Reineckers Krimi-Dreiteiler: Babeck


Kein Aufguss
Wer einen Aufguss von Der Tod läuft hinterher erwartet, der ist wahrlich schief gewickelt. Die Story um Babeck ist etwas anders erzählt. Dennoch gibt es ein paar interessante Parallelen. Die Geschichte spielt ebenfalls in zwei Ländern. Schon beim ersten Dreiteiler wählte Reinecker als Handlungsort England und Frankreich. Hier ist es nun Deutschland und Italien. Er wird dieses Konzept übrigens auch in 11 Uhr 20 fortsetzen. Die zweite Parallele ist, dass ein Mann nach den Schuldigen für den Tod eines Familienmitglieds (hier seinen Vater) sucht und dabei von einer jungen Dame unterstützt wird, die ganz ähnliche Interessen hat. Marianne Hohmann sucht ihren Vater, dessen Tod man ihr vorgegaukelt hat, von dem sie aber erfährt dass dieser noch lebt. Dabei ist Marianne Hohmann genau wie Mary Hotkins in Der Tod läuft hinterher keine farblose und unwichtige Gefährtin des Helden. Sie ist eine Figur mit eigener Dynamik und eigenem Handeln und Denken. Dies führt die beiden Hauptfiguren im Laufe der Handlung auch mal auseinander. Verlieben werden sie sich nicht, dafür fehlt die Zeit. Auch zwischen Mary Hotkins und Morrison gab es in Der Tod läuft hinteher keine Liebesbeziehung. Aber Herr Reinecker hielt sich damit immer zurück.

Babeck ist m. E. wesentlich schwächer als Der Tod läuft hinterher und kann auch die Spannung von 11 Uhr 20 nicht ganz erreichen, obwohl auch dieser Dreiteiler eher schwächer ist. Dies liegt nicht an Helmuth Lohner, der als eher blasser Held den um einiges markanteren Joachim Fuchsberger ersetzen musste. Es lag eher an der Story, die nur wenige Geheimnisse bot. Die Figur Babeck ist weitaus weniger interessant als angepriesen. Und das Rätsel um dessen Identität wird nur allzu früh offenbart, indem man zunächst Charles Regnier als möglichen Babeck tituliert und später Curd Jügens. Beide sind dann am Ende tatsächlich Babeck in zwei Personen. Auch die sonstigen Motive für Kruppka den Fall zu klären sind reichlich unzureichend. Der Mörder seines Vater ist schnell entlarvt, es geht nur noch um die Motive und auch die liegen auf der Hand, den spätestens in Teil 2 wurde der Waffenhandel offensichtlich, so dass nun wirklich nur die Frage bleibt, wer Babeck ist. Und gerade diese Gretchenfrage wird am Schluss sehr unbefriedigend beantwortet.


Die hübsche Gefährtin von Kruppka spielt Cordula Trantow, die in Punkto Attraktivität ihrer Vorgängerin Marianne Koch in nichts nachsteht. Weitere darstellerische Highlights erlebt man durch Raimund Harmstorf in einer seiner ersten Fernsehrollen überhaupt. Kaum zu glauben, dass dieser junge, schlaksige Typ nur drei Jahre später den legendären "Seewolf" mimte.
Bei Curd Jürgens trug sich ein seltsamer Umstand zu. Jürgens sollte die Hauptrolle spielen. Ein Unfall fesselte ihn jedoch vorübergehend an den Rollstuhl, so dass er die eigens für ihn geschriebene Rolle "Mann im Rollstuhl" annahm, die ihm laut eigenem Bekunden gar nicht gefiel. Auch Siegfried Lowitz (Weingarten) war gar nicht für den Dreiteiler vorgesehen. Seine Rolle sollte Martin Held spielen, der abgesagt hatte. Senta Berger hat eine ähnliche Rolle wie Gisela Uhlen im ersten Dreiteiler. Ferner sind u.a. Wolfgang Völz und Rudolf Schündler dabei.
Jede der drei Babeck-Folgen ist satte 10 - 15 Minuten kürzer als jede der Tod-Folgen. Das sagt freilich nichts über die Qualität aus. Aber schon ein wenig über den Einfallsreichtum Reineckers, der seinen ersten Dreiteiler nicht erreicht hatte was den Inhalt und die Qualität angeht. Dennoch bleibt Babeck sehenswert und ist ein Stück TV-Geschichte. Was noch auffällt ist, dass die Teile 1 und 2 zwar mit Cliffhanger enden, es aber in den Teilen 2 und 3 keine Rückblenden mehr gibt. Die Handlung setzt genau am Cliffhanger an, der sich übrigens im Nachhinein als unspektakulär erweist. Auch haben alle drei Teile Untertitel, die es bei der "Tod läuft hinterher" ebenfalls noch nicht gab. 11 Uhr 20 wird auch Untertitel haben. Die Titelmelodie komponierte Peter Thomas.
Jede der drei Babeck-Folgen ist satte 10 - 15 Minuten kürzer als jede der Tod-Folgen. Das sagt freilich nichts über die Qualität aus. Aber schon ein wenig über den Einfallsreichtum Reineckers, der seinen ersten Dreiteiler nicht erreicht hatte was den Inhalt und die Qualität angeht. Dennoch bleibt Babeck sehenswert und ist ein Stück TV-Geschichte. Was noch auffällt ist, dass die Teile 1 und 2 zwar mit Cliffhanger enden, es aber in den Teilen 2 und 3 keine Rückblenden mehr gibt. Die Handlung setzt genau am Cliffhanger an, der sich übrigens im Nachhinein als unspektakulär erweist. Auch haben alle drei Teile Untertitel, die es bei der "Tod läuft hinterher" ebenfalls noch nicht gab. 11 Uhr 20 wird auch Untertitel haben. Die Titelmelodie komponierte Peter Thomas.

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