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Hexenhammer - Hunters jugendfreier Bruder - Bd. 279/8 Der Bucklige von Marseille

Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderBand 8 (Vampir Horror Roman 279)
Der Bucklige von Marseille
von Earl Warren (Walter Appel)

Die Hetzjagd durch Europa auf den Magus geht weiter. In Marseille lebt der Trödler Gonzales Tartessos, ein Sonderling, den seine Bekannten auch spöttisch den "König von Atlantis" nennen, da er angeblich eine Götterstatue aus Atlantis besitzt. Er gehört einem okkulten Zirkel an. Seit kurzem hat Tartessos einen Buckel. Er entführt die junge obdachlose Janine und begräbt sie lebendig auf einem Fabrikhof.


Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderDer zahnlose Vampiropa Napoleon Drakula führt Derek Hammer, den Hexenhammer, und seine Freunde Vesta und Red nach Marseille. Er kennt Tartessos, der angeblich Verbindungen zum Magus hat. Dazu stellt er Hammer dem magischen Zirkel vor, der sich als Kuriositätensammlung entpuppt. Eine Sammlung in die Jahre gekommener trauriger Gestalten wie die uralte Comtessa Paola Sforzi, die Nappy schöne Augen macht, oder den Zauberkünstler Prinz von Batterfield, der nicht mal mehr den simpelsten Trick hinbekommt, weil ihn eine Banshee – eine von Vestas Artgenossinnen - verflucht hat. Alle sind sich einig, dass mit dem König von Atlantis etwas geschehen ist.

Die Spur führt zum Industriellen Verlon, der ebenfalls zum Kreis des Magus und Prof. Heydens gehörte. Wie sich herausstellt, lebt Verlon nun in Angst vor dem Magus. Hammer, Red und Vesta können nicht verhindern, dass der Trödler Verlons schöne Tochter Helene entführt und mit einem Buckel infiziert. Diese Buckel entpuppen sich als Lemuronableger.

Schließlich wird Hammer von Tartessos überwältigt, bekommt wie alle einen Buckel verpasst und wird wie die entführten Mädchen lebendig begraben, damit der Ableger seinen Wirt übernehmen kann. Aber der Hexenhammer, Hammers Überich, übernimmt seinen Körper und landet in Lemurons Zwischenreich, wo er sich einen Kampf mit dem Dämon liefert, den er natürlich gewinnt. Wie immer ist Hammer selbst bei den Aktivitäten des brennenden Mannes, in den sich sein Überich stets verwandelt, nur hilfloser Beobachter im eigenen Körper.

Aber Vesta, Red und Nappy wollen Hammer mithilfe des Kuriositätenkabinetts retten und überwältigen Tartessos und seine Buckelsklavinnen. Mit Feuer und Öl befreien sie alle von den Dämonenparasiten, die sie dann verbrennen. Am Ende verspricht der dankbare Tartessos, Hammer zu einem Gut im Guadalquivier-Delta in Spanien zu führen, wo er einst seine Atlantis-Statue zurücklassen musste, auf die nun der Magus scharf ist.

DIE MEINUNG
Das ist der erste Hexenhammer von Walter Appel. Diesmal größtenteils in der Ersten Person aus Hammers Sicht erzählt bringt er einigen Schwung in die Geschichte. Das liest sich flott und es stört kaum, dass die Aktivitäten des Magus zunehmend an die Meisterpläne von Dr.Evil erinnern.

Mal ernsthaft, Lemuron und Magus wollen die Welt beherrschen, und dazu brauchen sie einen alten Trödler und eine Mannschaft aus hübschen jungen Mädchen mit einem Buckel? Die Igoretts? Wozu? Damit sie für ihre Vulkanbasis oder wo auch immer das Superschurken-HQ liegt das entsprechende Schurkenpersonal haben? Doch mittlerweile hat man sich als Leser daran gewöhnt, dass die Bösen im Hexenhammer völlig inkompetent sind.

Und so ist es auch keine große Überraschung, dass der Haufen aus ergrauten Möchtegernmagiern Tartessos´ Mannschaft ziemlich mühelos unschädlich macht, wobei niemandem ein Haar gekrümmt wird. Schließlich hasst Hammer bekanntlich Gewalt, wie er nicht müde wird zu verkünden. Mehrmals. Damit es auch alle begreifen.

Weder den Exposéautor noch den Romanautor interessiert hier irgendwelcher Hintergrund. Der innere zeitliche Ablauf der Serie ist schwammig, höflich ausgedrückt – wie kommt Tartessos überhaupt an die Lemuronableger, wer schickt sie quer durch Europa und auf welche Weise, hat Magus ein schwarzes Büchlein mit Kontaktpersonen und zahllose Handlanger?

Eine nette Abwechslung ist der Kampf zwischen Hammers Überich und Lemuron, der für etwas magische Action sorgt und durch die Erzählperspektive gewinnt. Und auch wenn man über Lemurons Schurkenpläne nur den Kopf zu schütteln vermag, liegt Walter Appel der wenig subtile Stoff offensichtlich. Subtilität war ja nie sein Ding. Also stürzt er sich mit Begeisterung auf das B-Movie-Niveau der Serie und weiß das launig und mit viel Schwung zu erzählen.

Das ist zwar kein guter Gruselroman, auch wenn die Anfangsszene da durchaus noch Hoffnungen weckte, aber fairerweise muss man sagen, dass es ganz witzig zu lesen und durchaus unterhaltsam ist.

DAS TITELBILD
Ein Buckliger und ein junges Mädchen. Ein Friedhof. Und ein Sarg. Alles da, was einen Gruselroman ausmachen sollte.

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Der Schlaf des Todes

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