Das Lazarus Projekt

Das lazarus-ProjektDas Lazarus Projekt
(The Lazarus Project)
mit Paul Walker, Piper Perabo, Brooklynn Proulxs, Bob Gunton, Lambert Wilson, Linda Cardellini, Tony Curran, Malcolm Goodwin, Ross McMillan, Aaron Hughes, Sean Skene, John Callander, Shawn Hatosy, Alex Sol, Peter Jordan
Regie : John Glenn
Drehbuch : John Glenn / Evan Astrowsky
Kamera : Jerzy Zielinski
Musik : Brian Tyler
FSK 16
USA / 2008

Seine Bewährungszeit fast hinter sich gebracht, kann Ben (Paul Walker) gar nicht glauben, wie viel Glück er hat und erkennt, dass er dankbar sein sollte für seine schöne Frau (Piper Perabo), ein wundervolles, kleines Mädchen und ein geregeltes Einkommen. Als er unerwartet seinen Job verliert, gerät er wieder auf die schiefe Bahn und dreht ein Ding - mit fatalen Folgen. Der Überfall geht tödlich aus und Ben selbst wird zum Tode verurteilt.


Als er feststellt, das er nach Vollstreckung des Urteils noch lebt, muss er sich die Frage stellen, ob er dem Tod entkommen ist oder sich hinter allem ein weitaus dunkleres Geheimnis verbirgt. Verzweifelt versucht Ben, die Geschehnisse zu verstehen, in sein altes Leben zurückzukehren und das mysteriöse Puzzle - in dem nichts so ist, wie es scheint - zusammenzusetzen.

Regie-Neuling John Glenn, der bis jetzt viel eher als Drehbuch-Autor verantwortlich zeichnete, hat hier ein meiner Meinung nach sehr gelungenes Debut hingelegt. Es ist ihm hier gelungen, einen erstklassigen und spannenden Thriller zu kreieren, dem sehr gekonnt Mystery-Elemente beigefügt wurden und der auch teilweise dramatische Züge erkennen lässt. Man darf hier keine großartige Action erwarten, der Film lebt von seiner immensen Spannung und der teils sehr mysteriösen Stimmung, die er entfacht.

Vor allem in der ersten Filmhälfte wird ein extrem straffer Spannungsbogen aufgebaut, der einen als Betrachter mit in die Story einbindet, da man sich auf der gleichen Wissensstufe wie der Hauptdarsteller befindet. Paul Walker, dem ja lange das Image des nichtssagenden Darstellers angeheftet wurde, spielt den Charakter des Ben hier wirklich ausgezeichnet und sehr überzeugend, was vor allen in den Passagen, in denen ihm bewust wird, das er eine zweite Chance erhalten hat, sehr gut zum Ausdruck kommt. Auf seiner Suche nach der Wahrheit und wie es zu dieser Chance gekommen ist, merkt man ihm die innere Zerrissenheit wirklich an, denn trotz der Freude über sein "zweites Leben" beherrscht ihn der dringliche Wunsch, zu seiner Familie zurückzukehren. Paul Walker drückt diesem Werk durch seine überzeugende darstellerische Leistung seinen Stempel auf und dürfte so langsam seinen Ruf als darsteller in eher belanglosen Filmen abgelegt haben.

Die Spannung, die sich in dieser Phase des Films aufbaut, ist wirklich richtiggehend spürbar, man ist als Betrachter des Geschehens wirklich stark eingebunden und will das Rätsel lösen. Die mysteriöse und sehr dichte Atmosphäre die sich aufbaut, nimmt einen vollkommen in Beschlag und übt eine ungeheuer starke Faszination aus, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Leider können sich diese allesamt sehr positiven Dinge aber in der zweiten Filmhälfte nicht auf einem konstant hohen Niveau halten, vor allem zum Ende hin, als das Rätsel der zweiten Chance gelöst wird, geschieht dies in einem etwas zu schnellen Tempo. Die Auflösung des Ganzen kommt einfach zu abrupt und nicht ausführlich genug, hier hätte man noch etwas mehr vom durchaus vorhandenen Potential der Thematik ausschöpfen können, was den Film noch besser gemacht hätte, als er von Haus aus schon ist.

So kommt es dann auch, das leider ein viel zu klischeebehaftetes Ende gewählt wurde, ein Happy-End, das so irgendwie gar nicht in diese Geschichte passt. Natürlich freut man sich am Ende irgendwie mit den Protagonisten über den Ausgang, hätte sich aber insgeheim doch ein etwas spektakuläres Ende gewünscht. Nachdem sich die Geschichte so spannend und mysteriös entwickelt hat, ist der gewählte Schluss einfach zu seichtund wird der Story nicht ganz gerecht. Doch auch diese kleinen Mängel können nicht über den insgesamt sehr guten Gesamteindruck von "Das Lazarus Projekt" nicht hinwegtäuschen, denn der Film ist wirklich zu gut, als das man die kleinen Schwächen zu sehr hervorhebt.

So kann man insgesamt festhalten, das es sich hier um ein mehr als gelungenes Erstlingswerk von John Glenn handelt, der es lediglich versäumt hat, noch mehr aus der vorhandenen Geschichte rauszuholen, aber dennoch einen sehr guten Film produziert hat, der spannende und kurzweilige Unterhaltung bietet und ganz sicher zu den besseren Vertretern seiner Art zu zählen ist.


Die DVD :

Vertrieb : Splendid
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel : Deutsch
Bild : 2.35:1 (16:9)
Laufzeit : 96 Minuten
Extras : Deleted Scenes

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