growan terGorden. Sie schließen einen Pakt. Zusammen hören sie heimlich die Konzilsversammlung ab und erfahren von von Valdecs Plänen: Die in Schutzhaft befindlichen Treiber sowie alle anderen sollen verhaftet werden. Sie sollen nur mehr für Flüge in Weltraum II entlassen werden - bis die Kaiser-Kraft vollends funktioniert. Llewellyn warnt mit Growans Technik die Treiber, sie brechen aus.
Vielen Treibern gelingt den Flucht, viele werden im Kampf mit den Grauen getötet. Asen-Gers Loge schafft es nicht zum Raumhafen.

Max von Valdec stellt Growan terGorden, will ihn wegen seines Versagens ins Exil schicken. Statt dessen wird er selbst von dem abgesetzten Biotroniks-Generalmanag mit allen anderen Manags und seinen Konzernsgrauen aus dem Palast vertrieben. Daraufhin lässt von Valdec das Biotronikszentrum angreifen und versucht, seinen Kontrahenten Growan terGorden mit einem Gehirnwellenmanipulator zu beeinflussen.

David wird von dem geretteten Grauen, Flint, überwältigt, rettet ihm aber erneut das Leben, als der Graue bei einem Disput mit seinen Kollegen in Gefahr gerät. Flint schließt sich ihm an. Dann erreicht David eine Nachricht von Merlin III: Er müsse sofort zurück zum Palast!

Im Palast trifft er den sterbenden Vater, der ihm einen Code sowie ein silbernes Kettchen seiner Mutter anvertraut. Zusammen mit Llewellyn 709, Merlins Tochter Lithe und dem ehemaligen Grauen Flint suchen sie Norwy van Dyne auf und finden in seinem Haus überraschend auch die restlichen Mitglieder von Asen-Gers Loge vor.


Der Auftakt von Band 4 gelingt Hans Wolf Sommer wunderbar: Lässt der Schluss von Band 3 Max von Valdec eindeutig als Verlierer erscheinen, so wendet sich das Blatt mit Beginn dieses Bandes. Schlüssig wird aufgezeigt, wie der Konzilsvorsitzende die Explosion als Sabotageakt der Treiber darstellt und den Versuch an sich für Gelungen erklärt.

Positiv auch seine Schilderung der  unterschiedlichen Charaktere: Asen-Ger, der friedliche Lösungswege bevorzugt und sich gefangen nehmen lässt, steht der aufbrausend agierende Llewellyn 709 zur Seite. Beides Terranauten, beides Sympathieträger - und doch grundverschiedene Typen.

Ebenso differenziert schildert der Autor die „Gegenseite“ mit Graf Max von Valdec und den gegen ihn intrigierenden und doch mit ihm verbündeten Generalmanags Carlos Pankaldi und Paul deSouza. Über den Autor Hans Wolfgang Sommer wurde einmal geschrieben: „Seine wenigen publizierten SF-Kurzgeschichten weisen ihn als beachtlichen Stilisten und bissigen Kommentator gesellschaftlicher Zustände aus.“ Das Szenario mit den Manags kommt ihm zweifelsohne sehr entgegen und lassen ihn einige der bestmöglichen Heftromanszenen schildern.

Auch der terGorden Handlungsstrang beginnt vielversprechend mit der Warnung über die Kaiser-Kraft, lässt dann aber mit der erneuten Jagd auf ihn, die bereits in den vorhergegangenen Bänden mehrmals bemüht wurde, etwas nach.

Die (zugegeben: kurze) Szene, in der Flint von dem anderen Grauen getötet werden soll, wirkt merkwürdig bemüht und passt nicht wirklich zur gelungenen Schilderung des restlichen Romans. Mit dem Grauen Flint an sich tritt aber eine interessante Figur erstmalig auf.

Ansonsten gibt es nur noch einen Negativaspekt: Bei der Flucht der Treiber wird schon wieder eine Großloge wie auf Syrta (Schluss Band 1, Anfang Band 2) gebildet; dabei sollte doch eine Loge von mehr als 14 Mitglieder nicht möglich sein. Ärgerlich, da diese Szene sich mit nur kleinen Änderungen hätte umgehen und das Ganze „stimmiger“ hätte erscheinen lassen.

Trotz der kleinen Kritiken: Band 4 wirkt sehr stimmig, vertieft die Charaktere, bringt die Handlung voran und setzt nicht nur auf vordergründige Action. Kurz: Ein sehr gelungener Roman!

Kommentare  

#1 Des Orphan 2010-07-04 20:35
Dem ist nichts hinzuzufügen!
Hier wird erstmals das enorme Charakter-Potenzial der Serie deutlich und widerlegt auf eindrucksvolle Weise Peter Terrids (Wolf-Peter-Ritter) Verlautbarung,dass man in einer Heftromanserie nach Exposés keine sonderlich tiefen Charaktere einbringen könne,da sie möglichst einfach gehalten werden müssen,damit alle Teamautoren mit ihnen umgehen können.
Unsinn!Die Terranauten beweisen dies auf recht eindrucksvolle Art und Weise.
#2 Advok 2010-07-06 12:29
Wobei ich Peter Terrid ein wenig in Schutz nehmen muss: Er war ebenfalls einer der Autoren, der die Charaktere häufig sehr gut dargestellt hat. Ihn hätte ich mir sehr gut als Terranautenautor vorstellen können.
#3 Des Orphan 2010-07-06 19:40
Peter Terrid war ein hervorragender Autor von Heftromanen mit einem gesunden Einschätzungsvermögen dessen was er dort schrieb.Als Rhodan und Mythor Autoren habe ich ihn meist sehr gemocht.
Die Äußerung von ihm,auf die ich mich beziehe,stammt,wenn ich mich recht erinnere,vom Sinzig-Con 1996.Seine Verlautbarung hat für mich dennoch den Beigeschmack von Ausrede hinsichtlich der Bemühungen Charakter überhaupt tiefer anzulegen.Das er dies behauptete überraschte mich damals sehr.

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