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Detektivbüro Martin - »Bitte keine Polizei«

Bitte keine PolizeiDetektivbüro Martin
»Bitte keine Polizei«

Unter dem Serientitel „Bitte keine Polizei“ verbirgt sich der Ausspruch zahlreicher Klienten, die ins Detektivbüro von Peter Martin kommen und zunächst einmal auf die Benachrichtigung der Polizei verzichten wollen. Es geht um Entführungen, Erpressungen oder erste Verdächtigungen ohne die entsprechenden Beweise.

Die Serie ist nun erstmals auf DVD erschienen.

Bitte keine PolizeiDie ZDF-Vorabendserie „Bitte keine Polizei“, die 1975 erstmalig ausgestrahlt wurde, hat bislang nur im Jahr 1981 eine Wiederholung erfahren. Seitdem ist sie nicht mehr aus den Archiven des Fernsehsenders herausgekommen, weswegen sie die jüngeren Generationen kaum mehr kennen dürften. Umso löblicher ist die Tatsache, dass sich Pidax der verschollenen Rarität nun angenommen und die dreizehn jeweils 25minütigen Episoden in einer Zweier-DVD-Box veröffentlicht hat. In der Hauptrolle des Privatdetektivs Peter Martin ist der 1940 in Karlsruhe geborene Til Erwig zu sehen, der nach vielfältigen Theaterengagements ab den 1960er Jahren eine erfolgreiche Fernsehkarriere begonnen hat. Dabei war er vergleichsweise selten in Hauptrollen zu sehen, konnte aber durch seine Präsenz in so erfolgreichen Formaten wie „Tatort“, „Der Alte“, „Schwarz-Rot-Gold“ oder „Wie würden Sie entscheiden?“ schnell auf sich aufmerksam machen und wurde zu einem bekannten TV-Gesicht. Aber auch als Drehbuchautor machte er sich einen Namen und schrieb Episoden für „Geschichten aus der Heimat“ sowie die Fernsehspiele „Der Alleswisser“ oder „Bitte“, ebenfalls fürs ZDF.

Bitte keine PolizeiDie Kriminalistik scheint in der Familie Martin ein beliebtes Steckenpferd zu sein. Familienoberhaupt Peter Martin (Til Erwig) betreibt ein gut gehendes privates Detektivbüro, seine Ehefrau Vera (Susanne Beck) ist darin nicht nur als Sekretärin tätig, sondern steuert auch immer wieder gute Ideen zur Lösung der Fälle bei oder wird als Mitarbeiterin in Außeneinsätze eingespannt. Peters Schwager Mathias Wenzel (Siegfried Rauch) ist Kriminalhauptmeister und in dieser Funktion immer mal wieder in den ein oder anderen Fall Martins involviert, auch, wenn die Polizei in den meisten Fällen eigentlich außen vor bleiben sollte. Gleich im ersten Fall der Serie wird es privat, denn Veras Mutter Agnes Krüger (Vilma Führlbeck) ist Opfer eines Trickbetrügers (Mogens von Gadow) geworden, der sich als angeblicher Postmitarbeiter in die Wohnung der Seniorin eingeschlichen hat, um sie nicht nur um die gerade abgehobenen 600 Mark zu bringen, sondern auch noch den Familienschmuck zu stehlen. Andere Fälle Martins betreffen u.a. die Ermordung eines Uhrenhändlers, die dem falschen Mann angelastet wird; die neidische Familie einer rüstigen Seniorin (Rose Renée Roth), die mit 70 Jahren noch einmal heiraten will und damit den Missmut der designierten Erbengemeinschaft auf sich zieht; eine Sendung Rohdiamanten, die bei einem Flugzeugabsturz verloren gegangen sind; oder einen jungen Mann, der beim Russisch-Roulette-Spielen ums Leben gekommen ist. In der Folge „Jan ist verschwunden“ wird es dann abermals sehr persönlich, weil Entführer Martins Sohn Jan (Andreas Fröhlich) für den Sohn eines Konsuls gehalten haben und diesen nun um Lösegeld erpressen.

Bitte keine PolizeiFür lediglich 25minütige Episoden sind die 13 Folgen von „Bitte keine Polizei“ erstaunlich gut konzipiert, so dass in der zügigen Inszenierung Wolfgang Schleifs weder Langeweile aufkommt, noch Aspekte in den Geschichten unberücksichtigt bleiben. Die zumeist von Bert Harras verfassten Drehbücher (drei Folgen schrieb darüber hinaus Karl Michael Heinze) bieten eine ausgewogene Mischung aus Spannung und Humor, lassen die privaten Seiten der Protagonisten nicht zu kurz kommen und sind abwechslungsreich und originell konzipiert. In Episodengastauftritten tummeln sich namhafte deutsche Fernsehschauspieler wie Rudolf Schündler, Rosl Mayr, Rudolf Lenz, Adrian Hoven, Konrad Georg, Herbert Tiede, Mady Rahl, Michaela May, Sascha Hehn, Pit Krüger oder Hanni Vanhaiden, so dass man als Liebhaber deutscher Serienkost hier voll und ganz auf seine Kosten kommt. Die DVD-Erstveröffentlichung bietet ein überwiegend gutes Bild (im Vollbildformat 1,33:1), das altersbedingt manchmal etwas braunstichig ist, und einen stets gut verständlichen deutschen Originalton (in Dolby Digital 2.0). Auf die Beigabe von Bonusmaterial hat man verzichtet.

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