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SunQuest

SunquestSunQuest

Die deutsche SF wartet seit Maddrax, also seit fast 10 Jahren, auf neue Impulse und zündende Konzepte. Bad Earth und PRA konnten die in sie gesetzten hohen Erwartungen letztlich nicht erfüllen. Vielleicht hat das Warten aber jetzt doch ein Ende.  Im Fabylon-Verlag erscheint mit SunQuest eine neue Serie. Shanija Ran, Angehörige einer militärischen Eliteeinheit, wird mit wichtigen Informationen auf eine abgelegene Welt verschlagen und sucht, unterstützt von einer wachsenden Zahl von Freunden und Begleitern, nach einer Möglichkeit, ihre überlebenswichtigen Informationen doch noch zur Erde zu bringen.
 

In zwölf Büchern, die in sechs Bänden zusammengefasst werden und im zweimonatigen Rhythmus erscheinen, wird eine abenteuerliche Geschichte erzählt.

Innovativ ist nicht nur die Idee, eine Serie  in 12 periodisch erscheinenden Büchern zu erzählen. Auch die Mischung aus Militäry, Science-Fiction und Fantasy ist in dieser Form einmalig. Die Prise Humor darf nicht vergessen werden.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Mischung bei der Auswahl der Autoren. Einerseits gibt es etablierte bekannte Größen wie Susan Schwartz, Ernst Vleck und Uwe Anton, andererseits bekommen auch Newcomer wie Volker Ferkau und Jana Paradigi eine Chance.
 
Dabei geht die Serie zum Teil ganz neue Wege. Die Ausgangslage kommt einem noch ziemlich bekannt vor. Die Menschheit droht im Kampf gegen eine ausserirdische Spezies unterzugehen. Eine aus der Not geborene, verzweifelte Mission führt eine Marine hinter die feindlichen Linien. Es gelingt ihr, überlebenswichtige Informationen zu bekommen. Verfolgt von den feindlichen Quinternen gerät sie in eine Anomalie.

Aber dort beginnt es interessant zu werden. Das System, indem Colonel Shanija Ran landet, besteht aus einem erdähnlichen Mond, der einen Gasplaneten umkreist, und aus drei Sonnen. Damit aber nicht genug. Hier auf Less sind die einsteinschen Gesetze ausser Kraft gesetzt. Es gibt keine Technik, die über simple Mechanik hinausgeht. Im Laufe der Zeit sind hier Angehörige vieler verschiedener galaktischer Spezies gestrandet und haben sich auf der Welt eingerichtet. Entstanden ist so eine einzigartige exotische Mischung verschiedener Kulturen. Jedes Lebewesen besitzt die geheimnisvolle Psi-Magie, die aber nur schwer zu kontrollieren ist und sich bei jedem anders auswirkt. Die Gestrandete scheint hoffnungslos festzusitzen, aber sie gibt nicht auf. Shanija macht sich auf die Suche nach der  geheimnisvollen Urmutter, um die Welt Less wieder verlassen zu können und ihre Mission doch noch zu beenden. Erschwert wird ihr Unterfangen dadurch, dass die "Passage" kurz bevorsteht, eine nur alle 257 000 Jahre eintretende besondere Konstellation der Himmelskörper des Systems, die eine Verbindung in ein anderes Universum öffnen soll. Die Marine gerät als Trägerin der Sonnenkraft in das Visier von drei rivalisierenden Sekten (Warner, Wiedergänger und Erlöser), die sie entweder als Erlöserin oder als Vernichterin der Welt ansehen.

Bei ihren Abenteuern sammelt Shanija nach und nach eine kleine Truppe von engen Freunden und Kampfgefährten um sich. Da finden sich eine Prinzessin (Seya), eine Diebin, (As'mala) ein Adept (Mun) und ein Abenteurer (Darren). Ja und eine künstliche Nano-Intelligenz, die durch die Psimagie zu wirklichen Leben erweckt, in Form eines kleinen Schmuckdrachens (Pong) auftritt.

Uwe Anton und Susan Schwartz haben die letzten beiden Bücher des ersten Zyklus verfasst.

Uwe Anton briliiert dabei mit skurrilen Szenen in der Stadt Choc (nicht zufällig erinnert uns das an Schokolade!). Während die kleine Truppe auf der Spur der Urmutter ist, kommt es zu Annäherungen und Konflikten unter den Helden. Shanija und Darren, aber auch Mun und Seiya versuchen, ihre Beziehungen zu klären, As'mala denkt über ihr bisheriges Leben nach. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Passagen aus Shanijas Kindheit und Jugend, die erklären, wieso ihr Lebensweg sie zu den Marines geführt hat. Und natürlich sind die Sektenanhänger auf der Spur der Heldengruppe und es kommt immer wieder zu handfesten Auseinandersetzungen.

Susan Schwartz lässt es sich dann nicht nehmen, den furiosen Endspurt der Reihe zu verfassen. Shanija trifft auf dem Wege zur geheimnisvollen Urmutter auf die Sektenanhänger, die sich auch gegenseitig bekämpfen. Es kommt zu einer Schlacht, in deren Verlauf Shanija von ihren Freunden getrennt wird. Allein begegnet sie der Urmutter. Vorher aber wird sie noch mit einem Verräter aus den eigenen Reihen konfrontiert. Am Ende muss sie sich entscheiden. Will sie Less, ihre neue Heimat, und ihre Freunde retten, indem sie die Sonnenkraft einsetzt und das geheimnisvolle Wesen Dur am Übertritt  in dieses Universum hindert oder nutzt sie die einmalige Gelegenheit und verlässt das exotische System und überbringt die lebenswichtigen Informationen über die Quinternen zur Erde. 

Ein grandioser Abschluss für den ersten Zyklus einer erfrischend innovativen Serie! Hier ist alles vorhanden, was sich der Science-Fiction-Leser wünscht: fremde Völker und Kulturen, ein düsteres Bild der zukünftigen Erde, kosmologische Phänomene, eine Prise Technik. Dazu kommen Zutaten aus dem Bereich der Fantasy: eine Heldentruppe, Psimagie, eine dunkle Gottheit, jede Menge temporeiche Kämpfe.

TenebraeDaten zum Buch
Tenebrae
11.Buch Uwe Anton, Perditus
12.Buch Susan Schwartz, Pulse
SunQuest 6
ISBN 978-3-927071-22-3, Euro 12.-
234 Seiten, mehrere Abbildungen.
Cover Swen Papenbrock
Fabylon-Verlag 2008

Und hier noch mal die übrigen Bände von Dies Cygni:
Bd. 1: Susan Schwartz/Ernst Vlek, Fanthomless, ISBN 978-3-927071-17-9
Bd. 2: Stefanie Rafflenbeul/Jana Pradigi, Der Ewige, ISBN 978-3-927071-18-6
Bd. 3: Roman Schleifer/Wolfgang Oberleither, Das sterbende Land, ISBN 978-3-927071-19-3
Bd. 4: Michael H. Buchholz/Rüdiger Schäfer, Hort des Wissens, ISBN 978-3-927071-20-9
Bd. 5:  Volker Ferkau/Michael Marcus Thurner, Am Rande der Hoffnung, ISBN 978-3-927071-21-6

Der zweite Zyklus (Quinterna) ist inzwischen gestartet mit dem Band "Der dunkle Mond", verfasst von Susan Schwartz und Hubert Haensel. Die Handlung setzt zehn Jahre nach der Passage ein und wird sich stark auf die Quinternen konzentrieren. Der zweite Band "Die Stummen" wird noch in diesem Monat erscheinen. Als Autoren zeichnen Achim Mehnert und Dennis Mathiak.

 

 

 

Kommentare  

#16 Cartwing 2009-09-20 14:01
Ok, ich verstehe deine Einstellung ja. Und ich hasse Veränderungen, da sind wir uns also einig. Über den Begriff Trivial könnte man nun ewig diskutieren, ich mach mir da natürlich auch nichts vor und habe auch keine höheren Ansprüche an Heftromane (ob nun in Buch oder Heftform) als den, mich gut zu unterhalten. Allerdings habe ich auch bei einem John Irving - Roman nur diesen und keinen höheren Anspruch. Ob nun trivial oder nicht.
Dass du so rigoros einen Schlusstrich ziehst und an einem Projekt in anderer Erscheinung kein Interesse mehr hast, muss man so akzeptieren, das ist ja deine Sache. Dazu möchte ich nur anhand meiner eigenen ERfahrungen zwei Bespiele nennen, bei denen es mehr als schade gewesen wäre, hätte ich selbst auch so gedacht: "Torn" z.B. blühte erst im Hardcover richtig auf. Während in der Heftserie mehr Einzelromane liefen, bietet die Serie im HC eine viel komplexere Handlung.
Auch die Zamorra - Bücher sind mehr als nur eine Bereicherung oder Alternative. Da erscheinen echte Perlen.
Aber wie gesagt, man muss das so akzeptieren.
Falls du deine Meinung doch mal ändern solltest: Ich habe meine Torn-Bücher bei ebay für 5 Euro po Stück ersteigert.
#17 Christian Montillon 2009-09-21 11:56
hi cartwing,
jetzt wollte ich dich wegen
.
>Torn" z.B. blühte erst im Hardcover richtig auf. Während in der Heftserie mehr Einzelromane liefen, bietet die Serie im HC eine viel komplexere Handlung.
.
gerade loben, und dann schreibst du
.
>Ich habe meine Torn-Bücher bei ebay für 5 Euro po Stück ersteigert.
.
Tss! Neu kaufen ist angesagt! 8)

Und ja - dieser Beitrag ist spaßig gemeint.
#18 Cartwing 2009-09-21 17:49
Naja, die neueren ZM - Bücher kann man eh nicht bei ebay kaufen, das tut sich preislich meistens nicht viel.
Aber wenn ich mir alle Serien, die mich bei ZM interessieren, kaufen würde (das sind immerhin 4) hätte ich zwar viel zu lesen, aber nix mehr zu beißen. :lol:

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