Freshmen gegen Seniors - »Dazed and Confused« – Media Book
Freshmen gegen Seniors
»Dazed and Confused« – Media Book
In Deutschland seinerzeit unter dem Titel „Confusion – Sommer der Ausgeflippten“ lediglich als Videopremiere gestartet, hat man dem Kultfilm nun eine schicke Mediabook-Auswertung spendiert.
Schon 1993 empfahl sich Richard Linklater als Regisseur, der sich mit der Lebensrealität junger Menschen aufs Beste auskennt. Nach seinem Festivalhit „Rumtreiber“ aus dem Jahr 1990 legte „Dazed and Confused“ den Grundstein für viele weitere gelungene Jugendstudien Linklaters. Die beeindruckendste ist zweifellos sein Langzeitexperiment „Boyhood“, bei dem er seinen Protagonisten über elf Jahre hinweg mit der Kamera begleitete und dabei – in einem fiktionalisierten Umfeld – dessen Aufwachsen dokumentierte. Auch bei „School of Rock“ zog es Linklater filmisch wieder zurück auf die Schulbank, und bei seinem 2016 entstandenen „Everybody Wants Some!!“ ließ er uns am ersten Tag einer Freundesclique am College teilnehmen – sozusagen in der inoffiziellen Fortsetzung von „Dazed and Confused“.
Denn dieser spielt am letzten Tag einer Freundesclique an deren Highschool im Jahr 1976, an dem die Weichen gestellt werden für den weiteren Fortgang in ihrem Leben. Randy „Pink“ Floyd (Jason London), Slater (Rory Cochrane) und Don (Sasha Jenson) sind froh, dass sie dem Schultrott endlich entkommen sind. Am letzten Tag des laufenden Schuljahres wollen sie sich traditionell als Seniors über die Freshmen hermachen, deren Highschool-Karriere gerade erst beginnt. Insbesondere O’Bannion (Ben Affleck) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Frischlinge mit seinem Bruderschaftsholzprügel gehörig zu verdreschen. Eine unbedachte Aussage Jodi Kramers (Michelle Burke), ihren jüngeren Bruder Mitch (Wiley Wiggins) dabei doch bitte zu verschonen, lässt diesen natürlich nur noch umso mehr ins Interesse der Älteren rücken. Pickfords (Shawn Andrews) Eltern wollen das Wochenende über verreisen, was der Junge zum Anlass nimmt, die ganze Abschlussklasse zum Besäufnis zu sich nach Hause einzuladen. Doch leider macht ihm ein überpünktlicher Bierlieferant dabei einen Strich durch die Rechnung, weswegen sich die Highschool-Abgänger unter freiem Himmel im Park treffen müssen. Wagenladungen voller Bier, selbstgedrehte Joints und Lagerfeuerromantik dürfen dabei natürlich nicht fehlen. 
Es passiert nicht wirklich viel in „Dazed and Confused“, der sich genau wie „Everybody Wants Some!!“ größtenteils darauf beschränkt, den besonderen Tag im Leben seiner jugendlichen Protagonisten sehr detailreich und authentisch unter die Lupe zu nehmen. Richard Linklater hat seine Figuren mit Liebe gezeichnet und um sie herum eine episodenhafte Handlung gesponnen, die in erster Linie durch ihre Atmosphäre und das darin transportierte Lebensgefühl besticht. Die gut besetzten jugendlichen Hauptdarsteller schaffen es auch ausgezeichnet, sich in die 70er Jahre hineinzuversetzen und die sorgenfreie Unbekümmertheit jener Tage glaubhaft wieder zum Leben zu erwecken. Das Mediabook selbst (das am 22. August 2019 erscheint) stand zu Rezensionszwecken nicht zur Verfügung. Das Bild auf der BluRay (im Widescreen-Format 1,85:1) ist nicht zu beanstanden, der Ton liegt auf Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo vor, den Originalton gibt es wahlweise auch im DTS HD Master Audio 5.1 (optional auch mit Untertiteln auf Deutsch und Englisch). Das Bonusmaterial umfasst den englischen Trailer, eine Bildergalerie, siebzehn entfallene Szenen (zusammen 26 Minuten) sowie die beiden „Aufklärungsfilme“ „The Blunt Truth“ (4 Minuten) und „Public Service Announcements“ (2 Minuten). Auf einer Bonus-DVD finden sich darüber hinaus dreizehn „Character Interviews“ (zusammen 40 Minuten), Interviews mit Cast & Crew (Richard Linklater, Parker Posey, Ben Affleck, Nicky Katt, Adam Goldberg, Rory Cochrane, Wiley Wiggins, Catherine Morris, Christin Hinojosa, Matthew McConaughey, Don Phillips u.a.; zusammen 47 Minuten), ein „Hinter den Kulissen“-Feature (30 Minuten) sowie das auf Film gebannte Vorsprechen der Darsteller (23 Minuten).
