Arrakoski, A. (Hrsg). - Die spannendsten Weihnachtsgeschichten aus Skandinavien (Paperback)

Cover

Die spannendsten Weihnachtsgeschichten aus Skandinavien
Herausgeberin: Annamari Arrakoski
Verlag Rowohlt
erschienen November 2007 (erstmals 2004)
384 Seiten, 9,95€
ISBN: 978-3-499-33252-4

Bereits 2004 zum ersten Mal veröffentlicht, bringt Rowohlt mit dieser Sammlung drei Jahre später erneut ein Buch heraus, das den (noch immer aktuellen) Trend zu Krimis aus dem Norden aufnimmt.

Eine Anthologie mit Weihnachtsgeschichten aus Skandinavien, da denke ich doch unwillkürlich an den Rentierkerzenständer aus geschwärztem Metall, Svenska Pepparkakor, viele Kerzen, die Farben rot und weiß ... kuschelig, nordisch, einfach zum Seufzen *schmunzel*.

Umso amüsanter, dass gleich die erste Geschichte in dieser Sammlung einen direkt in das Herz von Ciudad de México trägt, mitsamt schweißtreibender Hitze, Smog und Armenviertel.

Ich habe mich dabei erwischt, vor lauter Überraschung den Anfang zwei Mal gelesen zu haben, einfach weil es mich doch reichlich verwirrt hat, statt skandinavischem Schnee mexikanische Bananen vor mir zu haben. Dann habe ich gegrinst über die gute Idee und weitergelesen.

Arne Dahl, der eigentlich Jan Arnald heißt und unter seinem wirklichen Namen auch andere Essays veröffentlicht hat, schreibt einfach herausragend. Man stolpert eigentlich ständig. Verfaulte Banane? Der Pathologe findet die verfaulte Banane im Nasenloch des Toten. Äh... Moment... Stimmt, die war ja von ... Überlesene Aussagen von harmlosen Zeugen bekommen plötzlich eine Bedeutung, wenn man Kommisar Reyes dabei begleitet, wie er in den Fallakten blättert. Wie bei wenigen anderen Krimiautoren fühle ich mich hineingenommen in die Gedanken und Ermittlungsarbeit von Kommisar Reyes. Ich muss gleich mal schauen, was es da noch von Arne Dahl gibt, das ich noch nicht gelesen habe.

Auch die anderen Experten des skandinavischen Kriminalromans treten in Erscheinung: Ake Edwardson, einer der beliebtesten Krimi-Autoren Schwedens, Hakan Nesser (wie schön, weder Van Veeteren noch Barbarotti treten auf) oder Henning Mankell mit seinem Kommissar Wallander. Etwas vermisst habe ich eine Geschichte von meinem Lieblingsislandkrimiautoren Arnaldur Indridason, entschädigt hat mich der für mich neue Aevar Örn Josepsson aus Island. Allerdings schreibt auch ein Autor, von dem ich bisher keine Krimigeschichten gelesen habe, Jostein Gaarder.

Für mich als Fanatsyliebhaberin (und angeblich auch verkappte Emanze *hust*) ist besonders die Geschichte „Der weiße Prinz“ von Leena Lehtolainen interessant. Es geht dabei um den Autoren einer Fantasygeschichte, der eine Schriftstellerkollegin angeblich vergewaltigt hat. Diese Geschichte hebe ich mir für heute Nachmittag auf.

Alles in allem ist diese Anthologie genau das, was man von ihr erwarten kann: Skandinavische Krimiautoren unterhalten ihre Leser mit den „schauderhaft schönen“ Geschichten in einer Welt, die wenig mit dem „IKEA-Idyll“ zu tun hat, aber die für uns scheinbar so faszinierend ist. Nichts wirklich Neues, aber genau das, wofür man bezahlt.

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