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Go West! - 28. Mai 2017

Go WestWieder in den ›Wilden Westen‹
28. Mai 2017

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Pony ExpressWeiter auf dem Oregon Trail und der Pony Express
Von Independence/Kansas City aus wurde der Oregon Trail belebter. Im späten Frühjahr brachen die Trecks auf. Vor ihnen lagen rd. 2.000 Meilen, ca. 3.200 km. Der Treck dauerte je nach Umständen zwischen 5 und 6 Monate. Bedeutsam war, daß die Pioniere die Rocky Mountains im Spätsommer oder frühen Herbst passierten. Spätestens ab Mitte September mußten sie in den Rockies mit Schnee rechnen. Das konnte das Ende ihres Weges, im schlimmsten Fall den Tod bedeuten. Wie für die „Willie-&-Martin Handkarren-Kompanie der Mormonen, die 1854 in Wyoming in einen mörderischen Blizzard gerieten. Über 200 Menschen fanden den Tod. Die größte Katastrophe in der Geschichte des Trails.

Die Fahrt ging nordwestwärts nach Kansas Richtung Nebraska. In den 1840er Jahren waren es jährlich nur wenige Trecks. Nachdem die Goldfunde in Kalifornien bekannt geworden waren, setzte ab 1849 eine wahre Flut von Wagentrecks ein.

Irgendwo in den Rockies teilte sich der Trail, und die Goldsucher schwenkten nach Kalifornien um, die Siedler blieben auf dem Weg ins „gelobte Land“ nach Oregon.

Schon 1847 waren die Mormonen, die gewaltsam aus Illinois und Missouri vertrieben worden waren, diese Route gezogen. Sie waren von Omaha (Nebraska) aufgebrochen und hielten sich nördlich vom North Platte River – diese Route wird bis heute als „Mormon Trail“ bezeichnet.

 Die Planwagen, die von Kansas heraufkamen, zogen südlich des Platte-Flusses – das ist der klassische „Oregon Trail“, der in den ersten Jahren als „North Platte River Route“ bezeichnet wurde. Der Name „Oregon Trail“ kam erst in den 1850er Jahren auf.

Dieser Route folgte ab 1859 auch der Pony Express von St. Joseph aus, der ein Stück durch Kansas nach Westen führte und dann nach Nebraska schwenkte.

Die Route entlang des Platte-Flusses repräsentierte damit de facto 4 Trails: den Mormon Trail, den California Trail, den Oregon Trail und den Pony Express.

Im Nordosten von Kansas siedelte sich eine kleine Kolonie deutscher Emigranten an, daher gibt es hier Ortschaften wie Bremen und Hanover. Und es gibt die Hollenberg-Station, eine der letzten erhaltenen Pony-Express-Stationen. Der Hannoveraner Gerat H. Hollenberg steckte hier mit seiner Frau Sophia eine Farm ab und richtete in seinem Haus einen Handelsposten für vorbeiziehende Trecks ein, sowie eine Pferdewechselstation für die Postreiter.

Die Fotos zeigen mich und Karen Rogowski am großartigen Pony Express Denkmal in Marysville, einen Pony Express Gedenkstein, die Mochilla (den Pony Express Sattel) und Hollenberg-Station. (Bild 38-41)

Nebraska ist ein typischer Heimstättenstaat. Seine Bedeutung begann vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg, als Nebraska und Kansas in die Union der USA einverleibt wurden. Nebraska war als „sklavenfreier Staat“ bestimmt, während in Kansas über den Status abgestimmt werden sollte, was zu blutigen Auseinandersetzungen am Vorabend des Bürgerkrieges führte. Männer wie John Brown und William Quantrill prägten die Ära das „blutigen Kansas“.

Als Abraham Lincolns Heimstättengesetz am 1. Januar 1863 in Kraft trat, mit dem ein breites Kleinbauerntum geschaffen werden sollte – als Gegengewicht zu den Plantagenbesitzern im Süden – war der Unionssoldat Daniel Freeman der erste, der in Nebraska nach dem neuen Gesetz eine Parzelle absteckte.

Das Gesetz sah vor, daß jeder volljährige Bürger kostenlos ein Stück Land von 160 Acres erhalten sollte, wenn er darauf ein Haus baute und es 5 Jahre lang bewirtschaftete.

Es sollte sich als das erfolgreichste Siedlungsgesetz der Welt erweisen. Es war bis in die 1980er Jahre in Kraft und gab Millionen die Chance, zu Landbesitzern zu werden.

Diese Heimstättensiedlungen dürfen nicht mit den Oregon-Pionieren verwechselt werden. Das war eine andere Generation, aber auch eine andere Klasse Menschen. Rund 90 Millionen Amerikaner haben Heimstättensiedler als Vorfahren.

Die Fotos zeigen Karen Rogowski und mich vor einer alten Heimstätterhütte, das Grab von Daniel Freeman, dem Heimstättenpionier, einen Blick in die Behausung und die "Freeman School", die erste Einraum-Schule des Siedlungsdistrikts,die bis 1967 - 95 Jahre lang - genutzt wurde. (Bild 42-46)

Freemans erste Farm befand sich unweit der heutigen Siedlung Beatrice in Nebraska – übrigens der Geburtsort des berühmten Hollywood-Schauspielers Robert Taylor („Die Karawane der Frauen“, u.a.). An seinem Geburtshaus ist eine kleine Plakette angebracht.

In Beatrice verbringen wir die Nacht, nachdem wir das grandiose Museum für die Heimstättensiedler Amerikas besucht haben. (Bild 47 und 48)


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