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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 30 - Teufelsbrut

Der Alte - Erwin Kösters FälleFolge 30
Teufelsbrut

Mordanschlag auf einem Münchner Flugplatz: Dr. Lederer, leitender Angestellter einer Chemiefabrik, wird kurz nach der Landung durch einen Gewehrschuss lebensgefährlich verletzt. Hubertus Manz, Kollege und Freund des Mannes, stellt fest, dass der Koffer Dr. Lederers mit äußerst geheimen und wichtigen Unterlagen verschwunden ist. Kommissar Köster beginnt seine Ermittlungen.


Hans Canienberg und Thomas FritschWährend Dr. Brückner, Chef der Chemiefabrik, den Aufsichtsrat informiert, wird im Krankenhaus ein zweiter, diesmal erfolgreicher Mordanschlag auf Dr. Lederer verübt. Hubertus Manz sieht den Täter und kann ihn in Kösters Fahndungsalbum als einen gewissen Boris Karlov identifizieren. Der neuerliche Anschlag macht Köster skeptisch, was das wahre Mordmotiv betrifft. Während er im Privatleben des Toten ermittelt, taucht ein Erpresserbrief auf, in dem für die Rückgabe der Papiere 250.000 Mark gefordert wird. Außerdem gelingt es, Karlov zu fassen... (1)

Intrigen-Spinnerei
Aus Karlov kann man auch schnell seinen Auftraggeber herauskriegen. Der ist Monteur auf dem Flugplatz. Der selbst hat aber auch nur den Auftrag eines Dritten angenommen. Als dieser Dritte dann ausfindig gemacht wird, kommt heraus, dass weit mehr hinter dem Mord steckt als ein Racheakt zwischen rivalisierenden Chemiekonzernen. Es geht vielmehr um ein Familiendrama, wie es selbst bei Dallas oder dem Denver-Clan nicht zu finden war.

Zwar führt die Geschichte den Zuschauer bewusst in die Irre, indem ein Wirtschaftsverbrechen vorgegaukelt wird und sogar der Verfassungsschutz neben Köster ermitteln darf, doch das ist nicht das Thema, was den geneigten Köster-Fan zu fesseln vermag. Durch diese aufgesetzte Thematik wird der Krimi ziemlich schnell uninteressant. Er gewinnt erst wieder an Fahrt, als die Familientragödie offensichtlich wird. Dies passiert jedoch erst 10 Minuten vor Schluss.

Verzwickt
Die Geschichte ist derart verzwickt, dass sie sich nur Alfred Vohrer ausdenken konnte. Er verfasste bereits den 25. Fall "Mordanschlag", und legte dort ähnliche gestrickte Figuren und eine verworrene Handlung auf zwei Ebenen an den Tag. Doch was in Folge 25 noch einigermaßen gelang, geht etwas in die Hose. Selbst so bekannte Darsteller wie Helga Anders und Thomas Fritsch können da nicht viel retten. Auch darüber hinaus ist der Film gut besetzt mit Karl-Heinz Vosgerau, Willi Kowalji (Der Seewolf), Hubert Suschka (Sonderdezernat K1), Harald Dietl (Die Männer vom K3), Harry Meien und Ursuala Heyer (Synchronstimme von Joan Collins im besagten Denver-Clan).

Fazit
Vohrer wollte mit möglichst vielen Personen in der Handlung Dynamik und Spannung schaffen. Doch wie gesagt hat das im vorliegenden Fall nur bedingt funktioniert, da auch nur knapp 60 Minuten Sendezeit zur Verfügung standen.
Ein Fall, der sehenswert bleibt (wegen dem Nostalgiefaktor), aber darüber hinaus schnell in Vergessenheit gerät.
Die Folge wurde als 32. produziert und als 30. ausgestrahlt.

Besetzung: Siegfried Lowitz (Erwin Köster), Michael Ande (Gerd Heymann), Jan Hendriks (Brenner), Henning Schlüter, Hans Cannienberg, Willi Kowalji, Thomas Fritsch, Helga Anders, Hubert Suschka, Karl-Heinz Vosgerau, Harry Meien, Ursula Heyer, Harald Dietl, Gundolf Willer und andere
Stab: Buch: Alfred Vohrer, Musik: Frank Duval, Titelmusik: Peter Thomas, Kamera: Rolf Kästel, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Alfred Vohrer. Erstausstrahlung: 10.08.1979 (ZDF)

Eine Folge zuvor: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 29 - Nach Kanada
Nächste Folge: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 31 - Ein Parasit

(1) Die Krimi-Homepage
Quelle Stabangaben: Die Krimi-Homepage u.a.

© by author 11/09
Letzte Aktualisierung 09/22

Kommentare  

#1 Markus Badberg 2020-06-07 09:11
Mir gefällt dieser Fall sehr gut. Ich habe nichts zu beanstanden.
#2 Christian Naton 2021-01-13 21:02
Ich teile die Kritik von G.Walt, die Handlung fand ich nicht sonderlich überzeugend. Vohrer mag für Wallace- und Winnetou-Filme ein Händchen gehabt haben, seine Beiträge für den Alten sind mir zu witzlos. Für einen "Alten" braucht es m.E. immer etwas Psychologie und viel Ironie, beides fehlt hier, trotz guter Darsteller.
#3 Doktor Römer 2023-06-30 22:01
Harry Meyen? Spielt der da mit? Ansonsten, ja, von den von Vohrer geschriebenen Folgen definitiv die schwächste.

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