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Der charmante Hochstapler - »Das Leben – ein Sechserpack«

Das Leben – ein SechserpackDer charmante Hochstapler
»Das Leben – ein Sechserpack«

Im Jahr 1993 verfilmte Fred Schepisi („Roxanne“, „Das Russland-Haus“) das Bühnenstück „Six Degrees of Separation“ von John Guare, der dieses dafür selbst zum Drehbuch umschrieb. Obwohl Hauptdarstellerin Stockard Channing für diesen Film sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert wurde, kam der Film hierzulande nicht ins Kino und wurde auch erst fürs Heimkino ausgewertet, nachdem er im Pay-TV seine deutsche Erstaufführung erlebt hatte.

Das Leben – ein SechserpackNun hat „Vocomo Movies“ dem Film anlässlich seines 25jährigen Jubiläums eine High-Definition-Premiere gegönnt und ihn erstmals auf BluRay herausgebracht. Der deutsche Titel des Films, „Das Leben – ein Sechserpack“, ist nicht besonders clever, in der Schweiz ist er unter dem wesentlich besseren übersetzten Originaltitel „Sechs Stufen der Abgrenzung“ bekannt. Dabei geht es um die Theorie, dass über sechs Stufen hinweg jeder Mensch auf der Erde mit jedem anderen Menschen verbunden ist, auch bekannt als das „Kleine-Welt-Phänomen“. Das beschreibt den Inhalt von John Guares Geschichte schon wesentlich präziser, denn es geht hier um einen raffinierten jungen Mann, der sich das Wissen über bestimmte Personen zunutze macht, um in bessere Kreise vorzudringen und in einer Gesellschaftsschicht dazuzugehören, die ihm ansonsten verwehrt geblieben wäre.

Das Leben – ein SechserpackDer betuchte Kunsthändler Flan Kittredge (Donald Sutherland) und seine aparte Frau Ouisa (Stockard Channing) haben aus Südafrika den Mäzen Geoffrey Miller (Sir Ian McKellen) zu Besuch, den sie für eine millionenschwere Investition gewinnen wollen. Gerade, als die drei zum Essen in einem italienischen Restaurant aufbrechen wollen, steht bei ihrer edlen Wohnung am New Yorker Central Park ein gewisser Paul (Will Smith) vor der Tür, der erzählt, dass man ihn überfallen und verwundet habe. Er sei ein Freund der erwachsenen Kinder der Kittredges, mit denen er zur Schule gegangen sei. Die drei sind direkt vom enormen Charme und Wissen des jungen Mannes eingewickelt, der ihnen ein fantastisches Essen kocht und über den Einfluss von J.D. Salingers „Der Fänger im Roggen“ philosophiert. Paul behauptet, der Sohn des Schauspielers Sidney Poitier zu sein, und die Kittredges erlauben es ihm, die Nacht im Zimmer ihres Sohnes zu verbringen. Doch nicht nur die Tatsache, dass sie am nächsten Morgen nicht nur Paul, sondern noch einen weiteren nackten jungen Mann in diesem Bett finden, lässt die Kittredges an der Identität und den Geschichten des dunkelhäutigen Mannes zweifeln.

Das Leben – ein SechserpackFred Schepisi hat den Bühnenursprung der Geschichte recht geschickt verschleiert, indem er immer wieder zwischen den Zeitebenen hin- und herspringt. Wir sehen dabei nicht nur das Kennenlernen der Protagonisten in einer Rückblende, sondern werden dazwischen auch immer wieder Zeuge, wie das Ehepaar seine Geschichte bei den verschiedensten Anlässen erzählt. Dabei erweisen sie sich als wahre Wortakrobaten, die die Geschehnisse spannend und mit spitzzüngigen Formulierungen zum Besten geben. Schepisi lässt auch die Spannung gekonnt ansteigen, weswegen man gebannt an den Entwicklungen und sich immer weiter zuspitzenden Ereignissen dranbleibt. Die BluRay präsentiert den Film im Widescreen-Format 2,35:1, dessen Bild allerdings reichlich Filmkorn erkennen lässt und auch in einigen Passagen eher unscharf ausgefallen ist. Der Ton liegt in der deutschen Synchronfassung im DTS HD Master Audio 2.0 vor, die englische Originalfassung ist sogar im DTS HD Master Audio 5.1 aufgespielt (optional sind deutsche Untertitel einblendbar). Als einziges Extra gibt es den amerikanischen Original-Kinotrailer zum Film.

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