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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 38 - Magdalena

Der Alte - Erwin Kösters FälleFolge 38
Magdalena

Seit Jahren kümmert sich Magdalena Wessling um eine Gruppe von Obdachlosen, die am Stadtrand von München leben. Eines Morgens erhält sie von einem ihrer Schützlinge einen wichtigen Anruf, der sie dazu veranlasst, sich sofort auf den Weg zu machen. Am selben Morgen trifft ihr Sohn Andreas nach bestandenem Abitur mit dem Zug in München ein und ist enttäuscht, als ihn niemand erwartet.


Szenenfoto mit Sissy HöfererMissmutig begibt er sich nach Hause, wo auch wenig später seine Mutter eintrifft. Zunächst vergisst er seine Enttäuschung, doch als Magdalena ihm dann berichtet, dass sie die gemeinsame Paris-Reise wegen eines schlimmen Vorfalls in der Obdachlosen-Siedlung nicht mitmachen kann, ist Andreas fassungslos.

Wenig später wird Magdalena Wessling am Isar-Ufer, ganz in der Nähe der Obdachlosen-Siedlung, ermordet aufgefunden. Für Kommissar Köster ist dieser Fall auf den ersten Blick eindeutig - nur einer von Magdalenas Schützlingen kommt als Täter in Frage. Doch während der Recherchen kommen Köster plötzlich Zweifel an dem angeblich so eindeutigen Tathergang. Und er beginnt sich mit der Familie der Ermordeten näher zu beschäftigen. (1)

Ganz ungewöhnlich. Dieser Fall hat eine sozialkritische Komponente, was bei Köster äußerst selten vorkam. Das Motiv für den Mord liegt ebenfalls im sozialen Bereich, hat jedoch nichts mit den Obdachlosen an sich zu tun. Detlef Müller gelang ein ungewöhnlicher Fall, der zwar nicht vor Spannung strotzt, aber viele interessante Aspekte aufweist. Zbynek Brynych hat auf seine bekannten und teils gefürchteten Regie-Attitüden verzichtet, und somit dem Fall die nötige Authentizität gegeben.
Die Bilder sind ruhig, manchmal zu langsam in Szene gesetzt. An einigen Stellen hätte der Geschichte etwas mehr Tempo sicher gutgetan.

Als am Ende eine Verfolgungsjagd beginnt, wird diese auch nur in Teilen gezeigt, so dass auch Tempo verlorenen geht. Ich vermute, dass dies bewusst geschehen ist, um den Film vorwiegend ruhig zu gestalten.

Michael Wittenborn spielt den vernachlässigten Sohn einer durch un durch verpeilten Mutter. Dem Sohn hätte man in der Folge größeres Augenmerk schenken sollen.

Maria Becker ist als Magdalena in einer Ihrer Standard-Rollen zu sehen. Auch ansonsten hat diese Folge nur mittelmäßige Darsteller zu bieten. Lowitz, Ande und Schlüter bleiben die markantesten Akteure.

Eine gute Geschichte, eingebaut in einem eher mittelmäßigen Krimi mit Längen.


Besetzung: Siegfried Lowitz (Erwin Köster), Michael Ande (Gerd Heymann), Wolfgang Zerlett (Meyer Zwo), Henning Schlüter (Millinger), Maria Becker, Michael Wittenborn, Klaus Höhne, Sissy Höfferer, Holger Petzold, Dirk Dautzenberg und andere
Stab: Buch: Detlef Müller,  Titelmusik: Peter Thomas, Musik: Frank Duval Kamera: Rolf Kästel, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Zbynek Brynych. Erstausstrahlung: 14.03.1980 (ZDF)

(1) Text ZDF

© by author 01/10
Letzte Aktualisierung 06/23

Nächster Fall: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 39 - Die tote Hand
Vorheriger Fall: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 37 - Morddrohung 

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