Orgie des Todes

Orgie des TodesOrgie des Todes
(Enigma rosso)

Gianni di Salvo ist Chef der Mordkommission. Der stoppelbärtige Bulle mit Schnauze und Herz steckt in Schwierigkeiten. Die Leiche der frühreifen Christina wurde gefunden - ihr Unterleib sieht aus, als hätte sie ein wildes Tier zerfetzt. Seine Nachforschungen führen in ein exclusives Luxus-Internat. Nur Töchter mächtiger und schwerreicher Familien finden Aufnahme. Di Salvo kommt dahinter, dass Schülerinnen einflußreichen Männern als willige Gespielinnen vermittelt werden. Diese Kreise werden mit den Orgien und der Toten erpreßt. Di Salvo treibt die Mörder in die Enge. Als sie versuchen ihn zu töten, kennt er kein Erbarmen...

ORGIE DES TODES ist ein Film, den man ziemlich schwer einem bestimmten Genre zuordnen kann, vereint das Werk von Alberto Negrin ebenso Elemente des typischen Giallos wie auch Antele des Polizesco, was letztendlich zu einer durchaus interessanten-und explosiven Mischung führt, die allerdings auch einige kleinere Schwächen aufweist. Da wären an erster Stelle diverse Abläufe zu nennen, die dem Zuschauer doch einigermaßen zufällig und fast schon an den Haaren herbeigezogen erscheinen, ebenso ist die Einführung einiger Charaktere in die Geschichte nicht ganz glücklich gewählt, die ohne weitere Erklärung ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie in Erscheinung getreten sind. Damit sind aber schon die Defizite eines Filmes aufgezählt, der ansonsten rundum überzeugen kann und eigentlich durchgehend auch sehr spannende Unterhaltung bietet, die zudem auch von einer herrlich dichten Atmosphäre begleitet wird.

Die größte Stärke dieses Werkes ist ganz sicher die erstklassig besetzte Darsteller-Riege, mit Fabio Testi, Ivan Desny oder Christine Kaufmann bekommt man es mit sehr bekannten Darstellern der damaligen Zeit zu tun, die allesamt durch erstklassiges Schauspiel auffallen. Hervorzuheben ist dennoch ein glänzend aufgelegter Fabio Testi, der in der Rolle des ermittelnden Kriminalbeamten eine brillante Performance an den Tag legt. Mögen seine Methoden sich zwar des Öfteren an der Grenze der Legalität bewegen, so geben ihm die Ergebnisse doch letztendlich recht und führen im Endeffekt auch zur Auflösung der mysteriösen Mordserie, die im Mittelpunkt des Geschehens steht. Das ihm dabei in diversen Passagen auch etwas der Zufall in die Karten spielt, ist meiner Meinung nach ein Aspekt, den man nicht zu negativ bewerten sollte, auch wenn man das Ganze durchaus noch etwas nachvollziehbarer hätte darstellen können.

Trotz der erwähnten Mankos hat es Alberto Negrin ausgezeichnet verstanden, dem Zuschauer ein insgesamt gesehen überdurchschnittlich gutes Filmerlebnis zu präsentieren, das in seiner Art schon erhebliche Ähnlickeiten zu Massimo Dallamano's Meisterwerk "Der Tod trägt schwarzes Leder" aufweist, wobei "Orgie des Todes" allerdings nicht an die Klasse und Genialität des 1974 erschienenen Klassikers herankommt. Jedoch sind die Ähnlichkeiten in der Dramaturgie der beiden Filme wie auch in der Erzählstruktur recht offensichtlich, so das sich ein Vergleich fast automatisch aufdrängt. Und auch wenn vorliegender Genre-Beitrag wohl nicht zu den ganz großen Vertretern des italienischen Kinos zu zählen ist, handelt es sich auf jeden Fall um einen äusserst kurzweiligen-und jederzeit spannenden Vertreter, der zum mitraten einlädt und keinerlei Langeweile aufkommen lässt.

Mir persönlich hat "Orgie des Todes" sehr gut gefallen und auch diverse Zufälligkeiten innerhalb der Geschichte konnten den insgesamt sehr guten Gesamteindruck nicht trüben. Mit etwas mehr Liebe zum Detail und einer stärkeren Herausarbeitung der Grundthematik hätte man allerdings noch weitaus mehr bewerkstelligen können, so das der Film noch mehr an Qualität gewonnen hätte. Doch auch so hat man einen erstklassigen Genrefilm vor sich, der um die 80 Minuten beste-und extrem kurzweilige Unterhaltung bietet, die man sich immer wieder gut anschauen kann.


Fazit: Mit "Orgie des Todes" hat Alberto Negrin eine insgesamt gelungene Mixtur aus Giallo-und Polizesco kreiert, die zwar keinesfalls an die Klasse eines "Der Tod trägt schwarzes Leder" herankommt, sich aber dennoch über dem normalen Durchschnittsfilm ansiedelt. Einige kleine Schwächen sind unübersehbar, beeinträchtigen aber keinesfalls einen ansonsten erstklassigen Filmgenuss, den man sich auf jeden Fall einmal anschauen sollte.

 
Informationen zum Film

Darsteller: Fabio Testi, Christine Kaufmann, Ivan Desny, Jack Taylor, Fausta Avelli, Bruno Alessandro, Carolin Ohmer, Silvia Aguilar, Taida Urruzola, Maria Asquerino, Tony Isbert, Helga Line, Brigitte Wagner
Regie: Alberto Negrin
Drehbuch: Peter Berling / Marcello Coscia
Kamera: Eduardo Noe
Musik: Riz Ortolani
Ungeprüft
Deutschland / Italien / Spanien / 1978
 

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